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Depression bei der Katze: Mit 4 einfachen Tipps holst du sie aus dem Stimmungstief

Ist deine Katze depressiv? Wenn du auf eine dieser drei Fragen mit „Ja“ antwortest, könnte eine Depression dahinter stecken. Was jetzt zu tun ist!

Katze Portrait mit Schatten angeleuchtet
© Cristina - stock.adobe.com

Warum deine Katze ins Bett pinkelt und was dagegen hilft

Das sind möglichen Gründe warum deine Katze ins Bett pinkelt.

Nach einem schweren Schicksalsschlag erkannte ich meine Samtpfote nicht mehr wieder. Sie beachtete ihr Spielzeug nicht, wollte nicht mehr kuscheln und machte generell einen lustlosen Eindruck auf mich. Dann die Schock-Diagnose: Meine Katze hat eine Depression. Wie ich ihr aus dem Stimmungstief helfen konnte und welche ersten Warnzeichen du kennen musst.

Anna Chiara ist selbst stolze Katzenmama.
Foto: privat

Unsere Autorin Anna Chiara lebt seit 15 Jahren mit ihrer Katze „Anouk“ zusammen. Ihre alltäglichen Erfahrungen teilt sie in zahlreichen Ratgeber-Artikeln. Mit spannenden News und emotionalen Tiergeschichten hält sie dich auf dem Laufenden.

5 Symptome: So äußert sich eine Depression bei Katzen

Das Krankheitsbild der Depression ähnelt bei Katzen sehr dem des Menschen. Zuerst merken wir meist, dass sich der Stubentiger allgemein in einer schlechten Verfassung befinden, sich zurückzieht oder gereizt reagiert. Begleitet wird dieser Zustand häufig von Antriebslosigkeit und Lustlosigkeit.

Lesetipp: Ist meine Katze depressiv, wenn sie nicht mehr spielen will?

Wie die Tierärztin Franziska G. gegenüber Zooplus erklärt, zeigt sich eine Depression bei der Katze durch die folgenden Verhaltensmuster:

  • Die Katze schläft sehr viel, ist weniger aktiv und wirkt unmotiviert.
  • Das Spielzeug bleibt unbeachtet in der Ecke liegen.
  • Die Katze sucht keinen Körperkontakt und möchte nicht schmusen.
  • Sie vernachlässigt die Fellpflege.
  • Sie frisst weniger, zeigt verminderten Appetit und lässt Leckerlis liegen.

Bei Freigängern: Geht deine Katze sonst gerne hinaus und erkundet die Nachbarschaft, setzt jedoch jetzt keinen Schritt mehr vor die Tür, kann auch das ein Anzeichen für eine Depression sein.

Diagnose wird noch immer belächelt

Leider werden psychische Erkrankungen heutzutage noch immer nicht mit genügend Ernsthaftigkeit in der Gesellschaft behandelt – sowohl bei uns Zweibeinern als auch bei den Vierbeinern. Dennoch ist es wichtig, dass du deine Katze bei Verdacht auf eine Depression, tierärztlich untersuchen lässt.

Wende dich an den Tierarzt oder die Tierärztin deines Vertrauens und schildere deine Bedenken so detailliert wie möglich. Die Diagnose erfolgt in der Regel über ein Ausschlussverfahren. Das heißt: Alle möglichen körperlichen Ursachen wie Schmerzen, Infektionskrankheiten oder Ähnliches müssen erst überprüft und ausgeschlossen werden.

Bereite dich auf diese 3 Fragen vor

Ist die Ursache psychischer Natur, wird der Tierarzt oder die Tierärztin dir Fragen stellen zu eurem Lebensstil und besonderen Ereignissen in der Vergangenheit, die deine Mieze mental beeinflusst haben könnten. Dabei spielen diese drei Punkte eine Rolle:

  1. Bist du kürzlich umgezogen?
  2. Gab es tierischen oder menschlichen Nachwuchs?
  3. Ist jemand aus deinem Haushalt verstorben?

Beantwortest du eine (oder sogar mehrere) der Fragen mit „Ja“, könnte dies die Depression bei der Katze erklären. Gemeinsam mit dem Tierarzt oder der Tierärztin besprichst du das weitere Vorgehen und die Therapiemöglichkeiten.

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Behandlung: Liebe, Tabletten, Therapie

Bei psychischen Erkrankungen gibt es nicht das eine Wundermittel. Ob und welche Medikamente zum Einsatz kommen, hängt von den zugrundeliegenden Ursachen ab und davon, ob die Mieze Schmerzen hat. Neben Tabletten, Schmerzmitteln oder Bachblüten kann auch eine Physiotherapie kann verordnet werden, weiß das Kleintierzentrum Arndt.

Meine persönliche Erfahrung: Als meine Katze Anouk eine depressive Phase hatte, habe ich Rat bei einer Katzenpsychologin gesucht. Gemeinsam sind wir der Ursache auf den Grund gegangen und haben Strategien entwickelt, unser Zusammenleben stressfreier zu gestalten. Mit Verhaltenstraining, Geduld und Liebe zum Erfolg!

Meine Katze ist depressiv: Wie kann ich helfen?

Nach dem Tierarztbesuch heißt es: Veränderungen schaffen! Natürlich lassen sich die meisten Ursachen der Depression nicht rückgängig machen, doch trotzdem kannst du deiner Katze wieder mehr Sicherheit im Alltag bieten. Aus Erfahrung kann ich dir die folgenden Tipps ans Herz legen.

#1 Der Schönheitsschlaf

  • Schaffe ruhige und sichere Rückzugsorte für deinen Liebling, zum Beispiel Höhlen oder hoch gelegene Plätze.
  • Sorge für weiche, kuschelige Unterlagen, damit sich die Mieze wohlfühlt.

#2 Liebe geht durch den Magen

  • Etabliere feste Fütterungs- und Spielzeiten, um eine Routine zu schaffen.
  • Schaffe ausreichend Trinkmöglichkeiten und zugängliche Futternäpfe sowie genügend Katzenklos. Hinweis: Wasser und Futter sollten nicht nebeneinander stehen!
  • Setze auf hochwertiges Futter, das alle notwendigen Nährstoffe enthält.
Flopping Fisch Katzen Spielzeug
Als interaktives Spielzeug habe ich den „Magic-Fish“ ausprobiert. Foto: privat

#3 Alles für die Katz‘

  • Interaktives Spielzeug fördert die geistige Stimulation
  • Spiele täglich mit deinem Liebling, um Langeweile zu vermeiden und ihn körperlich fit zu halten.
  • Fensterplätze, Kratzbäume und Co. schaffen Abwechslung ins Katzenleben.

#4 Geduld ist das Zauberwort

  • Gib deiner Katze Zeit, die Geschehnisse zu verarbeiten oder zu trauern
  • Führe sie langsam an neue Familienmitglieder heran
  • Schenke ihr deine Zuneigung, Liebe und Aufmerksamkeit