Deine Mieze niest plötzlich mehr als sonst, wirkt schlapp und ihre Augen tränen? Dann könnte es sein, dass sich deine Katzen eine Erkältung eingefangen hat. Was sich harmlos anhört, kann bei fehlender Behandlung schnell gefährlich werden. Wie du die Symptome erkennst und abgrenzt und wann ein Tierarztbesuch ratsam ist.
Foto: privat
Unsere Autorin Anna Chiara lebt seit 15 Jahren mit ihrer Katze „Anouk“ zusammen. Ihre alltäglichen Erfahrungen teilt sie in zahlreichen Ratgeber-Artikeln und hält dich mit spannenden News und emotionalen Tiergeschichten auf dem Laufenden.
Können Katzen eine Erkältung bekommen?
Ursachen: Wie erkälten sich Katzen?
Im Gegensatz vieler Vermutungen kommt eine Erkältung nicht per se durch eine Unterkühlung, sondern wird durch Vieren oder Bakterien verursacht. Kalte Zugluft, ein plötzlicher Temperaturfall oder feuchtes Wetter können die Entstehung einer Erkältung bei Katzen begünstigen, da ihr Immunsystem sehr beansprucht wird. So haben es Krankheitserreger leichter, die Katze anzustecken.
Gerade Freigängerkatzen neigen in den Herbst- und Wintermonaten dazu, sich zu erkälten, da sie bei Wind und Wetter draußen herumstreunen. Hinzu kommt, dass insbesondere Kitten sich noch nicht richtig einschätzen können und zur Selbstüberschätzung tendieren, erklärt Tierärztin Franziska Gütgemann bei Zooplus.
Achtung, Ansteckungsgefahr! Erkältete Katzen können sich untereinander anstecken, indem sie von demselben Napf fressen oder dasselbe Katzenklo benutzen.
Erkältung bei Katzen: häufige Symptome
Ist die Katze erkältet, zeigt sie ähnliche Anzeichen wie wir Menschen. Dazu gehören:
- Husten
- Heiserkeit
- Laufende Nase
- Niesen
- Tränende Augen
- Fieber
- Appetitlosigkeit
- Schwere Atmung
- Erhöhte Müdigkeit
Achte besonders darauf, ob sich die Atmung deiner Katze verändert und ob sie beim Atmen Geräusche macht.
Muss ich zum Tierarzt, wenn die Katze erkältet ist?
Wenn die genannten Symptome länger als ein paar Tage anhalten, solltest du einen Tierarzt oder eine Tierärztin aufsuchen. Kommt zudem Fieber und gelblicher Ausfluss aus der Nase und den Augen hinzu, könnten nämlich eine schwerere Erkrankung oder eine Entzündung vorliegen.
Erkältung bei Katzen und ihre möglichen Folgen
Eine unbehandelte Erkältung kann sich verschlimmern und zu ernsteren Problemen, wie beispielsweise einer Lungenentzündung führen. Behalte deinen Fellliebling daher im Auge und achte auf den Gesundheitszustand deiner Katze. Wenn sie sehr schlapp ist, nicht frisst oder schwer atmet, suche Rat in einer Tierarztpraxis.
Verwechslungsgefahr: Erkältung bei Katzen abgrenzen
Die Symptome einer Erkältung bei Katzen sind sehr unspezifisch, weshalb Frauchen und Herrchen schnell in Panik verfallen und schlimmeres hinter der Krankheit vermuten. Um eine richtige Diagnose zu stellen, solltest du dein Tier definitiv tierärztlich untersuchen lassen. Bei Atemwegsbeschwerden können folgende Erkrankungen infrage kommen.
Bordetella bronchiseptica
Laut der Tierfuttermarke Liebesgut sind die häufigste Ursache für eine Erkältung bei der Katze die Bordetella bronchiseptica Bakterien. Sie befallen die Atemwege und setzen sich in Nase und Hals fest.
Streptokokken
Auch die sogenannten Streptokokken-Bakterien können eine Infektion der Atemwege nach sich ziehen. Bei einer Erkrankung bilden sich eitrige Entzündungen an den Halslymphknoten, die sich schlimmstenfalls zu einem Abszess entwickeln können. Eine tierärztliche Behandlung ist demnach dringend erforderlich.
Felines Asthma oder Allergien
Äußert sich die Krankheit durch einen starken Husten, der ungewöhnlich lange anhält, könnten auch Allergien oder Felines Asthma dahinter stecken. Auch in diesem Fall ist die Expertise eines Veterinärs oder einer Veterinärin gefragt.
Katzenschnupfen
Was harmlos klingt, kann tödlich enden – in Fachkreisen wird der Katzenschnupfen auch als Katzenrhinitis oder Katzenpneumonie bezeichnet und meint eine infektiöse und ansteckende Krankheit der Schleimhäute und Atemwege.
Sie wird durch unterschiedliche Viren wie zum Beispiel Calici- oder Herpesviren oder Bakterien wie Bordetellen oder Chlamydien ausgelöst. Es kommt zu komplexen Symptomen, was eine schnelle Diagnose und eine zeitnahe Behandlung erforderlich macht.
Pilzinfektionen
In seltenen Fällen kann auch eine Pilzinfektion hinter den Erkältungssymptomen stecken. Er wächst in den oberen Atemwegen der Katze und setzt sich dort in den Schleimhäuten fest. Es stehen Wucherungen, die mitunter zu Schmerzen und Entzündungen führen können. Eine unangenehme Prozedur für die Fellnase!
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Therapiemaßnahmen und Behandlung
Bei einer leichten Erkältung bei Katzen helfen oft Ruhe, Wärme und eine gute Flüssigkeitszufuhr. Deine Mieze sollte ausreichend Wasser trinken sowie einen warmen, geschützten Schlafplatz zur Verfügung haben, an dem sie sich ausruhen kann.
Als kleines Goodie kannst du ihr eine Wärmflasche anbieten, an die sie sich heran kuscheln kann. Um sie zum Trinken zu animieren, hilft ein Katzen-Trinkbrunnen. Außerdem freut sich der Stubentiger sicher über eine Extraportion Liebe und Aufmerksamkeit. Auf ausgiebiges Spielen und Toben solltest du erst einmal verzichten, bis deine Katze wieder fit ist.
Erkältung bei Katzen verbeugen
Die beste Möglichkeit, bei Katzen eine Erkältung vorzubeugen, ist ein starkes Immunsystem aufzubauen. Das klappt am besten, indem du auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung deiner Katze achtest, sie regelmäßig untersuchen und impfen lässt und auf eine artgerechte, stressfreie Umgebung achtest.
Allgemein können Sie durch folgende prophylaktische Maßnahmen vermeiden, dass sich Ihre Katze erkältet:
- Regelmäßige Reinigung von Futterplätzen und der Katzentoilette (z.B. durch hohe Temperaturen oder spezielle Reinigungsmittel)
- Kontakt zu erkrankten Katzen vermeiden
- Freigang bei nassem, kaltem Wetter begrenzen
- Gegen einige Erreger des Katzenschnupfenkomplexes sind Schutzimpfungen verfügbar (z.B. FeHV-1, FCV, Chlamydophila felis), welche zwar teilweise eine Infektion nicht verhindern, aber dem Ausbruch der Erkrankung vorbeugen.