Das Kopfkissen ist voller Katzenhaare, auf dem Laken liegen Krümel der Katzenstreu und die Samtpfote liegt mitten auf deinem Kopfkissen und streckt alle viere von sich. Na toll – wir quetschen uns an den Rand des Bettes und hoffen, nachts nicht herauszufallen. Für die einen gibt es nichts Schöneres, als sich das Bett mit der geliebten Fellnase zu teilen und sich an das weiche Fell zu schmiegen. Andere wiederum werden verrückt, wenn die Katze sich stundenlang putzt, laut schnarcht oder sogar Ungeziefer mit ins Bett bringt. Ist es gefährlich, die Katze im Bett schlafen zu lassen? Das sind die Fakten.
Unsere Autorin Anna Chiara lebt seit 15 Jahren mit ihrer Katze „Anouk“ zusammen. Ihre alltäglichen Erfahrungen teilt sie in zahlreichen Ratgeber-Artikeln und hält dich mit spannenden News und emotionalen Tiergeschichten auf dem Laufenden.
Die Katze im Bett schlafen lassen – das Für und Wider
4 Gründe, die Katze im Bett schlafen zu lassen
Das weiche Fell schmiegt sich an unsere Haut und das leise Schnarchen erfüllt den Raum mit Friedlichkeit. Eine schlafende Katze schafft bei uns Menschen inneren Frieden und strahlt Ruhe und Entspannung aus. Kein Wunder, dass viele Katzenbesitzer:innen das Gefühl haben, mit der Samtpfote an ihrer Seite besser zu schlafen. Solltest du deine Katze im Bett schlafen lassen? Es gibt gute Gründe, die dafür sprechen.
- Deine Katze spendet dir Wärme. Wie eine Wärmflasche legt sich die Mieze auf die Füße, die Brust oder den Bauch. Besonders in der kalten Jahreszeit ein Kuschelfaktor, den wir im Bett nicht missen wollen. Auch wenn der Vierbeiner nach einer Weile ganz schön schwer wird, selbst, wenn er nur neben dir liegt, gibt er dir etwas von seiner Körperwärme ab.
- Deine Katze baut Vertrauen auf. Wechseln wir mal die Sichtweise, so merken wir: Für Katzen gibt es viele Gründe, bei uns im Bett zu schlafen. Teilen wir unser heiliges Schlafgemach mit ihnen, bauen sie tiefes Vertrauen und eine enge Bindung zu uns auf. Was gibt es Schöneres?
- Deine Katze entspannt dich. Anschmiegsam kuschelt sich die Katze an dich und bringt dich mit ihrem sanften Brummen langsam zur Ruhe. Der schnurrende Stubentiger lässt uns negative Gefühle und Gedanken im Nu vergessen.Und nicht nur das: Vor dem Schlafen die Mieze nochmal ausgiebig zu streicheln, senkt den Blutdruck und setzt Glückshormone frei. Eine gute Voraussetzung für einen erholsamen und friedlichen Schlaf.
- Deine Katze ist wachsam. Natürlich ersetzt der Schmusetiger keinen Wachhund, doch auch Katzen werden bei jedem noch so kleinen Geräusch wach, das ihnen ungewöhnlich erscheint. Ihr scharfer Geruchssinn und ihr feines Gehör können uns im Schlaf vor eventuellen Gefahren im Haushalt schützen.
4 Gründe, die Katze nicht im Bett schlafen zu lassen
Neben den psychologischen und menschlichen Aspekten spielen auch die Gesundheit und die Hygiene eine entscheidende Rolle. Daher gibt es auch Gründe, die gegen eine Katze im Bett sprechen.
- Deine Katze haart: Die Katzenhaare sind wirklich überall. Auf der Couch, dem Fußboden und deiner Kleidung. Lässt du die Mieze in dein Bett, wird sie auch dort ihre Haare hinterlassen. Außerdem kann es passieren, dass die Katze Staub oder anderen Dreck auf dein Kopfkissen schleppt und sich dort erst einmal ausgiebig putzt.
- Parasiten, Zecken und Würmer: Freigängerkatzen können von ihren Streifzügen durch die Gärten der Nachbarschaft so einige Unannehmlichkeiten mitbringen, die dann in unserem Bett landen und sich auf uns Menschen übertragen können. Im Worst Case lösen sei sogar Krankheiten wie Borreliose aus. Willst du deine Katze im Bett schlafen lassen, solltest du sie in jedem Fall regelmäßig entwurmen.
- Dein Bett ist ihr Revier. Macht sich dein Fellliebling auf deinem Kissen breit, sodass du selbst gar keinen Platz mehr hast? Das kann daran liegen, dass deine Katze dein Bett als ihr eigenes ansieht und es somit für sich in Beschlag nimmt. Mit Platzknappheit und ohne Kopfkissen schläft es sich dann doch nicht so gut…
- Deine Katze macht Radau: Nachts bekommen viele Vierbeiner plötzlich einen Flitz, sprinten durch die Wohnung, hüpfen über Sofas und Tische und wollen spielen. Doch du willst nur eines: in Ruhe schlafen. Das kann schwierig werden, wenn die Katze miaut, am Schrank kratzt oder über dich drüber flitzt. Hast du eine nachtaktive Katze? Dann probiere unbedingt diese 13 Tipps aus!
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Warum das Kinderbett für Katzen tabu ist
Unsere Jüngsten lieben es, mit ihrem Schmusetiger zu spielen und zu kuscheln. Gegen liebevolle Streicheleinheiten ist natürlich nichts einzuwenden, doch im Kinderbett haben die Vierbeiner nichts zu suchen. Selbst dann nicht, wenn die Katze gesund ist. Kinder sollten erst einmal die Sprache der Katzen verstehen und ihre Bedürfnisse kennenlernen. Außerdem sollte abgeklärt werden, ob der Sprössling gegen das Tier allergisch ist. Das gilt auch bei Erwachsenen. Ist eine Katzenallergie oder eine Asthma-Erkrankung bekannt, solltest du deine Katze nicht im Bett schlafen lassen.
Und wie ist es bei Hunden? Wie sich dein Schlafverhalten verändert, wenn du deinen Hund im Bett schlafen lässt
So schaffst du deiner Katze ihr eigenes Kuschelbett
Wer einen empfindlichen Schlaf hat oder das Bett aus anderen Aspekten nicht mit dem Vierbeiner teilen möchte, kann ein wenig in die Trickkiste greifen. Damit die Katze erst gar nicht auf die Idee kommt, bei dir im Bett schlafen zu wollen, solltest du ihr eine Auswahl an gemütlichen Schlafplätzen in der Wohnung bieten. Ein geräumiges Kuschelbett, ein Deckchen auf dem Sofa oder eine kuschelige Höhle werden dankend angenommen. Liegt deine Katze gern in der Sonne? Dann kannst du ihr einen Liegeplatz auf der Fensterbank anbieten. Dort kann sie sich Tag und Nacht ausbreiten und hat einen Rückzugsort nur für sich allein.
Du entscheidest, ob du deine Katze im Bett schlafen lässt
Kennst du das auch? Du hast eine riesige Auswahl an gemütlichen Schlafplätzen für deine Mieze in der Wohnung hergerichtet, doch die hat ausgerechnet dein Bett für sich auserkoren? Nun musst du abwägen. Es lassen sich Argumente für beide Seiten finden. Daher bleibt es deine Entscheidung, ob du deine Katze bei dir im Bett schlafen lässt. Wichtig ist: Wenn du dich entschieden hast, sollest du bei deiner Entscheidung bleiben. Hat sich deine Katze erst einmal daran gewöhnt, bei dir im Bett zu schlafen, kann es für viel Verwirrung sorgen, wenn du sie wieder in ihr Körbchen verbannst.
Darf der Stubentiger nicht mit ins Bett, solltest du auch keine Ausnahme machen. Das Hin und Her verunsichert das Tier und kann eure Beziehung belasten. Schaffe klare Regeln, mit denen ihr euch beide wohl fühlt.