Verhält sich auch deine Katze komisch manchmal? Wenn meine Mieze durch die Wohnung hechtet, über Tische und Bänke springt oder an der Wand des Katzenklos kratzt, frage ich mich, ob ihr Verhalten noch „normal“ ist. Machen andere Katzen das auch? Und woher weiß ich, wann ein Anlass zur Sorge besteht? Eine aktuelle Studie liefert Antworten, wann du wirklich hellhörig werden solltest und welche Faktoren das Verhalten deiner Katze beeinflussen.
Unsere Autorin Anna Chiara lebt seit 15 Jahren mit ihrer Katze „Anouk“ zusammen. Ihre alltäglichen Erfahrungen teilt sie in zahlreichen Ratgeber-Artikeln und hält dich mit spannenden News und emotionalen Tiergeschichten auf dem Laufenden.
Katze verhält sich komisch – wann du aufmerksam sein solltest
Viele Stubentiger haben Blödsinn im Kopf und treiben uns mit ihrem merkwürdigen Verhalten immer mal wieder auf die Palme. Nicht immer ist das amüsant, denn in seltenen Fällen kann ihr Verhalten auch ein Warnzeichen sein.
In einer Studie, die im Journal of Veterinary Behavior veröffentlicht wurde, haben sich Wissenschaftler:innen intensiv mit dem Verhalten von Katzen beschäftigt. Dazu haben sie insgesamt 816 Katzenbesitzer:innen mittels eines Fragebogens befragt.
Was ist noch „normal“, was nicht
Dass Katzen überwiegend aus der Neugier heraus handeln, dürfte für viele nicht überraschend sein. In 82 Prozent der Befragungen verhielten sich Katzen gegenüber neuen Objekten oder anderen Umgebungen neugierig und abenteuerlustig. Zudem gaben 81 Prozent der Befragten an, dass ihre Katze schnurrt, sobald sie gestreichelt oder gekrault wird.
Im Gegensatz dazu treten Verhaltensweisen wie Markieren, hektisches Lecken, Kauen, Knurren, Fauchen oder zielloses Umherlaufen deutlich seltener auf. Etwa 90 Prozent der Teilnehmer:innen beobachten dieses Verhalten nie oder nur sehr selten bei ihren Stubentigern.
Ziel der Untersuchung sei es, dass wir Menschen mehr Verständnis für das Verhalten unserer Katzen entwickeln, erklärt Hauptautor David J. Menor-Campos von der Universität de Córdoba in Spanien. Schließlich ist ihr Verhalten niedlich und rätselhaft zugleich.
„Wenn Katzenbesitzer wissen, was bei ihrem Haustier normal und was unnormal ist, können sie Warnsignale erkennen und Verhaltens- oder Gesundheitsprobleme angehen, bevor diese zu schwerwiegend werden.“
David J. Menor-Campos
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Studie deckt Unterschiede im Verhalten auf
Dass sich die Katze komisch verhält, liegt an verschiedenen Faktoren „darunter Rasse, Geschlecht, Fortpflanzungsstatus, Alter bei der Anschaffung, Herkunft und die Umgebung, in der sie leben“, so das Forschungsteam. Auch ihr Schlafrhythmus hat einen Einfluss auf das Verhalten, welches die Mieze an den Tag legt.
Unterschiede im Geschlecht
Während Kater in der Studie als freundlicher und geselliger gegenüber Menschen beschrieben wurden, waren weibliche Katzen etwas aggressiver, skeptischer und deutlich schreckhafter. Anders als vermutet waren die Kater lauter und gesprächiger als die Katzen.
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Die Umgebung macht den Unterschied
Logischerweise hängt das Verhalten der Katze auch von ihrer Umgebung hab. Macht die Katze komische Dinge, reagiert sie womöglich einfach nur auf die äußeren Reize. In der Studie kam heraus, dass Miezen, die auf dem Land wohnen, zwar weniger verspielt sind als Katzen, die in Wohnungen gehalten werden, dafür aber viel mehr jagen.
Gemeinsame Zeit
Natürlich nehmen auch wir Zweibeiner Einfluss auf der Verhalten unserer Vierbeiner. Laut der Autor:innen spielt die Art des Zuhauses und die Zeit, die wir gemeinsam mit der Katze verbringen, eine entscheidende Rolle. Ebenso, ob andere Haustiere im Haushalt leben oder nicht.
Fazit: Wenn sich die Katze komisch verhält
Mittlerweile hat die Katze den Hund als beliebtestes Haustier der Deutschen abgelöst. Umso wichtiger ist es, besorgniserregendes Verhalten direkt zu erkennen, denn Verhaltensprobleme kommen bei Hauskatzen recht häufig vor, schildern die Autor:innen weiter. Frauchen und Herrchen trauen sich oft nicht, um Rat zu fragen oder um Hilfe zu bitten. Mithilfe der Studie soll mehr Licht ins Dunkel gebracht werden, damit wir unsere Samtpfoten noch besser verstehen und fundierte Entscheidungen treffen können.