Zittern, Herzrasen, Atemnot – Panikattacken sind höchst unangenehm, da sie uns meist wie eine plötzliche Welle überrollen. Unter uns Menschen sind sie mittlerweile bekannt und verbreitet. Doch wie sieht es bei unseren geliebten Vierbeinern aus? Hat eine Katze eine Panikattacke, zeigt sich das durch bestimmte Symptome, die auf den ersten Blick jedoch nicht immer ersichtlich sind. Umso wichtiger, unsere Sinne für den Ernstfall zu schärfen. Hier erfährst du, was im Falle einer Angstattacke zu tun ist.
Unsere Autorin Anna Chiara lebt seit 15 Jahren mit ihrer Katze „Anouk“ zusammen. Ihre alltäglichen Erfahrungen teilt sie in zahlreichen Ratgeber-Artikeln und hält dich mit spannenden News und emotionalen Tiergeschichten auf dem Laufenden.
Können Katzen Panikattacken bekommen?
Wer schon einmal eine Panikattacke erlebt hat, wird sich noch sehr gut an das unschöne Gefühl und den Kontrollverlust erinnern können. Selbst unsere Stubentiger sind vor der Angst nicht gefeiert, auch wenn sie mit ihrem Pokerface noch so furchtlos erscheinen. In der Tat können auch Katzen Panikattacken bekommen, deren Symptome denen der menschlichen Attacken ähneln.
Allerdings verarbeiten die Vierbeiner ihre Erlebnisse, Emotionen und Gefühle anders als wir Zweibeiner. Sie drücken auch ihre Angst nicht auf die gleiche Art und Weise aus wie wir. Dennoch zeigen Katzen klare Anzeichen von Angst, die sich auch als Angstattacken interpretieren lassen.
Panikattacken bei der Katze erkennen
Während wir Menschen unsere Panik laut äußern können, machen Katzen auf andere Art und Weise auf sich aufmerksam. Damit du rechtzeitig reagieren und für deinen Liebling da sein kannst, achte auf die folgenden Anzeichen.
10 häufige Symptome
Die Angstanzeichen können vielfältig und subtil sein. Wenn du weißt, worauf du achten musst, wirst du eine Panikattacke bei deiner Katze anhand der folgenden Symptome erkennen können:
- extremes Zittern
- Rückzug und Verstecken
- Lautes Miauen oder sogar Schreien
- Zucken der Haut
- verstärktes Putzen und Lecken
- erhöhter Herzschlag
- vermehrter Speichelfluss
- schnelle Atmung oder Hecheln
- aggressives Verhalten
- unerklärlicher Energieschub (Flucht)
Körperhaltung beobachten
Nicht immer müssen bei der Katze Symptome einer Panikattacke auftreten. Auch ihre Körperhaltung kann dir signalisieren, dass sich das Tier in einem Zustand akuter Angst befindet. Beobachtest du…
- vergrößerte Pupillen
- angelegte Ohren
- einen eingezogenen Schwanz
- eine gedruckte Kopf- und Körperhaltung
… ist dein Liebling möglicherweise extrem gestresst oder verängstigt. Diese Verhaltensweisen solltest du auf keinen Fall einfach ignorieren, da der Zustand zu langfristigen Problemen wie einer Verhaltensstörung führen kann.
Ursachen in der Tierarztpraxis abklären
Schildere deinem Tierarzt oder deiner Tierärztin die Symptome, sodass er oder sie die Panikattacke deiner Katze einschätzen kann. Gleichzeitig werden die Ursachen der Angst abgeklärt. Wie bei uns Menschen auch sind die Ursachen von Panikattacken vielseitig und nicht immer auf ein bestimmtes Ereignis oder einen einzigen Auslöser zurückzuführen.
Manche Miezen sind von Natur aus ängstlicher, sensibler und schneller überfordert als andere Artgenossen. Ein Umzug, neue (tierische) Mitbewohner oder veränderte Routinen können Angst und Stress auslösen. Ebenso haben traumatische Ereignisse wie schlechte Erfahrungen mit Menschen oder anderen Tieren langfristige psychische Auswirkungen. Physiologische Einschränkungen, Schmerzen oder hormonelle Ungleichgewichte können auch Panikreaktionen nach sich ziehen. Nur die Diagnose in der Tierarztpraxis gibt dir völlige Sicherheit.
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Was tun, wenn die Katze eine Panikattacke hat?
- Erste-Hilfe-Maßnahmen: Sei der Ruhepol für deinen Vierbeiner, denn das ist genau das, was er jetzt braucht. Bist du aufgeregt, hektisch oder selbst panisch, könntest du die Situation sogar verschlimmern. Bring deine Katze in eine ruhige, vertraute Umgebung und gib ihr Zeit, sich zu beruhigen. Gönne ihr dabei den nötigen Freiraum, den sie braucht und biete ihr eine sichere Zuflucht, wo sie sich verkriechen kann, zum Bespiel unter dem Bett oder im Kleiderschrank. Sprich in einem leisen und beruhigenden Ton mit deiner Samtpfote, um ihr zu zeigen, dass keine Gefahr droht.
- Langfristige Unterstützung: Um es deiner Katze so angenehm wie möglich zu machen, etabliere feste Routinen in euren Tagesablauf, an denen sie sich sicher orientieren kann. Das können feste Fütterungszeiten oder eine gemeinsame Aktivität am Morgen und am Abend sein. Veränderungen solltest du so behutsam und sanft wie möglich angehen, indem du deiner Katze Zeit und Geduld schenkst. Mit professioneller Hilfe lässt sich der Angstauslöser identifizieren oder minimieren. Dabei hilft dir neben der Tierarztpraxis auch eine Katzenpsychologin oder ein Katzenpsychologe. Mit einer Therapie oder mit Medikamenten wird es deinem Liebling bald besser gehen.
Fazit: Panikattacken bei Katzen – Symptome kennen und ernst nehmen
Halten wir fest: Es ist also durchaus möglich, dass deine Katze eine Panikattacke erlebt. Die Symptome sind dabei sehr unterschiedlich. Dennoch ist es wichtig, jedes Anzeichen ernst zu nehmen und im Auge zu behalten. Steh deiner Mieze in dieser schwierigen Zeit zur Seite, indem du auf ihre Bedürfnisse Acht gibst und professionelle Hilfe suchst, um die Angstauslöser in den Griff zu kriegen. Mit deiner Unterstützung wird deine Mieze sicher bald wieder panikfrei durch’s Leben tapsen!