Deine Katze schnurrt nicht mehr und du machst dir große Sorgen? Wenn der Schnurr-Motor mal ausfällt, kann eine ernste Erkrankung oder eine seelische Belastung dahinter stecken. Welche körperlichen und psychischen Ursachen es gibt und was du tun kannst, liest du hier.
Unsere Autorin Patricia ist passionierte Katzenmama und somit unsere Katzenexpertin. Alle Tipps, die du hier findest, wurden vorher von ihr und ihrem Kater Lio ausprobiert.
Katze schnurrt nicht mehr: Was tun?
Gewusst? Deine Katze schnurrt nicht nur, wenn sie glücklich ist
Um zu verstehen, warum deine Katze oder dein Kater nicht mehr schnurrt, solltest du erst einmal wissen, warum Katzen überhaupt schnurren. Anders als viele glauben, schnurren nämlich Katzen nicht nur, wenn sie glücklich sind.
Gerade junge Katzen und ihre Eltern benutzen schnurren als Kommunikationsmittel. Die Elterntiere schnurren, um den Kitten zu signalisieren, dass alles in Ordnung ist und keine Gefahr aussteht. Die Kitten schnurren wiederum, wenn sie gesäugt werden. Deswegen schnurrt dein Kater oder deine Katze vielleicht sogar heute noch, wenn es Futter gibt.
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Wissenschaftler:innen nehmen aber auch an, dass Katzen schnurren, um sich selbst zu beruhigen. Das heißt, dass sie auch in Stresssituationen schnurren. Sogar in Heilungsprozessen, also wenn deine Katze sich verletzt hat, schnurrt sie, um sich selbst zu heilen. Auch auf uns kann das Schnurren eine beruhigende Wirkung haben, zum Beispiel bei Schlafproblemen.
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Katze schnurrt nicht mehr: 2 mögliche Gründe
Wenn deine Katze plötzlich gar nicht mehr schnurrt, dann hat das verschiedene Ursachen. Sie können körperlicher oder psychischer Natur sein.
1. Körperliche Ursachen
Deine Katze schnurrt nicht mehr? Dann könnte eine Erkrankung des Kehlkopfes dahinter stecken. Die macht es der Samtpfote mechanisch unmöglich, zu schnurren. Es kann der Katze dann aber auch wehtun zu schnurren, weswegen sie es auslässt. Neben den Schmerzen können auch andere gesundheitliche Leiden der Grund sein. Ist das der Fall, zeigt der Vierbeiner meist zusätzliche Symptome, wie beispielsweise:
- Unsauberkeit
- Erbrechen & Durchfall
- Appetitlosigkeit
- Haarausfall oder Veränderungen des Fells
- Teilnahmslosigkeit & vermehrtes Ruhebedürfnis
- Humpeln oder andere Schonhaltungen
- Veränderungen an Nase und Augen
Auch wenn sich die Fellnase nicht mehr streicheln lässt, kann es sein, dass sie Schmerzen hat. Achte auf ihre Mimik, Gestik und ihr Schmerzgesicht.
2. Psychische Ursachen
Es kann auch sein, dass ein Trauma oder die Seele der Schnurr-Stopper sind. Deine Katze schnurrt nicht mehr, weil sie möglicherweise gestresst ist oder sich unwohl fühlt. Die Stubentiger sind sehr sensibel und reagieren empfindlich auf Veränderungen, wie zum Beispiel:
- ein neuer tierischer Mitbewohner wie eine weitere Katze oder ein Hund
- ein neuer menschlicher Mitbewohner oder eine Mitbewohnerin, wie beispielsweise ein Baby oder eine neue Partnerschaft
- der Verlust eines geliebten Menschen oder tierischen Spielgefährten,
- ein Umzug in eine fremde Umgebung oder Renovierung des alten Zuhauses
- Umstellung der Katzenstreu oder des Futters
All das kann zu Irritationen führen und deine Katze unglücklich machen. In dem Fall braucht deine Katze Zeit, um sich an die neue Situation zu gewöhnen. Dann wird sie wahrscheinlich auch wieder schnurren.
Neue Katze schnurrt nicht: Hat sie sich nicht eingewöhnt?
Hast du einen neuen pelzigen Freund aus dem Tierheim oder dem Tierschutz geholt, ist seine Herkunft oft ungewiss. Hat der Vierbeiner schon viel Leid in seinem Katzenleben ertragen müssen, kann es sein, dass er erst später oder auch gar nicht schnurrt.
Auch Kätzchen, die zu früh von ihrer Mutter getrennt wurden, hatten keine Gelegenheit, das Schnurren zu lernen. Mit etwas Zeit bringen sie sich das Brummen im Laufe ihres Lebens selbst bei.
Senior-Katzen hören in höherem Alter auf zu schnurren, weil es ihnen schwerfällt oder sie unter chronischen Schmerzen leiden. Ein Besuch in der Tierarztpraxis gibt Aufschluss.
Wann solltest du zum Tierarzt?
Deine Katze schnurrt nicht mehr, doch du kannst dir den Grund nicht erklären? Dann wird es Zeit, einen Tierarzt oder eine Tierärztin zurate zu ziehen. Bemerkst du weitere Symptome oder Anzeichen von Unwohlsein, solltest du nicht lange zögern, um deinem Liebling Leid und Schmerzen zu ersparen. So kann schnell eine Diagnose erfolgen und deiner Katze kann geholfen werden.