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Egoistisch und desinteressiert: Sind Katzen narzisstisch? Forscher packen aus

Katzen sind Dickköpfe, Egoisten und Narzissten – zumindest, wenn man Hundemenschen fragt. Doch wie viel Wahrheit steckt wirklich dahinter?

Sind Katzen Narzissten? Schwarz weiße Katze sitzt auf Regal
© Petra Richli - stock.adobe.com

Miauen, Schnurren, Gurren: Was will uns unsere Katze sagen?

Wer eine Katze zu Hause hat, kennt die gängige Geräuschkulisse, die sie verursacht. Doch was möchte unser Haustier uns mit dem Miauen, Schnurren oder auch Fauchen sagen. Wir erklären euch, wie ihr Katzensprache verstehen könnt.

Eben hat der Stubentiger noch mit dir gekuschelt, doch plötzlich zack – holt er aus und verpasst dir einen fetten Kratzer ins Gesicht. Es scheint, als seien die Launen der Katze manchmal unberechenbar. Den Vierbeiner wird nachgesagt, sie seien schwer erziehbar, stur und eigensinnig – mit einem sehr, sehr starken Willen.

Denken wir länger darüber nach, erscheint es uns fast so, als würden sie uns mit ihrem Knopfaugen und ihrem herzzerreißenden Miauen manipulieren wollen – natürlich zu ihren Gunsten. Zudem scheint es ihnen ziemlich egal zu sein, wie es uns dabei geht. Ganz schön egoistisch. An welche Menschen erinnert uns ein solches Verhalten? Ganz klar: an Narzissten! Doch können Katzen wirklich narzisstisch sein?

Anna Chiara ist selbst stolze Katzenmama.
Foto: privat

Unsere Autorin Anna Chiara lebt seit 15 Jahren mit ihrer Katze „Anouk“ zusammen. Ihre alltäglichen Erfahrungen teilt sie in zahlreichen Ratgeber-Artikeln und hält dich mit spannenden News und emotionalen Tiergeschichten auf dem Laufenden.

Sind Katzen tatsächlich Narzissten?

Viele Menschen (meistens Hundemenschen) bezeichnen das Sozialverhalten der Katzen als egoistisch oder gar narzisstisch. Katzen haben zwar ihren eigenen Kopf, aber sie als Narzissten zu bezeichnen, wäre wohl ein bisschen zu weit hergeholt. Sie sind nicht so menschenorientiert wie Hunde, doch trotzdem zeigen sie Empathie und sind zu tiefen, emotionalen Bindungen fähig.

Narzissten im menschlichen Sinne sind Katzen definitiv nicht. Dazu ist ihre Persönlichkeit nicht weit genug entwickelt, sondern sie folgen schlichtweg ihren tierischen Instinkten und Verhaltensweisen. Diese erinnern jedoch an eine andere psychische Störung, wie ein TikTok-User in einem Video erklärt.

Borderline liegt Katzen am nächsten

In seinem Clip schildert TikTok-Nutzer Nachtgespräch ausführlich, dass Katzen zwar keine Narzissten sind, dafür aber einer anderen Persönlichkeitsstörung ähneln. Er spricht davon, dass die Tiere intensive Emotionen erleben, die von Sekunde zu Sekunde schwanken können. Im einen Moment schlummert die Mieze auf dem Sofa – im nächsten Augenblick rennt sie wie von der Tarantel gestochen durch die Bude. Ein typisches Symptom, welches Betroffene nur allzu gut kennen – und Katzenbesitzer:innen ebenso.

An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von TikTok, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.

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Allerdings muss man ganz klar feststellen: Katzen zeigen lediglich Verhaltensweisen, die ähnlich zu einer Borderline-Persönlichkeit sind. An und für sich bleibt die Störung uns Menschen vorbehalten.

Studie zeigt: Katzen sind Psychopathen

Britische Forschende wurden durch das Verhalten ihrer eigenen Katzen zu einer Studie inspiriert, in der sie untersuchten, ob Katzen menschliche Persönlichkeitsmerkmale aufweisen. In der Zusammenarbeit mit den Universitäten Liverpool und Liverpool John Moores befragten sie Katzenhalter und Katzenhalterinnen zu den Eigenschaften ihrer Tiere. Die Ergebnisse, veröffentlicht im Journal of Research in Personality, zeigen, dass viele Katzen laut den Aussagen psychopathische Tendenzen aufweisen.

Die Studie umfasste 46 Fragen zu Verhaltensweisen wie Beutequälen, Dominanz gegenüber anderen Katzen, Unbelehrbarkeit und lautes Miauen. Die Forscherin Rebecca Evans erklärt, dass die Studie auch von Interesse ist, um zu verstehen, wie die Wahrnehmung psychopathischer Züge bei Katzen die Beziehung zwischen Tier und Halter beeinflusst. Evans deutet an, dass psychopathische Eigenschaften bei Katzen aus evolutionsbiologischer Sicht sinnvoll sein könnten, da sie ihren Vorfahren halfen, Ressourcen wie Nahrung und Territorium zu sichern.