Brumm, brumm – der kleine Motor der Miezen ist nicht nur beruhigend, er will uns auch etwas mitteilen. In der Katzensprache steht das Schnurren für eine Liebeserklärung, einen Hilferuf oder auch einen letzten Abschiedsgruß. In welchen ungewöhnlichen Situationen Katzen schnurren und was dir dein Fellliebling damit sagen möchte.
Unsere Autorin Anna Chiara lebt seit 15 Jahren mit ihrer Katze „Anouk“ zusammen. Ihre alltäglichen Erfahrungen teilt sie in zahlreichen Ratgeber-Artikeln und hält dich mit spannenden News und emotionalen Tiergeschichten auf dem Laufenden.
Alles zum Thema „Katzen schnurren“
Wann schnurren Katzen: 5 Regeln der Katzensprache
Katzen miauen nicht nur, sondern sie brummen auch, wenn sie unsere Aufmerksamkeit wollen. Tatsächlich schnurren Katzen in vielen unterschiedlichen Situationen, die uns so oft gar nicht bewusst sind.
1. Liebe und Zuneigung
Wenn eine Katze in deiner Nähe schnurrt, ist dies oft ein Zeichen dafür, dass sie sich wohl und sicher fühlt. Das Schnurren zeigt an, dass sie mit ihrer Umgebung und den Menschen um sich herum zufrieden ist. Daher fangen die Vierbeiner auch an zu brummen, wenn sie von uns gestreichelt und gekrault werden.
2. Kommunikation und Bindung
Auf die Frage „Wann schnurren Katzen“ gibt es mehrere Antworten. Die Samtpfoten nutzen das Schnurren auch als eine Form der Kommunikation. Indem sie brummen, drücken sie Zuneigung und Verbundenheit aus und bauen eine stärkere Bindung zu ihren Besitzern und Besitzerinnen auf.
3. Sicherheit vermitteln
Die Katzenmama kann durch das Schnurren mit ihren Kitten kommunizieren. Das monotone Brummen vermittelt ihnen ein sicheres und geborgenes Gefühl. Andersherum schnurren die Welpen, sobald sie Milch aus der Zitze ihrer Mutter trinken, um zu zeigen, dass alles in Ordnung ist.
4. Katzen schnurren vor Freude!
Es mag kurios klingen, doch ein Grund, warum Katzen schnurren, ist die Vorfreude. Vielleicht hast du schon einmal beobachtet, dass dein Stubentiger dir um die Beine streicht und schnurrt, wenn du sein Futter zubereitest. Diese Art der Vorfreude wird durch freudiges Schnurren und Miauen ausgedrückt.
5. Stress und Angst
Warum schnurren Katzen aus Zufriedenheit und aus Unzufriedenheit? Manchmal ist es für uns Menschen schwer zu entscheiden, welche Situation gerade zutrifft. Einige Miezen werfen ihren Schnurr-Motor an, wenn sie in Ruhe gelassen werden möchten und gestresst sind. Durch die Vibration, die beim Brummen entsteht, bauen die Vierbeiner Stress ab. Sie schnurren auch, sobald sie Angst haben oder sich in einer unangenehmen Situation befinden, wie beispielsweise bei einem Tierarztbesuch.
3 Notsituationen, in denen viele Katzen schnurren
„Ich will nicht streiten“: In Mehrkatzenhaushalten hat das Schnurren der Katzen eine soziale Funktion, um Konflikte zu vermeiden oder um friedliche Absichten zu signalisieren. Es ist eine Art friedliche Verhandlungsmethode unter Artgenossen.
„Ich habe Schmerzen“: Tatsächlich schnurren Katzen auch in stressigen Momenten, wenn sie in die Tierarztpraxis müssen, Schmerzen haben oder gerade eine Geburt durchleben.
„Ich sterbe“: Viele Katzen beginnen zu schnurren, wenn sie im Sterben liegen. Das Brummen hat auf sie selbst eine beruhigende Wirkung und kann zudem Angst und Schmerzen lindern.
Wow-Fakten über das Katzenschnurren
- Heilende Vibration: Die Frequenz des Katzenschnurrens liegt zwischen 25 und 150 Hertz, was nachweislich die Heilung von Krankheiten fördern kann. Es wird vermutet, dass diese Vibrationen den Blutfluss verbessern und Entzündungen reduzieren.
- Schnurren bringt Sicherheit: Neugeborene Kätzchen schnurren schon, wenn sie nur wenige Tage alt sind. Dieses frühe Schnurren hilft ihnen, eine Bindung zu ihrer Mutter aufzubauen und sich in ihrer neuen Umgebung sicher zu fühlen.
- Ohne Punkt und Komma: Katzen können stundenlang brummen, ohne eine Pause einzulegen. Sie sind in der Lage, während des Ein- und Ausatmens zu schnurren, was das kontinuierliche Brummen ermöglicht.
Wie Katzen schnurren, bleibt der Wissenschaft ein Rätsel
Ein noch viel kurioser Fakt ist, dass sich Forschende noch immer nicht einig sind, welches Organ für das Schnurrgeräusch verantwortlich ist. Darüber, wie Katzen schnurren, gibt es die wildesten Theorien – vom Kehlkopf über die Stimmbänder bis zum Zwerchfell. Interessanterweise können Katzen während des Ein- und Ausatmens schnurren, was sie von anderen Tieren unterscheidet.
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Können auch andere Tiere schnurren?
Können auch Hunde schnurren? In der Tat ist das Brummgeräusch nicht nur den Katzen vorbehalten. Auch Raub- und Großkatzen wie Ozelote, Luchse, Geparden oder Pumas schnurren manchmal. Leoparden, Löwen und Tigern können die brummenden Laute nur für kurze Zeit halten.
Ebenso wie Kaninchen und einige Nagetiere, die allerdings nur schnurr-ähnliche Geräusche erzeugen können. Somit ist das Katzenschnurren etwas ganz Besonderes und einzigartig in der Tierwelt. Kein anderes Tier kann den Miezen in dieser Hinsicht das Wasser reichen.