Deine Katzen spielen miteinander und jagen sich über Tische und Bänke? Die herumtollenden Fellknäuel sind niedlich anzusehen, doch manchmal sieht es ganz schön brutal aus, wenn sie sich auf dem Boden raufen und sich gegenseitig in die Öhrchen beißen. Wann wird aus spielerischem Verhalten ein ernster Kampf und sollten wir Menschen im Ernstfall eingreifen? Heute lernst du, den Unterschied anhand typischer Anzeichen zu erkennen.
Unsere Autorin Anna Chiara lebt seit 15 Jahren mit ihrer Katze „Anouk“ zusammen. Ihre alltäglichen Erfahrungen teilt sie in zahlreichen Ratgeber-Artikeln und hält dich mit spannenden News und emotionalen Tiergeschichten auf dem Laufenden.
Woran erkenne ich, ob Katzen miteinander spielen oder kämpfen?
Wir Zweibeiner können wir staunen, wenn die Vierbeiner in einem Affenzahn durch die Wohnung flitzen und sich dabei raufen und jagen. Wenn Katzen miteinander spielen, wird es manchmal richtig wild und wir können einfach nicht mithalten. Gerade deshalb ist es manchmal schwer zu unterscheiden, ob die Miezen nur spielen oder tatsächlich miteinander kämpfen. Um das Verhalten richtig zu deuten, müssen wir ganz genau hinsehen.
1. Körpersprache
- Spielen: Wenn Katzen miteinander spielen, ist ihre Körperhaltung entspannt und ihr Schwanz aufgestellt. Dabei springen sie oft spielerisch aufeinander zu und bewegen sich nicht ruckartig.
- Kämpfen: Kämpfen Katzen miteinander, haben sie eine angespannte Körperhaltung und ihr Schwanz bewegt sich unruhig, indem er hin und her peitscht. Es kann sein, dass sie sogar das Fell aufstellt und die Ohren anlegt.
2. Geräusche
- Spielen: Auch im Spiel machen die Miezen einen auf dicke Hose, indem sie ihren felligen Kumpel anfauchen und anknurren. Diese Geräusche sind jedoch meist kurz und weniger intensiv.
- Kämpfen: Fühlt sich die Katze im Kampf tatsächlich bedroht und möchte ihren Gegner verängstigen, sind das Fauchen und das Knurren deutlich lauter und bedrohlicher. Besonders, wenn die Katzen schrille Schreie abgeben, deutet das auf einen Kampf hin.
3. Augenkontakt
- Spielen: Spielen Katzen miteinander, vermeiden sie es, ihrem Gegenüber direkt in die Augen zu sehen, da der direkte Blickkontakt unter Tieren meist als Bedrohung empfunden wird.
- Kämpfen: Sind die Vierbeiner aggressiv und kämpfen mit- oder vielmehr gegeneinander, fixieren sie ihren Gegner und halten intensiven Augenkontakt. Damit wollen sie ihren Feind einschüchtern und jederzeit zum Angriff bereit sein.
4. Verletzungen
- Spielen: Nicht nur uns Menschen – auch Katzen untereinander beißen und kratzen sich, wenn sie miteinander spielen. Dabei beißen sie jedoch nicht allzu fest zu und ziehen ihre Krallen oft ein, um ihren Spielpartner nur zu „hauen“ und nicht zu kratzen.
- Kämpfen: Im Kampf sieht das anders aus. Hier kommen Zähne und Krallen durchaus zum Einsatz, indem sie Mieze kräftig zubeißt oder tiefe Kratzer hinterlässt, um sich zu wehren oder zu verteidigen.
5. Pausen
- Spielen: Katzen, die miteinander spielen, legen auch mal eine Pause ein, um zu verschnaufen, sich zu putzen oder kurz zu entspannen. Dabei entfernen sie sich voneinander, behalten sich jedoch trotzdem im Auge.
- Kämpfen: Beim Kämpfen machen Katzen keine Pause, da sie sonst unaufmerksam und angreifbar sind. Höchstens bereiten sie sich auf den nächsten Angriff vor, indem sie sich neu positionieren.
6. Rollentausch
- Spielen: Für den ultimativen Spielspaß wechseln die Katzen untereinander die Rollen, wenn sie miteinander spielen. Mal jagt die eine Katze die andere, und wieder umgekehrt.
- Kämpfen: Im Kampf gibt es meist einen Angreifer, der sein Revier oder seine Kitten verteidigen möchte und demnach sein „Opfer“ angreift, welches sich darauf hin zu beschützen versucht.
Wenn Katzen miteinander spielen, sind sie also trotzdem „entspannt“ und verhältnismäßig ruhig. Beim Kämpfen hingegen wird es deutlich lauter, intensiver und es kann sogar zu Verletzungen kommen. Um bei Bedarf eingreifen zu können, sollten wir diese Unterschiede auf dem Schirm haben.
Welche Katzen spielen miteinander?
Katzen spielen miteinander, um ihren Jagdtrieb auszuleben und ihre spielerischen Grenzen auszutesten. Am liebsten raufen sich Katzenkinder untereinander. Dabei lernen die Kleinen, ihre Kräfte einzuschätzen und sich gegenseitig nicht zu verletzen. Auch Katzen, die miteinander befreundet sind, spielen gelegentlich miteinander.
Welche Katzen kämpfen miteinander?
Ist deine Katze schon einmal auf die Mieze aus der Nachbarschaft losgegangen? Meist kämpfen Nachbarskatzen miteinander, um ihr Territorium und ihr Revier zu verteidigen und zu zeigen, wer hier das Sagen hat. Kater dulden häufig keine Katzen neben sich, die – wenn sie sich in die Ecke gedrängt fühlen – kampflustig werden können.
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Wann du eingreifen solltest
Für die Stubentiger sind kleine Rangeleien oder Revierkämpfe normal und erst einmal kein Grund zur Beunruhigung. Doch gerade in einem Mehrkatzenhaushalt kann es tatsächlich zum Mobbing unter Katzen kommen und Kämpfe stehen an der Tagesordnung. Das führt dazu, dass die gemobbte Mieze nicht mehr frisst, unsauber wird, nicht mehr spielt und sich zurück zieht, schreibt der Blog Leben mit Katze. Um wieder Frieden in den eigenen vier Wänden herzustellen, gehe folgende Stichpunkte im Kopf durch:
- Gibt es genügend Rückzugsmöglichkeiten für deine Katzen?
- Hat jede Katze ihren eigenen Schlafplatz?
- Können sich die Katzen gut aus dem Weg gehen?
- Hast du ausreichend Futternäpfe und Wasser aufgestellt?
- Hat jede Katze ihr eigenes Katzenklo?
Beantwortest du eine oder mehrere dieser Fragen mit „Nein“, solltest du ein paar Änderungen vornehmen. Suche dazu Rat bei einer Katzenexpertin, einem Katzenexperte oder in einer Tierarztpraxis.
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