Am liebsten würden wir all die Straßenkätzchen aus dem Urlaub mit nach Hause nehmen. Viele von ihnen haben viele Strapazen hinter sich – und noch ein hartes Leben vor sich. Die Vorstellung, sie mit nach Hause zu nehmen, erwärmt das Herz, stellt uns aber auch vor viel Papierkram. Katzen aus dem Tierschutz nach Deutschland zu überführen, ist möglich – unter bestimmten Voraussetzungen.
Foto: privat
Unsere Autorin Anna Chiara lebt seit 14 Jahren mit ihrer Katze Anouk zusammen. Ihre Erfahrungen teilt sie in zahlreichen Ratgeber-Artikeln. Alle Tipps und Tricks, die du hier liest, haben die beiden für dich getestet.
Alles zu Katzen aus dem Tierschutz
Katze aus dem Tierschutz adoptieren: 4 wichtige Punkte
Katzen aus dem Tierschutz zu adoptieren, ist eine schöne Idee, die dir jedoch auch einiges an Organisation abverlangt. Überlege dir vorher gut, ob du bereit bist, die Verantwortung für eine möglicherweise traumatisierte Straßenkatze zu übernehmen. Ist dir das zu viel, kannst du alternativ eine Tierschutzorganisation vor Ort unterstützen, die sich um die Streuner kümmert. Möchtest du eine Katze aus dem Ausland mit nach Hause nehmen, solltest du rechtlich und gesundheitlich abgesichert sein.
1. Ein- und Ausreisebestimmungen
Informiere dich gründlich über die Einreisebestimmungen für Haustiere in deinem Heimatland, bevor du eine Katze aus dem Ausland mitnimmst. Für Heimtiere, die aus einem Nicht-EU-Staat kommen oder innerhalb der EU transportiert werden, gelten verschiedene Ein- und Ausreisebedingungen, auf die der Zoll aufmerksam macht.
- EU-Länder: Wenn du innerhalb der EU reist, sind die Anforderungen in der Regel etwas einfacher. Deine Katze benötigt einen EU-Heimtierausweis, einen Mikrochip zur Identifikation und eine gültige Tollwutimpfung. Diese Impfung muss mindestens 21 Tage alt sein, bevor du die Katze aus dem Ausland holst.
- Nicht-EU-Länder: Die Bestimmungen variieren stark von Land zu Land. Du musst dich unbedingt vorab über die spezifischen Einreisebestimmungen informieren. Manche Länder verlangen zusätzliche Bluttests, Gesundheitsbescheinigungen oder sogar eine Quarantänezeit nach der Ankunft.
Ausführliche Informationen, aus welchen Ländern du Hunde oder Katzen einführen darfst, findest du auf der Seite des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL).
Beachte: Ohne diese Voraussetzungen kann es sein, dass die Katze nicht einreisen darf oder unter Quarantäne gestellt wird.
2. Ausführlicher Gesundheitscheck
Bevor du eine Straßenkatze mitnimmst, muss sie von einem Tierarzt/einer Tierärztin untersucht werden. Die Fellnasen können Krankheiten oder Parasiten tragen, die auf andere Haustiere oder sogar auf Menschen übergehen. Impfungen, Entwurmungen und eventuell eine Behandlung gegen Flöhe und Zecken sind notwendig, bevor du die Katze aus dem Ausland mit nach Hause nehmen darfst.
3. Papierkram und Dokumente
Wenn du eine Katze aus dem Tierschutz mit nach Deutschland nimmst, musst du sie vorher anmelden und ihre Identität nachweisen. Für Tiere aus der EU reicht der EU-Heimtierausweis, wohingegen bei Tieren aus anderen Ländern eine amtliche Veterinärbescheinigung notwendig ist.
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Erkundige dich so früh wie möglich nach einem internationalen Gesundheitszeugnis, Impfbescheinigungen und eventuellen Einfuhrgenehmigungen. Diese Dokumente müssen oft in der Landessprache deines Heimatlandes oder auf Englisch vorliegen.
4. Nur in Begleitung reisen
Außerdem dürfen die felligen Passagiere nicht alleine reisen. Beim Transport muss eine Begleitperson anwesend sein. Das kann entweder der Besitzer/die Besitzerin sein, oder eine Person, die eine Vollmacht in schriftlicher Form mit sich führt, die versichert, dass das Tier nicht dem Weiterverkauf dient.
Transport mit Auto oder Flugzeug
Katzen aus dem Tierschutz kommen oft aus anderen Ländern, weshalb ihnen ein langer Transportweg bevorsteht. Vermittelt eine Organisation dir deinen neuen Vierbeiner, kümmert sich diese auch um den Transport. Nimmst du eine Katze selbst aus dem Ausland mit nach Hause, bist du für eine sichere Übergabe verantwortlich.
Je nachdem, ob du mit dem Auto oder mit dem Flugzeug unterwegs bist, gilt:
- Auto: Bei längeren Autofahrten solltest du regelmäßige Pausen einplanen. Deine Katze sollte in einer sicheren Transportbox untergebracht sein.
- Flugzeug: Viele Airlines haben spezielle Regelungen für den Transport von Haustieren. Informiere dich bei der Fluggesellschaft über die erlaubten Transportbehälter, eventuelle Gebühren und die Vorschriften für die Unterbringung der Katze (Kabine vs. Frachtraum).
Beachte, dass einige Fluggesellschaften den Transport von Hunden und Katzen generell untersagen. Mehr Infos findest du in diesem Artikel: Darf ich meine Katze mit ins Flugzeug nehmen?
Merke dir die Zahlen 5 und 15
Um dich nicht strafbar zu machen oder beim Sicherheitscheck vor Problemen zu stehen, solltest du dir zwei bestimmte Ziffern merken: die 5 und die 15.
- Als Privatperson darfst du nur 5 Tiere mitführen. Überschreitest du diese Anzahl, musst du dich an die Handelsbedingungen der EU halten.
- Katzenwelpen (und auch Hundewelpen) dürfen erst ab einem Alter von 15 Wochen nach Deutschland importiert werden.
Welche Strafen drohen?
Hältst du dich nicht an die jeweiligen Ein- oder Ausreisegesetze, steht Ärger ins Haus. Katzen aus dem Tierschutz, die illegal eingeführt wurden, beschlagnahmt der Zoll und stellt sie für drei Monate unter Quarantäne. Für die Straßenkatzen, die es sonst gewohnt sind frei herumzustreunern, ein Horror – und für dich eine sehr teure Angelegenheit.
Katze aus dem Tierschutz adoptieren: Bin ich bereit dafür?
Eine Katze aus dem Tierschutz zu adoptieren, ist mit vielen Hürden und rechtlichen Vorschriften verbunden. Vorher solltest du dich gründlich informieren und sicherstellen, dass alle notwendigen Gesundheits- und Einfuhrbestimmungen eingehalten werden. Wenn du Unterstützung brauchst, kannst du dich auch an eine Organisation werden, die Katzen aus dem Tierschutz und dem Ausland rettet, wie zum Beispiel Aktion Tier. Oder du spendest an eine Tierschutzorganisation vor Ort, die sich um Straßenkatzen kümmert.