Seit dem 18. Jahrhundert werden Impfungen eingesetzt, um Menschen und Tiere vor bakteriellen und viralen Krankheiten zu schützen. Obwohl sie viele Vorteile bieten, können Katzenimpfungen auch Nebenwirkungen haben. Kein Impfstoff ist völlig risikofrei, doch überwiegt der Nutzen einer Impfung den möglichen Risiken?
Unsere Autorin Anna Chiara lebt seit 15 Jahren mit ihrer Katze „Anouk“ zusammen. Ihre alltäglichen Erfahrungen teilt sie in zahlreichen Ratgeber-Artikeln und hält dich mit spannenden News und emotionalen Tiergeschichten auf dem Laufenden.
Katzenimpfung und Nebenwirkungen
Katzenimpfung: Sind Nebenwirkungen möglich?
In Deutschland kommen nur Impfstoffe zum Einsatz, die getestet und durch das Bundesamt für Impfstoffe oder durch die European Medicines Agency eingehend geprüft wurden. Eine Studie des Paul-Ehrlich-Institutes ergab, dass es 2017 121 Meldungen von Nebenwirkungen von Katzenimpfungen gab. Im Vergleich: In Deutschland wurden im selben Jahr allerdings ca. 3,47 Millionen Impfungen bei Katzen durchgeführt.
Um mögliche Komplikationen nach einer Impfung zu vermeiden, werden alle Miezen vor dem Piecks einem Gesundheitscheck unterzogen. Denn: Nur eine gesunde Katze kann geimpft werden. Dennoch kann es bei einer Katzenimpfung zu Nebenwirkungen kommen. Impfreaktionen sind nicht gänzlich auszuschließen. Typische Impfreaktionen sind zum Beispiel:
- Kreislaufprobleme
- Appetitverlust und Fressunlust
- Atembeschwerden
- Fieber
- Apathie
- Erbrechen und Durchfall
Wann treten die Nebenwirkungen auf? Meist wenige Stunden nach der Katzenimpfung. Zeigt dein Liebling eine der oben genannten Reaktionen, solltest du tierärztlichen Rat einholen.
Tumore an der Einstichstelle
Die Nebenwirkung einer Katzenimpfung können im Worst Case auch etwas dramatischer aussehen. Die MSD Tiergesundheit spricht in diesem Zusammengang von Entzündungen an der Einstichstelle oder allergischen Reaktionen. In sehr seltenen Fällen können sich sogar Tumore an der Injektionsstelle bilden, was auf das Trauma der Injektion zurückzuführen ist.
Das Risiko, dass Katzen ein sogenanntes Sarkom entwickeln, ist sehr gering und hängt auch von Faktoren wie der Temperatur des Impfstoffs ab. Je nach Studie tritt das Feline Injektions- oder Vakzine-assoziierte Sarkom bei etwa ein bis zehn von zehntausend Katzen auf. Die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin empfiehlt demnach, die Anzahl der Injektionen möglichst gering zu halten.
Lesetipp: Lies hier, welche Impfungen für Katzen die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin empfiehlt und wie hoch die Kosten für Katzenimpfungen ausfallen.
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Den Durchbruch erzielen
Manchmal kommt es nach einer Katzenimpfung auch zu einem sogenannten Impfdurchbruch. Er tritt auf, wenn die Mieze nach einer vollständigen Impfung dennoch an der Krankheit erkrankt, gegen die geimpft wurde, so schreibt AGILA. Das kann passieren, wenn der Impfstoff falsch gelagert wurde, unwirksam war oder deine Katze aufgrund einer anderen bestehenden Infektion ein geschwächtes Immunsystem hat.
Tipp: Es könnte eine Entlastung für das Immunsystem sein, die Katze vor der Impfung zu entwurmen. Sprich dazu mit deinem Tierarzt oder deiner Tierärztin.
Katzen immer im Flankenbereich impfen
Damit die Nebenwirkungen nach der Katzenimpfung ausbleiben, impfen viele Tierärztinnen und Tierärzte die Katze an den Hintergliedmaßen oder der seitlichen Bauchwand, weiß Fressnapf. Das verringert das Risiko eines Tumors an der Einstichstelle. Viele Impfstoffe sind bereits auf dieses Verfahren angepasst.
Fazit: Fakt ist, auch wenn kein Impfstoff hundertprozentig risikofrei ist, treten Nebenwirkungen nach einer Katzenimpfung nur sehr selten auf. Daher überwiegt der Nutzen einer Impfung den möglichen Risiken in den meisten Fällen.