Nachdem mein Hund sich etwas einverleibt hat, würde er am liebsten die frisch gewonnene Energie des Essens nutzen, um zu spielen und herumzutollen. Jedoch ist direkt nach dem Fressen Ruhe angesagt, um erstmal zu verdauen. Warum? Die Gefahr einer Magendrehung ist zu groß. Aber was genau verbirgt sich hinter diesem Begriff? Wir haben genauer untersucht, was es mit der Magendrehung bei Hunden auf sich hat.
Alles zum Thema „Magendrehung bei Hunden“:
Unsere Autorin Anika ist mit ihrem Hund Sherlock das Dream-Team schlechthin. Alle Tipps und Tricks, die Anika in ihren Artikeln gibt, sind deshalb Hunde-approved und vorher gemeinsam mit Sherlock ausprobiert worden.
Magendrehung bei Hunden: Was ist das genau?
Bei einer Magendrehung handelt es sich um einen höchst lebensbedrohlichen Zustand für deinen Vierbeiner. Im Gegensatz zu uns Menschen ist der Magen bei Hunden nicht fest mit der Bauchhöhle verbunden, sondern wird durch flexible Bänder in Position gehalten. Bei einer Magendrehung dreht sich das Organ um seine eigene Achse. Dadurch werden die Magenausgänge zur Speiseröhre und zum Dünndarm blockiert – und die Blutgefäße und Nerven werden abgeklemmt.
Bis heute kann nicht genau erklärt werden, wann und warum ein Hund an einer Magendrehung leidet. Expert:innen gehen davon aus, dass mehrere Faktoren mit in die Gleichung hineinspielen. Oft tritt dieses Phänomen nach dem Füttern auf, wenn der Vierbeiner nach der Gabe einer großen Portion direkt wieder herumtobt. Allerdings gibt es auch Fälle, bei denen ein ruhiger Hund mit nüchternem Magen eine Magendrehung erlitt.
Während kleine Rassen sehr selten eine Magendrehung erleiden, kommt es bei größeren Hunden mit einem breiten Brustkorb häufiger zu diesem Phänomen. Das liegt daran, dass bei diesen Tieren der Magen genügend Platz hat, um sich zu drehen. Besonders betroffen sind hierbei Boxer, Deutsche Schäferhunde, Bernhardiner und Rottweiler.
Wie verhält sich ein Hund bei einer Magendrehung?
Doch wie genau erkennt man eine Magendrehung bei Hunden? Die folgenden Symptome sollten bei dir die Alarmglocken klingeln lassen:
- Dein Hund ist unruhiger als üblich.
- Er läuft ständig auf und ab.
- Der Vierbeiner findet keine bequeme Liegeposition, steht immer wieder auf und sitzt viel.
- Dein Hund hat erhöhten Speichelfluss sowie starken Würgereiz.
- Er leidet unter Schmerzen, da die Blähungen durch die Magengärung die Magenverdrehung verschlimmern.
- Dein Hund leidet unter Atemnot, weil der Blähbauch auf die Lunge drücken kann.
- Das Tier kann weder essen noch trinken, da die Mageneingänge komplett blockiert sind.
Was ist bei einer Magendrehung zu tun?
Die einfache Antwort: Sofort zu einem Tierarzt oder einer Tierärztin. Bei einer Magendrehung schwebt dein Hund in Lebensgefahr. Hierbei handelt es sich demnach um einen ernsten, tiermedizinischen Notfall. Ohne eine Behandlung führt der verdrehte Magen unweigerlich innerhalb weniger Stunden zum Tod.
- Noch mehr zum Thema Hund findest du hier:
- Geschmacksknospen auf vier Pfoten: Was Hunde wirklich schmecken können
- Mit diesem Gadget wird das Fell deines Hundes schnell trocken
- „Hands-in“-Trend auf TikTok & Co.: Wir haben es mit Redaktionshund Sherlock ausprobiert
Der Tierarzt oder die Tierärztin werden natürlich alles tun, um deinen Vierbeiner zu retten. Zuerst wird dafür der Kreislauf des Hundes durch Infusionen und Medikamente stabilisiert. Wenn der Bauch stark aufgebläht ist, werden die Gase mithilfe einer Spritze entfernt. Anschließend folgt die unbedingt nötige Operation. Der Magen wird hierbei in die ursprüngliche Position gebracht und zur Sicherheit mit der Bauchwand vernäht, sodass sich das Organ nicht erneut drehen kann.
Allerdings ist das Überleben des Hundes trotz einer erfolgreich verlaufenden Magen-OP nicht immer gewährleistet. Dies geschieht unter anderem, wenn das Problem zu spät erkannt wird oder der Kreislauf der Fellnase versagt. Ein Drittel der betroffenen Hunde kann selbst bei rechtzeitiger Behandlung nicht gerettet werden. Dies ist zum Beispiel bei Hunden im hohen Lebensalter der Fall, wenn der Magen durch die Aufgasung Risse bekommt oder weitere Organe aufgrund des gestörten Blutflusses geschädigt werden.
Wie kann man eine Magendrehung bei Hunden vorbeugen?
Damit es erst gar nicht zu einer Magendrehung kommt, gibt es einige Dinge, die du tun kannst, um diese vorzubeugen:
- Wenn bei deinem Hund ein Risiko auf Magendrehung besteht (aufgrund der Rasse oder erblichen Zusammenhängen) solltest du die Futtergaben auf zwei bis drei kleinere Portionen am Tag verteilen.
- Lasse deinen Hund am besten nach dem Essen für mindestens zwei Stunden ruhen.
- Dein Hund sollte sich nach dem Essen nicht mehrere Minuten lang auf dem Boden wälzen oder Treppen steigen.
- Sollte deine Fellnase zu den hastigen Essern gehören, besorge einen Anti-Schling-Napf, um das übermäßige Schlucken von Luft zu vermeiden.
- Halte großen Stress von deinem Vierbeiner fern und biete ihm einen gemütlichen Hundeschlafplatz.
Du magst unsere Themen? Dann lies uns auch bei Google News.