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Schmerzmittel für Katzen: Kann ich meiner Katze Ibuprofen geben?

Bei starken Schmerzen greifen wir schnell mal zur Ibu. Sind die Schmerztabletten auch für Katzen eine Option? Wir haben es geprüft.

Katze bekommt Schmerzmittel von Tierarzt
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Katzen, die nicht haaren: Mythos oder Wahrheit?

Du wünschst dir eine Katze, hast aber Angst davor, dass sie die ganze Wohnung vollhaart und du eventuell allergisch darauf reagierst? Wir zeigen dir, welche Katzenrassen dann für dich infrage kommen.

Die Samtpfote kommt verletzt nach Hause und jault vor Schmerzen. Was tun? Schnell ein Griff in die Medikamentenschublade, dachte ich mir. Doch kann ich meiner Katze wirklich Ibuprofen geben? Und wo bekomme ich sonst auf die schnelle Schmerzmittel für Katzen her? Welche Wirkstoffe, Nebenwirkungen und Anwendungsbereiche es gibt, habe ich dir hier zusammengefasst.

Anna Chiara ist selbst stolze Katzenmama.
Foto: privat

Unsere Autorin Anna Chiara lebt seit 15 Jahren mit ihrer Katze „Anouk“ zusammen. Ihre alltäglichen Erfahrungen teilt sie in zahlreichen Ratgeber-Artikeln und hält dich mit spannenden News und emotionalen Tiergeschichten auf dem Laufenden.

Die gängigsten Schmerzmittel für Katzen im Überblick

Als Laien wissen wir natürlich nicht, welche Arten von Schmerzmitteln es für Katzen überhaupt gibt, wie sie wirken, wann sie verwendet werden und zu welchen Nebenwirkungen sie führen. Sicher gibt es keinen Wunder-Wirkstoff ohne Nebenwirkungen, doch in den meisten Fällen ist die Verabreichung durchaus richtig und wichtig. Für welches Medikament der Tierarzt oder die Tierärztin sich entscheidet, hängt von der Intensität der Schmerzen und der Art der Verletzung ab.

1. Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR)

  • Beispiele: Meloxicam, Robenacoxib, Firocoxib
  • Anwendung: Diese werden oft bei Entzündungen, Schmerzen und Fieber eingesetzt. Sie sind gut für chronische Schmerzen, wie Arthritis, oder für Schmerzen nach Operationen.
  • Nebenwirkungen:
    • Magen-Darm-Probleme wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
    • Appetitlosigkeit
    • Nierenprobleme
    • Leberschäden in seltenen Fällen

2. Opioide

  • Beispiele: Buprenorphin, Tramadol
  • Anwendung: Opioide sind stärkere Schmerzmittel und werden bei mittleren bis starken Schmerzen verwendet. Sie sind oft die Wahl bei akuten Schmerzen, zum Beispiel nach Verletzungen oder Operationen.
  • Nebenwirkungen:
    • Sedierung oder Lethargie (Schläfrigkeit)
    • Appetitlosigkeit
    • Verstopfung
    • In seltenen Fällen Atemdepression, besonders bei Überdosierung

3. Antikonvulsiva

  • Beispiel: Gabapentin
  • Anwendung: Ursprünglich gegen Epilepsie eingesetzt, helfen sie auch bei Nervenschmerzen. Manchmal werden sie in Kombination mit anderen Schmerzmitteln für Katzen verwendet.
  • Nebenwirkungen:
    • Sedierung oder Lethargie
    • Koordinationsprobleme
    • Appetitlosigkeit
    • In seltenen Fällen Erbrechen oder Durchfall

4. Sonstige

  • Beispiel: Amantadin
  • Anwendung: Amantadin wird manchmal zusätzlich zu anderen Schmerzmitteln gegeben, um deren Wirkung zu verstärken, besonders bei chronischen Schmerzen.
  • Nebenwirkungen:
    • Unruhe oder Nervosität
    • Magen-Darm-Probleme
    • In seltenen Fällen Verwirrtheit oder Halluzinationen

Woran erkenne ich überhaupt, dass meine Katze Schmerzen hat? Katzen sind sehr gut darin, ihre Wehwehchen zu verbergen. Achte genau auf die Mimik und das sogenannte Schmerzgesicht deiner Katze, um herauszufinden, ob ihr etwas wehtut.

Kann ich meiner Katze Ibuprofen geben?

Wenn deine Mieze offensichtlich Schmerzen hat, willst du ihr sicher schnell helfen. Mal fix im Medikamentenschrank nachschauen, ob noch eine Ibuprofen oder eine Paracetamol da ist. In der Hektik fragst du dich: Kann ich meiner Katze Ibuprofen geben? Auf keinen Fall! Medikamente für Menschen wie Paracetamol oder Ibuprofen solltest du deiner Katze nicht geben, da sie für die Vierbeiner hochgiftig sind. Bereits bei einer geringen Dosis drohen lebenslange Schäden oder sogar der Tod.

Kleiner Tipp von Zooplus: Auch Hausmittel wie beispielsweise Kamille lindern Schmerzen bei Katzen nicht. Rezeptfreie, homöopathische Schmerzmittel für Katzen aus dem Handel können eine schwache, aber wohltuende Wirkung haben.

Die goldene Regel: Gib deiner Katze niemals eigenständig Schmerztabletten, schon gar nicht aus der „Menschen-Apotheke“. Die richtigen Schmerzmittel für Katzen bekommst du in der Tierarztpraxis verschrieben.

Der Katze Schmerzmittel geben – so klappt’s

Du kommst vom Tierarztbesuch nach Hause und hast Schmerzmittel mitbekommen, die du deiner Mieze nun verabreichen sollst. Der Katze Tabletten zu geben, ist nicht immer einfach. Drum darfst du gerne mit einem Leckerli tricksen (zum Beispiel Leberwurst) oder die Tablette verkleinert in ihr Futter geben. Dann sollte sie aber in jedem Fall den Napf auffuttern, um den kompletten Wirkstoff aufzunehmen.

Viele Medikamente lassen sich auch in Wasser auflösen, sodass du sie mit einer Kanüle aufsaugen und deiner Katze seitlich ins Maul spritzen kannst. Achte auf die vorgeschrieben Dosierung. Ist es zu wenig, können die Schmerzen nicht vollständig gelindert werden. Ist es zu viel, droht im schlimmsten Fall eine Vergiftung.

Im Falle einer Überdosierung sollest du umgehend deinen Tierarzt oder deinen Tierärztin kontaktieren. Es könnte notwendig sein, deiner Mieze den Magen auszupumpen oder sie zum Erbrechen zu bringen.