Viele Menschen können nicht verstehen, wie man sich einen Hund in einer vollen Stadt halten kann. Die Vierbeiner haben doch hier viel weniger Grün, weniger Platz zum Auslauf und sind auch viel gestresster aufgrund der vielen Umwelteinflüsse, oder? So ganz stimmt das nicht, wie eine Studie zeigt. Wir haben uns angeschaut, ob Hunde in der Stadt gestresster sind als anderswo.
Unsere Autorin Anika ist mit ihrem Hund Sherlock das Dream-Team schlechthin. Alle Tipps und Tricks, die Anika in ihren Artikeln gibt, sind deshalb Hunde-approved und vorher gemeinsam mit Sherlock ausprobiert worden.
Hunde in der Stadt: Artgerecht oder Tierquälerei?
Die oben stehenden Frage kann man nicht mit einem Wort beantworten. Denn: Ob man einen Hund in der Stadt halten kann oder sollte, hängt auch von der Art ab. So sollten Border Collies, die viel Auslauf brauchen und eigentlich Hütehunde sind, nicht in einer kleinen Wohnung gehalten werden, sondern besser in einem Haus mit einem großen Garten und einem weiten Feld in der Nähe.
Eine Verallgemeinerung, dass es falsch ist, Hunde in der Stadt zu halten, ist allerdings falsch – wie eine Studie nun auch belegt. Die Vierbeiner scheinen demnach von den Einflüssen der Stadt gar nicht so sehr beeinflusst zu werden, wie bisher angenommen. Dies fand das Forscher:innenteam rund um US-Wissenschaftlerin Glenna Cupp von der Virginia Tech University bei der Untersuchung der Wirkung von Spaziergängen auf Vierbeiner heraus.
Hunde in der Stadt: Das ergab die Studie
Zwölf Wochen lang wurden 15 Hunde unter verschiedenen Bedingungen für etwa 30 Minuten lang spazieren geführt. Dabei wurden manche Spaziergänge in der gewohnten urbanen Umgebung unternommen, während andere in einem weitläufigen Gebiet in der Natur stattfanden. In der Stadt wurden die Hunde an einer 1,8 Meter langen Leine geführt, während sie in der Natur an einer sechs Meter langen Leine laufen durfte.
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Die Besitzer:innen nahmen von ihren Vierbeinern während und nach dem Spaziergang Urinproben, um den Cortisolspiegel der Hunde zu überprüfen. Dabei handelt es sich um ein Hormon, welches der Körper unter anderem in Stresssituationen ausschüttet. Diese Urinproben wurden dann ausgewertet – und die Forschenden fanden heraus, dass der Ort des Spaziergangs keinen Einfluss auf den Cortisolspiegel der Tiere hat.
Das Resultat: Für Hunde macht es keinen Unterschied, ob sie in der Stadt oder im Wald spazieren gehen. Der Gassigang scheint die Vierbeiner nicht sonderlich zu stressen und sie freuen sich einfach, wenn sie ausgeführt werden – egal, wo.