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Tauben in Limburg: Tiere sollen durch Genickbruch getötet werden

Die Tauben vermehren sich in Limburg immer weiter. Um die Population zu reduzieren, sollen die Tiere auf brutale Weise getötet werden.

Tauben auf der Straße
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Tauben sind sehr produktiv, wenn es um die Fortpflanzung geht. Ein Taubenpaar kann das ganze Jahr über brüten und bis zu zwölf Küken jährlich großziehen. Das trägt dazu bei, dass die Taubenpopulation in Städten schnell wachsen kann. In Limburg in Hessen sollen die vielen Tauben mittels eines Falkners getötet werden, indem ihnen bei lebendigem Leibe das Genick gebrochen wird.

700 Tauben zwischen Leben und Tod

In Limburg, einer hessischen Kreisstadt an der Lahn, wurde kürzlich nicht nur für das Europaparlament gewählt – die 26.000 Wahlberechtigten entschieden auch über Leben und Tod. Und zwar von ca. 700 Tauben, die sich in dem Ort niedergelassen haben. Somit sind sie zu einer regelrechten Plage geworden, deren Verbreitung man künftig eindämmen wolle.

Urlaub Venedig Tauben Frau füttern
Tauben kehren immer wieder an ihre Brutplätze zurück. Foto: getty images/ Carol Yepes

Mittels eines Bürgerentscheids konnten die Bewohner:innen demnach abstimmen, ob die Population der Tauben in den nächsten zwei Jahren von einem Falkner reduziert werden soll. Ein Vorschlag, der nicht nur bei Tierschützenden für Aufruhr sorgte. Denn das Vorgehen ist extrem brutal.

Limburg: Mehrheit stimmt für Tötung von Tauben durch Genickbruch

Der Vorschlag der Stadt: Die Tauben befinden sich in einem Fangschlag, haben demnach keine Chance, zu entkommen und werden dort von dem Falkner mittels eines Schlags auf den Kopf bewusstlos gemacht. Danach tötet er sie, indem er ihnen das Genick bricht.

Klingt übel – 53,45 Prozent der Wähler:innen stimmten jedoch ganz klar für die Methode und den Beschluss der Stadtverordnetenversammlung.

„Das heutige Ergebnis war für uns nicht vorhersehbar. Die Bürgerinnen und Bürger haben von ihrem Recht Gebrauch gemacht und entschieden, dass die Tiere durch einen Falkner reduziert werden sollen.“

Bürgermeister Marius Hahn zum Abstimmungsergebnis

„Ein ganz schlimmer Tag für das Tierrecht“

Tierschützende sind über das Ergebnis empört. Nicht zuletzt, weil sie sich einen „tierfreundlichen Ausgang des Bürgerentscheids“ gewünscht haben. In ihren Augen sei die Entscheidung nicht mehr zeitgemäß und im Hinblick auf das Wohl der Tauben nicht angemessen. „Ein ganz schlimmer Tag für das Tierrecht“, schreibt das lokale Stadttaubenprojekt Limburg bei Instagram.

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Sogar der Deutsche Tierschutzbund, der Tierschutzverein Limburg und der Landestierschutzverband Hessen melden sich zu Wort. Ihr Ziel ist es, die Tötung der Tauben durch einen Genickbruch zu verhindern und eine tierfreundliche Alternative zu schaffen. Beispielsweise der Bau von Taubenschlägen oder der Ersatz der Eier durch Gipseier. In anderen Städten zeigten diese Ideen bereits Wirkung.

Tauben sind treu

Dass die Stadtvögel immer wieder an denselben Platz zurückkehren, liegt mehr oder weniger in ihrer DNA. Tauben sind dafür bekannt, sehr standorttreu zu sein. Sie kehren oft zu den gleichen Brutplätzen zurück, wo sie in der Vergangenheit erfolgreich gebrütet haben. Dieses Verhalten nennt man „Philopatrie“. Tauben haben ein ausgezeichnetes Gedächtnis für Orte und können ihren Brutplatz über große Entfernungen hinweg wiederfinden.

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