Der Welpensitz sieht bei vielen Vierbeinern einfach richtig niedlich aus. Doch wie der Name schon sagt – der im Englischen genannte „Puppy Sit“ ist typisch für junge Fellnasen. Setzt sich dein erwachsener Hund allerdings in den Welpensitz, sollten bei dir die Alarmglocken klingeln. Was das bedeuten könnte, liest du hier.
Unsere Autorin Anika ist mit ihrem Hund Sherlock das Dream-Team schlechthin. Alle Tipps und Tricks, die Anika in ihren Artikeln gibt, sind deshalb Hunde-approved und vorher gemeinsam mit Sherlock ausprobiert worden.
Der Welpensitz: Was genau ist das?
Um zu verstehen, dass der Welpensitz für erwachsene Hunde ein Alarmzeichen sein könnte, sollten wir uns erst einmal anschauen, wie genau die jungen Vierbeiner beim Welpensitz Platz nehmen. In dieser Position sitzen die Hunde auf ihrem Po, während ihre Hinterbeine locker seitlich ausgestreckt sind.
Der Welpensitz kann für junge Hunde mehrere Gründe haben. Zum einen sind die Gelenke von Welpen noch sehr flexibel und locker, weshalb sie diese Position entspannt einnehmen können. Zudem ist die Muskulatur von Welpen noch nicht vollständig entwickelt – und das insbesondere im Bereich der Hüften und der Hinterbeine, was zu dieser sitzenden Haltung führen kann.
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Wie sollte erwachsene Hunde „richtig“ sitzen?
Doch was unterscheidet den Welpensitz vom „richtigen“ Sitz eines erwachsenen Hundes? Bei einem korrekten Sitz sind die Hinterbeine angewinkelt und gerade unter dem Körper platziert, parallel zueinander. Die Knie und die Pfoten sind nicht nach außen oder innen rotiert, die Pfotenballen berühren den Boden. Die Vorderpfoten stehen dabei senkrecht unter dem Körper und vor den Hinterpfoten, die Ellenbogen und Pfoten sind auch gerade, nicht nach innen oder außen rotiert und der Rücken bildet eine gerade Linie.
Warum sitzen erwachsene Hunde im Welpensitz?
Das kann vielfältige Gründe haben:
- Schmerzanzeichen: Wenn dein erwachsener Hund von einem Tag auf den anderen in den Welpensitz wechselt, kann dies ein Anzeichen für Schmerzen sein. Achte aufgrund dessen auf weitere Schmerzanzeichen wie Schmatzen, Lecken, Knabbern, Unruhe oder Verhaltensänderungen.
- Fehlende Muskulatur und einseitige Belastung: Der Welpensitz führt bei erwachsenen Hunden zu einer ungleichmäßigen Belastung. Das kann zu Muskelungleichgewichten und zu Gelenkproblemen wie Arthrose, Hüftgelenkdsyplasie, Knieproblematiken oder Wirbelsäulenerkrankungen führen bzw. diese begünstigen.
- Analdrüsenproblem: Vielleicht ist auch einfach nur die Analdrüse deines Hundes voll, wenn er in den Welpensitz geht. Juckreiz oder Schmerzen können dazu führen, dass der Hund auf seinem Po sitzt.
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Wenn dein erwachsener Hund nicht richtig sitzt, kann das zu muskulären Problemen oder sogar zu krankhaften Zuständen führen. Die Kraft der Muskulatur in den Hinterbeinen, im Bauch und im Rücken können beim Welpensitz oft nicht genutzt werden, um aufzustehen. Stattdessen werden die Vorderbeine hochgezogen, was zu Verspannungen und Überlastungen der Strukturen der Vorderhand führen kann. Dadurch baut wiederum die Muskulatur der Hinterhand ab – und die Situation wird verschlimmert.