Der kuriose Fall einer 64-jährigen Frau sorgt aktuell für Schlagzeilen. Die Australierin hatte einen Gast im Kopf. Nein, es war keine Spinne oder Ameise im Ohr, die ihr nachts hereingekrochen war. Ein Fadenwurm hatte es sich in ihrem Gehirn gemütlich gemacht. Ärzte konnten ihn nun entfernen – lebendig. Mehr zu diesem kuriosen Fall.
Frau hatte einen „Ophidascaris robertsi“ im Hirn
Wovon sprechen wir hier? Der Ophidascaris robertsi ist ein Wurm, der normalerweise Schlangen befällt. Er braucht mehr als einen Wirt, um seinen Lebenszyklus zu vervollständigen. Der erwachsene Wurm scheidet Eier aus, die im Kot von Schlangen landen und sich in der Umgebung verteilen. Diese Eier werden dann von Nagetieren oder Koalas aufgenommen. Hier entwickelt sich die Larve des Wurms zum sogenannten dritten Larvenstadium (L3). Wenn die Schlange später dieses Zwischenwirt-Tier frisst, wird der Wurm erwachsen und der Zyklus beginnt von vorne.
Wurm im Hirn: Welche Symptome hatte die Frau?
Die Ärzte fanden diese spezielle Larve (L3) im Kopf der Patientin. Sie hatte sich nicht etwa durch den Kontakt mit einer Schlange infiziert, sondern vermutlich durch den Verzehr von örtlichem Spinat, den die Frau in New South Wales gesammelt hatte. Larveneier des Wurmes wurden wohl durch den Kot der dort ansässigen Schlangen auf die Gräser übertragen. Das schreiben Fachleute des Canberra Hospitals in ihrem Fallbericht in der Fachzeitschrift „Emerging Infectious Diseases“. „Unseres Wissens ist dies auch der erste Fall, bei dem das Gehirn einer Säugetierart, ob Mensch oder nicht, betroffen ist“, erklärten die Ärzte und beschrieben den Fadenwurm bei der Entnahme als „lebendig und zappelnd„.
Wie machte sich der Wurm im Hirn der Frau bemerkbar?
- Erst kamen Bauchschmerzen und Durchfall
- Dann Husten und schließlich neurologische Symptome wie Gedächtnisverlust und Depressionen.
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Parasitäre Infektionen sind nicht so selten wie du denkst
Dieser Fall mag außergewöhnlich erscheinen, ist es aber nicht. Larva migrans ist ein Zustand, der durch parasitische Würmer verursacht wird und bereits ein Fünftel der Weltbevölkerung betrifft. Verschiedene Wurmarten können in das Zentralnervensystem von Menschen eindringen und neurologische Probleme verursachen. Ein Beispiel ist der Waschbärspulwurm, der in Deutschland vorkommt und schwere Hirnhautentzündungen auslösen kann.
Mehr zu dem Fall erfährst du im Video oben im Artikel.