Auch wenn ich mir aktuell nicht vorstellen kann, die Stadt in der ich geboren und aufgewachsen bin zu verlassen, habe ich mir schon öfters Gedanken darüber gemacht, wie es wäre auszuwandern. Meine Siebensachen zu packen und irgendwo völlig neu anzufangen. Im letzten Jahr hatten fast 250.000 Deutsche den gleichen Gedanken und verließen ihr Heimatland auf Dauer. Doch wohin vertreibt es die Auswander:innen und welche Stadt der Welt ist die beliebteste, wenn es um das Leben und die Arbeit geht? Wir wissen mehr!
Die beliebteste Stadt der Welt liegt in Europa
Das Expat City Ranking hat in diesem Jahr 11.970 Auswander:innen aus 181 Ländern mit 177 Nationalitäten befragt, welche Stadt weltweit die Beste ist, um dort zu leben und zu arbeiten. Die nicht repräsentative Umfrage befragte die Teilnehmer:innen zu zahlreichen Aspekten ihres Lebens, um zu einem exakten Ergebnis zu kommen. Dabei wurde schnell klar, dass sich die beste Stadt zum Leben und Arbeiten im Jahr 2022 an der Südostküste Spaniens befindet. So empfinden die Teilnehmer:innen Valencia nicht nur als günstig und lebenswert, sondern auch als sehr sicher.
Auswander:innen, die in Valencia ein neues Zuhause gefunden haben, betonten, wie leicht es ihnen fiel, sich in der Stadt zurechtzufinden und ein neues Sozialleben aufzubauen. Beim Aspekt der Lebensqualität konnte sich die Hafenstadt von den 50 untersuchten Städten sogar den ersten Platz holen. Bei der digitalen Infrastruktur, die sich auf die Verwaltungsangelegenheiten, das Wohnen und die Sprache bezog, landete Valencia auf dem 13. Platz.
Auf dem zweiten Platz landete die Wüstenmetropole Dubai. Die Stadt punktet neben der Vielzahl von Freizeitmöglichkeiten auch beim Thema Arbeit und Gehalt. Die Auswander:innen, die für die Umfrage Rede und Antwort standen, fühlen sich in den Vereinigten Arabischen Emiraten willkommen und auch die Bürokratie empfanden sie als sehr einfach.
Der dritte Platz geht an Mexiko-Stadt, hier ist es laut der Befragten sehr einfach neue Kontakte zu knüpfen, da die Einheimischen sehr offen und freundlich sind. Jedoch macht ein Drittel der Studienteilnehmer:innen die Kriminalität große Sorgen, da sie sich nicht sicher fühlen.
Die Top 10: Drei weitere europäische Städte kommen im Ranking gut an
Neben Spanien konnten auch noch andere europäische Städte einen guten Platz im Ranking ergattern. Welche Städte neben Valencia, Dubai und Mexiko-Stadt noch in der Top 10 vertreten waren:
4. Lissabon, Portugal
5. Madrid, Spanien
6. Bangkok, Thailand
7. Basel, Schweiz
8. Melbourne, Australien
9. Abu Dhabi, Vereinigte Arabische Emirate
10. Singapur
Beliebteste Stadt der Welt: Wie sieht es mit Deutschland aus?
Auch wenn es keine deutsche Stadt, in die Top 10 geschafft hat, sind fünf davon trotzdem in der Liste des Expat City Rankings vertreten – wenn auch mit einer relativ schlechten Platzierung. Am besten von den fünf deutschen Städten schneidet die Hauptstadt Berlin ab, die auf Platz 31 landet. Positiv hervorzuheben sei laut den Befragten nicht nur die Lebenshaltungskosten und die Wirtschaftslage, sondern auch das vielfältige Freizeitangebot sowie das Nachleben. So schwärmt ein Mexikaner bei der Umfrage: „Ich liebe die Stabilität, die Kultur, die Natur und das internationale Umfeld Berlins.“
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Dennoch haben Auswander:innen auch etwas an Berlin auszusetzen, was die schlechte Platzierung erklärt. Laut der Umfrage empfinden nämlich 31 Prozent der Befragten, dass die Einheimischen in Berlin sehr unfreundlich seien. Auch die mangelnde Digitalisierung und die Schwierigkeiten bei der Wohnungssuche macht Berlin nicht gerade zu einer beliebten Stadt.
Auf Platz 33 liegt Düsseldorf, eine Stadt, in der die Auswander:innen in Deutschland am glücklichsten sind. Dennoch fühlen sich viele hier nicht willkommen. Die bayrische Landeshauptstadt München konnte Pluspunkte im Bereich Arbeiten und Lebensqualität sammeln. Der teure Wohnraum hingegen und die Probleme bei Behördengängen wurde in der Umfrage stark kritisiert. Diese deutschen Städte waren ebenfalls vertreten:
Hamburg Platz 45:
Hier sind die Auswander:innen am unglücklichsten, wenn man von Deutschland ausgeht. Grund: Sie tun sich schwer, Freundschaften zu knüpfen
Frankfurt Main Platz 49:
Schwer tun sich Menschen, die nach Frankfurt Main ausgewandert sind, nicht nur mit der mangelnden Digitalisierung, sondern auch mit einer komplizierten Verwaltung, hohen Kosten und Sprachbarrieren.