Hast du schon mal von „Blutschnee“ gehört? Was sich im ersten Moment wie ein Alpenkrimi anhört, ist in Wirklichkeit ein Naturschauspiel. Die schneeweißen Alpen werden in ein rötliches Farbenspiel getaucht und wirken dadurch mysteriös und beunruhigend zugleich. Doch ist Blutschnee tatsächlich gefährlich? Und was genau steckt dahinter?
„Blutschnee“ in den Alpen: Rote Pigmente verfärben den Schnee
Der Begriff „Blutschnee“ beschreibt eine rötliche Verfärbung des Schnees. Verantwortlich dafür ist die sogenannte Schneealge. Ihre Blüten können je nach Algenart verschiedene Farben bilden, etwa rot, braun oder grün.
In den Alpen geht das Phänomen vor allem auf die Grünalge Sanguina nivaloides zurück, welche im Frühjahr und Sommer rote Pigmente bildet – dadurch entsteht die bekannte rote Verfärbung, die sich wie ein Schleier durch den Schnee zieht.
Funfact: Das Phänomen wurde sogar schon von Aristoteles erwähnt, ist also keineswegs neu. Dennoch erzeugt der rote Schnee nach wie vor eine ganz besondere Atmosphäre.
Wo kannst du „Blutschnee“ sehen?
Der gefärbte Schnee ist für einige Regionen der Erde nachgewiesen, darunter Grönland, Alaska und die Antarktis. Wer nicht so weit reisen möchte, kann Blutschnee inzwischen auch in den Alpen bewundern.
Eine Forschungsgruppe fand kürzlich heraus, dass das Phänomen vor allem in den nördlichen französischen Alpen zu sehen ist, im Berner Oberland und im Wallis sowie – in geringerem Ausmaß – in Österreich im Ötztal und in den Hohen Tauern.
Hier trat die Algenblüte überwiegend zwischen 1.800 und 3.000 Metern auf und meist an nicht sehr steilen Süd- und Osthängen. Am häufigsten entdeckten die Forschenden den „Blutschnee“ im Mai, Juni, Juli und August.
Gefährlich ist der „Blutschnee“ also nicht, auch, wenn die rötliche Farbe erst einmal für eine gruselige Atmosphäre sorgt.