Busfahren ohne Bus-Ticket? Seit dem 1. September ist das in Berlin möglich – zumindest für kurze Zeit. Dank einer neuen Regelung musst du dir unter bestimmten Umständen kein Bus-Ticket mehr kaufen. Doch wie funktioniert dieser Trick, und was bedeutet er für dich als Fahrgast? Das verraten wir dir jetzt.
Wie funktioniert das Busfahren ohne Bus-Ticket in Berlin?
Es klingt fast zu gut, um wahr zu sein: Du steigst in den Bus, informierst den Fahrer oder die Fahrerin, und los geht die Fahrt – ohne dass du ein Bus-Ticket vorweisen musst. Seit der Umstellung auf bargeldloses Zahlen in Berliner Bussen gibt es eine besondere Regelung, die es dir erlaubt, in bestimmten Situationen ohne Ticket in den Bus zu steigen. Das berichtete der Berliner KURIER.
Diese Regelung besagt, dass du, wenn du beabsichtigst, ein Bus-Ticket mit Bargeld zu kaufen und sich keine Verkaufsstelle im Umkreis von 400 Metern um deine Starthaltestelle befindet, legal die Fahrt ohne Fahrschein antreten darfst. Dabei gelten je nach Tarifzone und Tageszeit unterschiedliche Bedingungen. Im Tarifbereich B und C kannst du ganztägig ohne Ticket fahren, wenn du kein Bargeld an einer Verkaufsstelle in der Nähe ausgeben konntest. Im Tarifbereich A ist dies werktags zwischen 18 Uhr und 7 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen ganztägig möglich.
Was ist der Haken an der Sache?
Seit dem 1. September gibt es in den Bussen keine Möglichkeit mehr, Fahrkarten mit Bargeld zu erwerben. Wer also bis dahin noch seine Fahrkarten mit Münzen und Scheinen bezahlt hat, muss sich nun auf andere Zahlungsmethoden umstellen. Das sich neue Reglungen erstmal etablieren müssen, wurde eine Übergangsregelung geschaffen. Wie lange diese gelten soll, ist noch nicht bekannt.
Dieser Trick ist jedoch keineswegs ein Freifahrtschein. Du bist verpflichtet, dem Busfahrer Bescheid zu geben und dein Ticket so schnell wie möglich an einem Automaten nachzulösen. Das bedeutet, dass du letztlich doch ein Ticket kaufst, allerdings erst nachdem du deine Fahrt begonnen hast.
Warum könnte man das Bus-Ticket Problem nicht anders lösen?
Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) argumentieren, dass die meisten Fahrgäste ohnehin ein Bus-Ticket in der Tasche haben. Zudem erleichtert die Abschaffung des Bargeldverkehrs die Arbeit der Fahrerinnen und Fahrer und erhöht die Sicherheit. Es gibt jedoch kritische Stimmen, die diese Veränderung als unsozial empfinden, da nicht jeder Zugang zu digitalen Zahlungsmethoden hat.
Während einige Fahrgäste begeistert sind, dass sie unter bestimmten Umständen kein Bus-Ticket mehr brauchen, sehen andere die neue Regelung eher kritisch. Die Diskussionen darüber, ob es fair ist, dass einige Berliner:innen für ihre Fahrt bezahlen müssen, während andere ohne Ticket fahren dürfen, reißen nicht ab.
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