Die Lage ist eigentlich optimal. Keine dreiviertel Stunde vom traumhaften Strand am Pazifik entfernt und eingebettet in die malerische Landschaft der San Gabriel Mountains liegt die 166.000 Einwohner-Stadt mit dem Namen, der noch vor einem Jahr überhaupt nicht mit einer Krankheit in Verbindung gebracht wurde: Corona in Kalifornien.
Eigentlich war Corona in Kalifornien mal sehr beliebt …
Heute verschlägt es kaum einen Besucher in den Ort, der in den letzten Jahren als Tor zur Metropolregion von Los Angeles bekannt wurde. Und das liegt nicht nur an dem Namen. Aber der Reihe nach.
1886 wurde Corona gegründet. Die Bezeichnung Corona (aus der Antike „Kranz“) kommt nicht von ungefähr, sondern leitet sich von dem ungewöhnlichen Straßensystem ab. Im Zentrum der Stadt gibt es nämlich im Gegensatz zu vielen andere US-amerikanischen Städten keine Rasteranordnung, sondern einen Straßenring, weswegen Corona auch The Circle City genannt wird.
In den vergangenen Jahrzehnten hat sich Corona immer mehr Beliebtheit erfreut, was vor allem mit der günstigen Lage der Stadt zusammenhängt. Denn Pendler können von hier aus gut die umliegenden Städte und Countys erreichen. Auch Promis schätzten die Gegend allein schon wegen der Abgeschiedenheit.
Corona wurde von der Pandemie hart getroffen
Doch die half den Bewohnern leider auch nichts, als sich das Virus, das zufälligerweise denselben Namen hat wie ihre Stadt in der ganzen Welt ausbreitete. Zu Beginn der Pandemie traten nur vereinzelt Covid-19-Fälle auf, doch im Sommer stiegen die Infektionszahlen auch hier stark an.
Jetzt, am Jahresende, haben die Neuerkrankungen ihren Höchststand erreicht. Allein am 10. Dezember wurden 242 Fälle gemeldet. Insgesamt haben sich in Corona 6234 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Damit liegt die Infektionsrate fast doppelt so hoch wie die in Deutschland.
Und so schottet sich Corona weiter von Corona ab: Gerade hat die Stadt bekannt gegeben, dass sie das Rathaus aufgrund der hohen Infektionswerte bis auf Weiteres schließen muss.
Corona hat noch weitere Namensvetter
Mit dem Schicksal, ihren Namen mit dem einer Pandemie zu teilen, ist die Stadt in Kalifornien nicht allein. Auch in dem US-Bundestaat New Mexico gibt es einen Ort mit dem Namen Corona. Allerdings wohnen hier nur knapp 170 Menschen. Ähnlich viele sind es in South Dakota und auch in Tennessee soll es ein Fleckchen Erde namens Corona geben.
Am bekanntesten dürfte wohl aber der Stadtteil Corona in Queens, New York sein. Dieses Viertel wurde in den letzten Monaten ironischerweise besonders hart vom Coronavirus getroffen.
Wie geht es mit Corona weiter?
Im kalifornischen Corona hofft man derweil, dass der Start der Massenimpfung bald die Infektionswerte nach unten drücken könnte. Doch so lange gilt für die Bewohner ganz Kaliforniens die Anordnung „Stay at home“, denn noch ist das Ende der Pandemie nicht abzusehen.
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