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Dengue-Fieber-Impfung: Für welche Reisen ist sie wirklich sinnvoll?

Wer sollte eine Dengue-Fieber-Impfung in Erwägung ziehen? Hier erfährst du alles zu Kosten, Ablauf und Nutzen der Impfung für Reisende.

Dengue-Fieber-Mücke
© Getty Images

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Weltweit gibt es zahlreiche Krisenregionen. Auf der "Travel Risk Map" sind alle Länder eingezeichnet, in die man nicht reisen sollte.

Wenn du eine Reise in ein tropisches Land planst, dann hast du sicherlich schon von Dengue-Fieber gehört. Die Virusinfektion wird von Stechmücken übertragen und kann dir deinen Urlaub gründlich vermiesen – in manchen Fällen sogar gefährlich werden. Daher stellt sich die Frage: Ist eine Dengue-Fieber-Impfung sinnvoll?

In diesem Artikel erfährst du, für welche Reisen die Impfung gegen das Dengue-Fieber wirklich empfehlenswert ist und worauf du achten solltest, wenn du in ein tropisches Land reist.

Wie gefährlich ist das Dengue-Fieber?

Dengue-Fieber ist eine Infektionskrankheit, die in vielen tropischen und subtropischen Regionen der Welt vorkommt. Durch den Stich infizierter Stechmücken kannst du das Virus schnell bekommen. Die Symptome sind oft alles andere als angenehm. Typisch sind hohes Fieber, Ausschlag sowie Kopf-, Muskel-, Glieder-, Knochen- oder Gelenkschmerzen.

Man bezeichnet das Virus auch als „Breaking-Bones-Fever“ (dt.: Gebrochene-Knochen-Fieber), weil sich die Schmerzen so anfühlen können, als wäre jeder einzelne Knochen im Körper gebrochen. Behandeln lassen sich bei der Krankheit nur die Symptome mit einer Einnahme von Schmerzmitteln.

In ungefähr 1-5 Prozent der Fälle nimmt die Krankheit einen schweren Verlauf mit inneren Blutungen oder einem Schock-Zustand. Ohne fachgerechte Behandlung dieses schweren Verlaufes führt es bei einer von fünf Personen zum Tod. Besonders betroffen sind Säuglinge und kleine Kinder.

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Wann ist eine Dengle-Fieber-Impfung sinnvoll?

Eine Dengue-Fieber-Impfung kann dich zwar nicht zu 100 Prozent vor einer Infektion schützen, aber sie reduziert das Risiko deutlich. Daher kann die Impfung grundsätzlich erstmal sinnvoll sein, wenn du in eine betroffene Region reist und auf Nummer sicher gehen möchtest. Die STIKO empfiehlt die Dengue-Fieber-Impfung vor allem in folgenden Fällen:

Reisen in Risikogebiete nach einer früheren Infektion

Wenn du bereits einmal eine Infektion mit dem Dengue-Virus durchgemacht hast, könnte die Impfung für dich besonders wichtig sein. Bei einer Zweitinfektion mit einem anderen Serotyp des Virus besteht ein höheres Risiko für einen schweren Verlauf. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Dengue-Fieber-Impfung daher speziell für Menschen, die nach einer überstandenen Infektion wieder in Risikogebiete reisen möchten.

Diese Gebiete liegen vor allem in Südostasien, Mittel- und Südamerika sowie in einigen Regionen Afrikas. Hast du vor, in eine dieser Regionen zu reisen und dort längere Zeit zu verbringen, dann solltest du die Impfung ernsthaft in Betracht ziehen. Hier ist eine Übersicht, in welchen Regionen der Welt Dengue-Fieber wie häufig auftritt:

Dengue-Fieber-Regionen
In diesen Regionen der Welt tritt das Dengue-Fieber auf. Foto: dengue.de

Beruflich bedingte Aufenthalte in Endemiegebieten

Die STIKO empfiehlt die Impfung auch für all jene, die aufgrund ihrer Arbeit regelmäßig mit dem Virus in Berührung kommen könnten. Zum Beispiel, weil sie für ihren Job regelmäßig in ein Risikogebiet reisen oder in der Forschung bzw. in Laboren arbeiten, die mit dem Dengue-Virus zu tun haben. Für Menschen in diesen Berufsgruppen kann die Impfung sogar lebenswichtig sein.

Wer sollte auf die Dengue-Fieber-Impfung verzichten?

Wenn Du noch nie mit dem Dengue-Virus in Kontakt gekommen bist, ist die Impfung nicht zwingend erforderlich. Die Impfung schützt nicht ausreichend vor einer Erstinfektion, sodass die STIKO hier keine allgemeine Empfehlung ausspricht. Solltest du jedoch Bedenken haben, lohnt sich ein Gespräch mit deinem Arzt oder dem Tropeninstitut, um das Risiko individuell abzuwägen.

Außerdem gibt es Personengruppen, für die die Dengue-Fieber-Impfung generell nicht empfohlen wird. Dazu zählen Schwangere und Stillende sowie Menschen mit angeborener Immunschwäche. Für sie überwiegen die potenziellen Risiken der Impfung die möglichen Vorteile.

Übernimmt die Krankenkasse die Impf-Kosten?

Da es sich bei der Dengue-Fieber-Impfung um eine Reiseimpfung handelt, übernimmt nicht jede Krankenkasse die Kosten. Diese belaufen sich pro Impfdosis auf etwas mehr als 100 Euro. Es lohnt sich jedoch, bei deiner Krankenkasse nachzufragen, ob sie die Kosten übernimmt.

Gehörst du zu den Risikogruppen, bei denen die STIKO eine Dengue-Fieber-Impfung ausdrücklich empfiehlt, so dürfte die Wahrscheinlichkeit höher sein, dass deine Krankenkasse die Reise-Impfung für die übernimmt.

Wie läuft die Dengue-Fieber-Impfung ab?

Die Impfung gegen Dengue-Fieber verläuft je nach Impfstoff in mehreren Schritten. Der Impfstoff Dengvaxia wird in drei Impfdosen im Abstand von jeweils sechs Monaten verabreicht. Der Stoff Qdenga bedarf zwei Dosen im Abstand von drei Monaten. Die vollständige Immunisierung wird erst nach Abschluss aller erforderlichen Impfdosen erreicht.

Wenn du bereits eine Dengue-Infektion durchgemacht hast, solltest du mindestens sechs Monate warten, bevor du dich impfen lässt. Dieser Zeitraum gibt deinem Immunsystem genügend Zeit, sich zu stabilisieren und die Immunantwort auf die Impfung zu optimieren.

Welche Nebenwirkungen können bei der Dengue-Fieber-Impfung auftreten?

Wie bei jeder Impfung können auch bei der Dengue-Fieber-Impfung Nebenwirkungen auftreten. Häufige Impfreaktionen sind Rötungen, Schwellungen und Schmerzen an der Einstichstelle. Diese Reaktionen sind meist harmlos und klingen nach kurzer Zeit von selbst ab. Auch können 14 Tage danach Grippe ähnliche Symptome, Kopfschmerzen, Gelenk- und Gliederschmerzen, Fieber und Hautausschläge auftreten.

In einigen Fällen wurden auch Störungen des Nervensystems sowie der Nieren und des Harntraktes beobachtet. Allerdings besteht hier kein direkter Zusammenhang mit der Impfung, und diese Nebenwirkungen treten sehr selten auf.