Es ist kein Geheimnis, dass die Lufthansa in den vergangenen Monaten vor allem mit negativen Schlagzeilen auf sich aufmerksam gemacht hat. Von veralteten Kabinen bis hin zu monatelangem Warten auf Kompensationen für verspätete Flüge, die deutsche Airline steht immer wieder in der Kritik.
Doch damit nicht genug: Seit dem 1. Oktober gibt es einen weiteren Aufreger. Die Preise für Sitzplatzreservierungen wurden in nahezu allen Klassen angehoben. Besonders betroffen sind Economy- und Premium Economy-Passagier:innen, die jetzt noch tiefer in die Tasche greifen müssen, um sich ihren Wunschplatz zu sichern.
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Lufthansa: Bis zu 115 Euro für Sitzplatzreservierungen
Die Erhöhung der Gebühren für Sitzplatzreservierungen betrifft alle Airlines im Lufthansa-Konzern – also nicht nur Lufthansa selbst, sondern auch Eurowings, Discover, Austrian Airlines, Brussels Airlines, Swiss und Air Dolomiti. Besonders die Economy-Class-Passagier:innen müssen jetzt mehr zahlen, wenn sie einen Sitzplatz vorab reservieren möchten.
Für Flüge innerhalb Europas bleibt der Preis für Standardsitze zwar stabil bei 14 Euro, doch auf interkontinentalen Strecken wird es teurer. Für die sogenannte „Zone 5“, also Langstreckenflüge nach Südamerika, Asien und Australien, hat Lufthansa den Preis von 39 auf 45 Euro angehoben. Möchtest du einen Platz in den vorderen Reihen der Economy Class oder einen Platz am Notausgang mit mehr Beinfreiheit, kann es sogar bis zu 115 Euro kosten – und das pro Strecke. Die Erhöhungen gelten für alle Buchungen, die ab dem 1. Oktober getätigt wurden.
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Premium Economy: Auch hier wird es teurer
Nicht nur Economy-Passagier:innen sind von den Preiserhöhungen betroffen. Auch in der Premium Economy Class hat Lufthansa die Gebühren für Sitzplatzreservierungen deutlich angezogen. Für Flüge in der „Zone 3“, die Destinationen wie Tel Aviv oder Kairo umfasst, musst du nun 45 Euro zahlen, statt wie bisher 33 Euro. Für Flüge in die USA, Kanada oder Teile Asiens (Zone 4) sind es jetzt 55 Euro, statt zuvor 40 Euro.
Die Preissteigerungen treffen vor allem Vielflieger:innen, die regelmäßig auf Premium Economy setzen, um ihren Flug angenehmer zu gestalten. Doch das Gefühl von etwas mehr Komfort kommt jetzt mit einem spürbaren Preisaufschlag. Wer in der „Zone 5“, also auf besonders langen Strecken, unterwegs ist, muss mit einem Aufpreis von 70 Euro pro Sitzplatz rechnen – hier lag der Preis vorher bei 61 Euro.
Business Class: Ein Platz mit mehr Raum kostet extra
Auch in der Business Class, wo der Komfort an Bord schon von Haus aus deutlich höher ist, müssen Passagier:innen tiefer in die Tasche greifen. Die Reservierung eines „Extra Space Seat“, eines Platzes mit besonders viel Raum, kostet jetzt bis zu 230 Euro. Allerdings ist dieser spezielle Sitzplatz nur auf ausgewählten Langstreckenflügen der Lufthansa-Töchter Austrian Airlines, Brussels Airlines und Swiss verfügbar.
Die Erhöhung der Gebühren betrifft vor allem die Premium-Kund:innen der Airline. Für viele Business-Class-Passagiere, die sich regelmäßig auf Geschäftsreisen befinden, kommt diese Änderung als unerfreuliche Überraschung. Lufthansa betont zwar, dass der zusätzliche Komfort diesen Preis rechtfertigt, doch nicht alle Kund:innen teilen diese Ansicht.
Warum Lufthansa die Preise erhöht
Die Preisanpassung kommt nicht von ungefähr. Lufthansa hatte in den letzten Monaten mit zahlreichen Problemen zu kämpfen. Nicht nur mussten die Passagier:innen mit verlorenem Gepäck und Verspätungen zurechtkommen, auch die finanzielle Situation der Airline hat sich verschlechtert. Bereits zweimal in diesem Jahr musste Lufthansa Gewinnwarnungen herausgeben, da die Zahlen nicht wie erwartet ausfielen.
Die Preiserhöhung bei den Sitzplatzreservierungen ist also auch eine Maßnahme, um die Einnahmen zu steigern. Laut Lufthansa sei dies eine notwendige Anpassung, um den gestiegenen Kosten im Betrieb gerecht zu werden.