Unsere Erde hat eine Menge zu bieten, auf alle Kontinente verteilt finden sich Wunder der Natur. Teils liegen sie tief unter unseren Füßen verborgen, teils ragen sie meterweit in den Himmel hinauf. Von Wüsten und Eisbergen, Gebirgen und Höhlen, Inseln und Seen: an diesen Orten hat sich die Natur selbst übertroffen. Die 11 schönsten Naturwunder.
Naturwunder: 11 Orte, die du kennen solltest
1. Die Iguazú-Wasserfälle in Argentinien und Brasilien: ein prasselndes Wunder der Natur
Aus über 250 Wasserfällen bestehen die Iguazú-Falls, die sich an der Grenze zwischen Argentinien und Brasilien erstrecken. Bis zu 80 Meter stürzen sich die Wasserfälle des Iguazú-Rivers in die Tiefe, dabei dehnen sie sich auf einer Breite von 2.700 Metern aus – das macht die Iguazú-Falls zu den größten Wasserfällen der Welt.
Eine Reise zu diesem abgelegenen Naturwunder lohnt sich also allemal, zudem Besucher:innen den Wasserfällen über Brücken und Stegen ganz nah kommen können – wasserdichte Bekleidung ist Pflicht. Die Natur rund um die Iguazú-Falls beheimatet zudem jede Menge Tiere und Pflanzen, darunter der Nasenbär, Wasserschweine und Krokodile.
2. Whitsunday Islands: ein Inselparadies in Australien
Bei den Whitsunday Islands handelt es sich um 74 kleine Inseln, die zwischen der Nordostküste des australischen Bundesstaats Queensland und dem Great Barrier Reef aus dem Ozean ragen. Die Inseln bestechen durch schneeweiße Sandstrände, palmengesäumte Ufer, das kristallklare Wasser und dichte Regenwälder. Vor den Inseln durchziehen Sandbänke wie Farbstreifen das Meer.
Das vorgelagerte Great Barrier Reef schützt die Inseln vor starkem Wellengang, das macht die Whitsunday Islands auch zu einem beliebten Ziel für Schnorchel- und Tauchausflüge. Der Whitehaven Beach zählt zu den schönsten und weißesten Stränden der Welt. Er liegt auf der größten und namensgebenden Insel der Gruppe, der Whitsunday Island.
3. Salar de Uyuni in Bolivien: der größte Salzsee der Welt
Wenn der Himmel über dem Salar de Uyuni klar und wolkenlos ist, verwischt die Grenze zwischen Erde und Horizont, es scheint so, als würde man auf einem riesigen Spiegel laufen.
Der Salar de Uyuni im Südwesten Boliviens ist mit einer Fläche von über 10.000 Quadratkilometern der größte Salzsee der Welt und ein einzigartiges Naturwunder: dreimal so groß wie der Central Park in New York. Er breitet sich an der Grenze zu Chile auf einer Höhe von 3.653 Metern aus.
Die Salzkruste hat sich schon vor über 10.000 Jahren gebildet, als der Paläosee Tauca ausgetrocknet ist. Heute sammeln sich hier noch rund zehn Milliarden Tonnen Salz, sogar Autos können über den Salzsee fahren.
Besonders surreal: mitten auf dem See befindet sich eine Insel, auf der Kakteen wachsen. Das Naturwunder lockt jedes Jahr neben tausenden Tourist:innen auch Flamingos an, die hier brüten.
4. Kalk-Sinterterrassen in der Türkei: eine Landschaft wie aus Zuckerwatte
Die Kalk-Sinterterrassen in Pamukkale zählen zu den schönsten Landschaften der Türkei. Dabei handelt es sich um natürliche Thermalbecken, die von weißem Kalkstein umgeben sind. Wie Berge aus Zuckerwatte fließen die Becken eine Felskante entlang, gefüllt sind sie mit heißem Wasser.
Daher leitet sich auch der Name des Naturwunders ab: Pamukkale bedeutet übersetzt Watteburg oder Baumwollburg. Die surreale Landschaft zwischen Izmir und Antalya hat sich über Jahrtausende geformt. Kalkhaltiges Wasser aus den Thermalquellen lief die Hügel hinunter. Sobald das Wasser verdunstet war, bildet sich das weiße Kalkgestein, das sich am Hang in Form von Terrassen ablagert.
1988 hat die UNSECO die Landschaft zum Welterbe erklärt. Besucher:innen können die Kalk-Sinterrassen zwar anschauen, zum Schutz der Natur ist das Baden hier aber nur in künstlich angelegten Becken erlaubt.
5. Das Elbsandsteingebirge in der Sächsischen Schweiz: der Grand Canyon in Deutschland
Das Elbsandsteingebirge zählt zu den größten Naturwundern in Europa: Das Gebirge ist etwa 700 Quadratkilometer groß, einer Fläche von fast 100.000 Fußballfeldern und erreicht eine Höhe von bis zu 723 Metern über dem Meeresspiegel.
Das Gebirge liegt auf der Grenze zwischen Deutschland und Tschechien, der deutsche Teil ist unter der Bezeichnung „Sächsische Schweiz“ bekannt. Was das Elbsandsteingebirge so atemberaubend macht, ist der Wechsel zwischen Schluchten, Ebenen und Tafelbergen, in tausend verschiedenen Formen ragen die Felsen in die Höhe.
Aufgrund der vielseitigen Felsformationen wird das Elbsandsteingebirge auch als der „Grand Canyon des Ostens“ bezeichnet.
6. Dune du Pilat in Frankreich: die höchste Wanderdüne Europas
Vor der französischen Atlantikküste bei Arcachon bergen sich rund 60 Millionen Kubikmeter Sand zu einer Düne auf: die Dune du Pilat ist bis zu 110 Meter hoch, 500 Meter breit und rund 2,7 Kilometer lang. Das macht sie zur höchsten Wanderdüne Europas. Jedes Jahr bewegt sich die Düne rund 4,5 Meter nach Osten.
Wer es geschafft hat, die Dune du Pilat zu erklimmen, wird mit einem 360-Grad-Pamoramablick über die Bucht von Arcachon, die Sandbank von Arguin, den Leuchtturm des Cap-Ferret und ein riesiges Waldgebiet belohnt. Das Naturwunder hat sich über mehrere Jahrtausende gebildet, Auslöser waren mehrere Dünensysteme, die sich überlagerten.
Mehr als zwei Millionen Menschen machen hier jedes Jahr Urlaub, um sich die Landschaft live anzusehen.
7. Ilulissat-Eisfjord in Grönland: ein Meer aus Eis
Unweit der grönländischen Stadt Ilulissat befindet sich der gleichnamige Eisfjord. Ilulissat bedeutet übersetzt „Die Stadt bei den Eisbergen“. Denn hier formt der Sermeq-Kujalleq-Gletscher zahlreiche Eisberge, wenn er sich in den tausenden Meter tiefen Eisfjord schiebt.
Der Sermeq-Kujalleq-Gletscher ist nicht nur der größte Gletscher der nördlichen Halbkugel, sondern auch der Schnellste: ganze 40 Meter bewegt er sich pro Tag. Von Ilulissat aus werden Bootstouren angeboten, die durch die gigantischen Eisberge führen. Seit 2004 steht der Eisfjord auf der Liste des Unseco-Weltnaturerbes.
8. White-Sands-Nationalpark in New Mexico: eine Wüste aus Gips
Wo vor vielen Millionen Jahren ein Meer war, erstreckt sich heute auf einer Fläche von rund 712 Quadratkilometern eine schneeweiße Wüste mit kunstvoll geschwungenen Dünen. Das entspricht rund 1,3 Mal der Fläche des Bodensees. Die unwirkliche Landschaft befindet sich im US-Bundesstaat New Mexico.
Die weiße Farbe ist auf Gips zurückzuführen. Er bildete früher den Grund des Meeres und schließlich den Grund eines Sees. Als dieser austrocknete, blieben die Gipskristalle zurück, die vom Wind abgetragen und aufgerieben heute die Dünen bilden. Trotz der widrigen Umstände, sind hier einige Pflanzen und Tiere zu Hause, darunter zum Beispiel die Seifen-Palmlilie.
9. Plitvicer Seen in Kroatien: eine einzigartige Seenlandschaft
Der Nationalpark Plitvicer Seen ist der größte und älteste Nationalpark Kroatiens. Die Hauptattraktion des Parks sind 16 miteinander verbundene Seen. Sie fließen auf einer Läge von rund sieben Kilometern durch Wasserfälle, Überläufe und Höhlensysteme ineinander. Um die Seen herum breitet sich auf rund 300.000 Hektar unberührte Natur aus, die Lebensraum für zahlreiche Tiere, darunter auch Bären und Wölfe, bietet.
10. Die Höhle Hang Son Doong in Vietnam: ein riesiges unterirdisches Labyrinth
Rund 450 Kilometer südlich der vietnamesischen Hauptsadt Hanoi erstreckt sich ein riesiges Höhlensystem unter der Erde. Die Höhle Hang Son Doong ist rund neun Kilometer lang, der tiefste Punkt liegt 490 Meter unter der Erde, der höchste überdachte Hohlraum erreicht eine Höhe von rund 200 Metern.
Ein gigantisches Naturwunder, das seit 2014 auch für die Öffentlichkeit zugänglich ist (hier gibt’s noch mehr Tropfsteinhöhlen zu entdecken). Neben Tropfsteinen gibt es in der Höhle sogar einen Fluss zu sehen, teils ist das Ufer mit Stränden gesäumt. Einige hundert Gäste dürfen die Höhle pro Jahr besuchen – inklusive Übernachtung am Höhlenstrand.
11. Die Kreidefelsen von Rügen: das Wahrzeichen der Insel
Im Nationalpark Jasmund auf der Insel Rügen stürzen weiße Wände fast senkrecht ins Meer. Dabei handelt es sich um die Kreidefelsen der Insel. Sie erstrecken sich über eine Länge von 15 Kilometern zwischen Sassnitz und Lohme. Die Kreidefelsen sind vor über 70 Millionen Jahren entstanden.
Zu der Zeit lebten Algen mit einem Kreideskelett im Meer. Nach ihrem Tod sind die Skelette zerfallen und haben sich im Laufe der Jahre zu den imposanten Felsen aufgeschichtet. Die höchste Erhebung der Kreidefelsen ist der Königsstuhl, er ragt rund 118 Meter in den Himmel hinauf.
Er ist das Wahrzeichen der Insel. Den Königsstuhl können Besucher:innen vom Strand aus, bei einer Bootsfahrt oder über Wanderwege im Nationalpark aus bestaunen.
Die Autorin des Artikels ist Katrin Brahner.