Airlines wie Ryanair & Co. verkaufen in den meisten Fällen mehr Tickets für einen Flug, als es Plätze in der jeweiligen Maschine gibt. Aus diesem Grund stranden regelmäßig Kund:innen an Flughäfen, die man mit einer Entschädigung vertröstet. Warum das so ist und was man als Kund:in für Rechte hat, liest du hier.
Airlines wie Ryanair überbuchen regelmäßig Flüge
Sabine Fischer-Volk von der Verbraucherzentrale Brandenburg sagt gegenüber welt.de: „Planmäßig sind die Flugzeuge um circa zehn Prozent überbucht.“ Airlines wie Ryanair kalkulieren auf diese Art ein, dass manche Menschen ihren Flug nicht antreten. Bevor die Maschinen nicht voll besetzt starten, überbucht man sie also lieber.
Das sorgt dafür, dass der ein oder die andere Passagier:in am Flughafen stranden. Zwar muss man diese Fluggäst:innen dann entschädigen, aber für die Fluggesellschaft rentiere sich das dennoch. Fischer-Volk sagt: „Übers Jahr gerechnet lohnt es sich für die Airline eher, die Maschinen zu überbuchen und zurückgebliebenen Fluggästen gegebenenfalls eine Entschädigung zu zahlen.“
Diese Rechte haben gestrandete Passagier:innen
Nach der EU-Fluggastrechte-Verordnung steht Personen, die einen Flug gebucht haben, den sie jedoch aufgrund von Überbuchung nicht antreten können, ein finanzieller Ausgleich zu. Doch mit wie viel Geld kann man rechnen? Die Tiktokerin und Anwältin @erikakullberg hat genau zu dieser Frage ein aufschlussreiches Kurzvideo parat:
Im Video wird ersichtlich, dass die Ausgleichszahlung von der Flugstrecke sowie von der Wartezeit auf den nächsten Flug abhängig ist. Airlines wie Ryanair & Co. sind nämlich neben einer finanziellen Entschädigung auch in der Pflicht, einen Ersatzflug für gestrandete Passagier:innen zu buchen.
Ist dieser nächste Flug erst mit zweistündiger Verspätung bereit zum Boarding, ist die Airline in der Pflicht, das Vierfache des Ticketpreises zu erstatten. Erika meint: „Wenn ich 250 $ für meinen one-way-Flug bezahlt habe, bekomme ich 1.000 $ erstattet.“ Der Entschädigungsanspruch halbiert sich, wenn die Verspätung durch die Umbuchung geringer ausfällt.
Allgemein können Personen, deren Flug überbucht wurde, hierzulande mit einer Entschädigung zwischen 250 und 600 Euro rechnen. Wer jedoch gänzlich vermeiden möchte, zu stranden, sollte zukünftig möglichst früh einchecken. Fischer-Volkt kommentiert: „Wer eine Bordkarte hat, kann am Schalter nicht einfach abgewiesen werden. Die Airline muss dann Freiwillige suchen, die ihre Bordkarte zurückgeben und auf einen anderen Flug ausweichen.“
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