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„Slowflower Bewegung“: Die Revolution der Bio-Schnittblumen

Wie die „Slowflower Bewegung“ den Anbau von Bio-Schnittblumen revolutioniert, warum Schafswolle jetzt cool ist und welche Blumen-DIYs auf Social Media trenden.

Bio-schnittblumen
© Maksim Liashkovich / Floral Deco via canva.

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Die Zukunft der Schnittblumen ist slow. Davon ist die „Slowflower Bewegung e.V.“ überzeugt. Gemeinsam wollen die 20 „Slowflower“-Mitglieder die Pflanzenwelt auf den Kopf stellen, Massenzüchtung stoppen und für eine nachhaltige Floristik kämpfen. Ihre Vision: Saisonalität, Nachhaltigkeit und Regionalität zur neuen Normalität in Gärtnereien machen. Eine Vision, die nicht radikal, dafür aber inzwischen schon Trend ist. Auf Social Media wie Instagram oder TikTok gehen Bio-Schnittblumen-DIYs wie selbst gemachte Blumenkränze aus Bio-Blumen oder Sträuße aus Bio-Trockenblumen von verschiedenen Influencer:innen viral. Das Besondere? Ähnlich wie bei gesunder Ernährung werden Herkunft, Anbau und Transportwege der Bio-Schnittblumen für Blumenliebhaber:innen immer wichtiger.

„Slowflower Bewegung“ – Bio-Blumen aus der Region

Wie bei Lebensmitteln soll die Zeit der ungesunden Massenproduktion ein Ende haben. „Viele Menschen achten heute darauf, woher ihr Essen kommt und wie es hergestellt wurde, doch im Bereich Schnittblumen und Floristik gibt es da ein großes Ungleichgewicht“, gibt die „Slowflower Bewegung“ zu bedenken, die ihren Ursprung eigentlich in England und in den USA hat. Seit 2018 setzt sich der Verein auch in Deutschland für einen nachhaltigen Anbau von Bio-Schnittblumen ein. Die Mitglieder sind Flower-Famer:innen, Gärtner:innen oder Florist:innen. Gemeinsam wollen sie auf die Probleme des konventionellen Schnittblumen-Anbaus aufmerksam machen, sich für Bio-Saatgut starkmachen und Wege finden, die Menschen für pestizidfreie biologische Alternativen zu begeistern.

Bio-Schnittblumen
Bio-Schnittblumen sind saisonal und wachsen in ihrem natürlichen Rhythmus.

Was viele Menschen nämlich nicht wissen: Im Zuge der Globalisierung hat sich der Preisdruck verschärft und die Produktion von über 90 Prozent aller Schnittblumen, die in Deutschland verkauft werden, findet im Ausland statt. Viele Blumen kommen häufig aus Süd- und Mittelamerika und Afrika, insbesondere aus den Ländern Ecuador, Kenia und Kolumbien. Das Problem: Dort seien laut „Slowflower Bewegung“ die Böden, Seen und Naturschutzgebiete oft mit Spritzmittelrückständen aus den Monokulturen vergiftet, es herrschen fragwürdige Arbeitsbedingungen, Ausbeutung, Niedriglöhne und es gäbe keine oder unzureichende Schutzkleidung. Um diesen Bedingungen entgegenzuwirken, wolle die Bewegung darauf aufmerksam machen.

„Slowflower Bewegung“: Bio-Schnittblumen sind die Zukunft

„Blumen sind ein Luxus, den wir uns in Zukunft nur werden leisten können, wenn wir durch ihren Anbau und ihre Verarbeitung nicht die Umwelt und das Klima schädigen. Nur wenige Menschen denken jedoch darüber nach, wo ihre Blumen herkommen, wie sie angebaut werden und welche Wege sie zurücklegen“, gibt die „Slowflower Bewegung“ zu bedenken. Eine neue Methode, um auf Pestizide zu verzichten und die Bio-Schnittblumen nachhaltig anzubauen, sei zum Beispiel die Verwendung von Schafswolle, wie „Slowflower“-Gärtnerin Malin Lüth im Gespräch mit kronendach erklärt. Der entscheidende Unterschied zwischen Schnittblumen aus dem Supermarkt und Bio-Schnittblumen sei, dass die Bio-Blumen slow, also in ihrem biologischen Rhythmus auf Feldern in der Natur wachsen. Vom Samen bis zur Blüte sind die Blumen ohne Giftstoffe natürlich gezüchtet worden.

Ein Merkmal, dass die „Slowflower Bewegung“ auch für den Kauf von Schnittblumen empfiehlt. Für regionale Blumen gäbe es in Deutschland zum Beispiel das grüne „Ich bin von hier!“-Siegel. Und auch wenn die Revolution der Bio-Schnittblumen durch die Bewegung bisher nur slow vorangeht, spezialisieren sich inzwischen immer mehr Gärtnereien und Biohöfe auf Bio-Blumen in Deutschland und bieten sogar Blumen-Abos an.

Gärtnereien und Florist:innen für Bio-Blumen

„Wildling Blumen“ – Bio-Schnittblumen vom eigenen Feld

Nach ihrem Abitur 2019 zog es Gärtnerin Malin Lüth nach Schweden. „Vor Ort habe ich eine ganz tolle Frau kennengelernt, die mich als Unternehmerin und Künstlerin sehr inspiriert hat“, erinnert sie sich im Gespräch mit kronendach. Inspiriert davon gründet sie ihr eigenes Start-up Wilding Blumen. Seitdem züchtet sie Bio-Schnittblumen nachhaltig, ohne Giftstoffe und saisonal gewachsen auf ihrem eigenen Feld. Ihre kreativen Bio-Sträuße und Dekors verkauft sie in ihrem kleinen Laden und Online-Shop.  

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„Pique&Bluescht“ – Blumenkunst und flowerfarming

Im Blumenatelier von Pique&Bluescht kommen die Bio Blumen direkt aus dem Garten und werden für kreative Blumensträuße frisch gepflückt. Das Blumen-Atelier und Café gehört der „Slowflower Bewegung“ an. Dementsprechend sind die Schnittblumen vom Saatgut bis zur fertigen Blühte biologisch und nachhaltig angebaut. Die Blumen wachsen slow in ihrem natürlichen Rhythmus und werden nur für frische Sträuße auf dem Biohof in der Schweiz gepflückt. Dreimal die Woche bietet das Atelier seine frischen regionalen Bio-Sträuße im Geschäft an. Außerdem können Blumenliebhaber:innen frische und saisonale Blumen in einem Abo oder als Blumenschmuck für Feste bestellen.

„Blumen Kopf“ –  Bio-Qualität und kleiner Co2-Abdruck

Das Team von Blumen Kopf hat ein klares Ziel: Bio-Blumen für alle. Deswegen pflanzt die österreichische Gärtnerei Blumen in Bio-Qualität auf seinem eigenen Feld an. Damit wollen sie die „Slowflower Bewgung“ unterstützen und sich für nachhaltige, transparente und regionale Floristik starkmachen. „Wir wollen mit unserem Handeln Teil der Lösung sein und werden unseren Beitrag für ein interaktives Ökosystem leisten“, erklärt das Team auf seiner Website. In ihrem Online-Shop bietet die Gärtnerei Bio-Sträuße, Event- und Hochzeitsfloristik, Grabpflege und Bio-Pflanzen-Abos an.

Bio-Schnittblumen
Aus Bio-Schnittblumen lassen sich wunderschöne DIY-Blumenkränze basteln.

Stylische DIYs aus Bio-Schnittblumen

Tipp 1 – Flower-Hoop-do-it-youself aus Bio-Trockenblumen

Material:

  • 1 Deko-Ring aus Holz oder Metall
  • Bio-Trockenblumen
  • Geschenkband aus Jute
  • Basteldraht
  • Schere

Flower-Hoop-DIY in 3 Schritten

  1. Entscheide zunächst, an welcher Stelle des Rings du die Bio-Trockenblumen anbringen möchtest. Dann halte deine Trockenblumen an die Stelle des Rings und überlege, wie du die Blumen anbringen möchtest.
  2. Die Stiele der Trockenblumen je nach Bedarf kürzen. Die Blumen an eine Seite des Rings halten und mit Blumendraht an den Ring wickeln. Dann die andere Seite des Rings mit den Blumen bestücken und diese fest mit dem Draht an den Ring wickeln.
  3. Zum Schluss das Juteband an den oberen Rand des Rings befestigen, damit du den Flower-Hoop aufhängen kannst.

DIY-Tipp: Für eine schöne Optik arrangiere die Blumen so, dass die längeren Pflanzen direkt an dem Ring befestigt sind und die kürzeren Blumen vorne den Ring schmücken.

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Tipp 2 – Blumenkranz-do-it-yourself aus Bio-Blumen

Material:

  • 1 Strauß Bio-Blumen
  • Blumendraht
  • Blumenband aus Jute
  • Schere

Blumenkranz-DIY in 3 Schritten

  1. Aus dem Blumendraht einen Ring formen. Wenn du den Blumenkranz für die Haare verwenden möchtest, teste die Kranzgröße am Umfang deines Kopfes.
  2. Aus dem Bio-Blumenstrauß kleine Sträußchen bilden, die Stiele kurz schneiden und die Blumen unten mit Blumenband zusammenbinden.
  3. Die kleinen Blumensträuße nacheinander an den Draht legen und mit dem Blumenband an dem Ring befestigen.

DIY-Tipp: Eine besonders schöne Mischung ist die Kombination aus fairen Blumen und Bio-Trockenblumen.

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Tipp 3 – Bio-Blumenstrauß-do-it-yourself

Material:

  • Bio-Blumen
  • Blumenband aus Jute
  • Schere

Bio-Blumenstrauß-DIY in 3 Schritten

  1. Bio-Blumen wählen, als Strauß kaufen oder frisch von einem Feld pflücken.
  2. Die Blumen zu einem Strauß zusammenlegen und mit einer Schere die Stiele etwas kürzen.
  3. Bio-Blumen an den Stielen mit dem Blumenband zusammenbinden.

DIY-Tipp: Damit die Schnittblumen länger halten, die unteren Blätter von den Stielen entfernen und in handwarmes Wasser stellen.

Der Artikel ist im Original von Jennifer Felmet.

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