Spätestens seit der Corona-Pandemie steht bei jedem Zuhause mindestens eine Flasche Desinfektionsmittel herum. Dieses wird aber nicht nur genutzt, um die Hände von möglichen Keimen zu befreien, sondern auch, um die Wohnung zu putzen. Schließlich sammeln sich hier doch auch Bakterien und dann kann man doch gegen diese gleich mit dem Desinfektionsmittel vorgehen und gleichzeitig das Bad auf Hochglanz polieren, oder? So ganz einfach ist die Sache nicht.
Denn oft schadet das Desinfektionsmittel beim Putzen mehr, als dass es etwas Positives mit sich bringt. Wir verraten dir, warum du lieber die Finger von Desinfektion als Putzmittel lassen solltest.
Leseempfehlung: Wohnung putzen: So stellst du einen Haushaltsreiniger aus Orangen her
Unsere Autorin Anika ist Expertin, wenn es darum geht, die neusten Interior- und Living-Trends von TikTok, Instagram und Co. in ihren eigenen vier Wänden umzusetzen. Diese Tricks und Tipps gibt sie auf wmn und auch im echten Leben mit viel Liebe zum Detail weiter.
Desinfektionsmittel zum Putzen? Lieber nicht
Auf dem Instagram-Kanal von @zdfinfo werden immer wieder hilfreiche Tipps und Tricks geteilt, die unseren Alltag etwas leichter machen können. So teilte der Account erst vor kurzem mit, dass Desinfektionsmittel zum Putzen gar nicht so gut sind, wie wir alle bisher gedacht hatten!
„Selbst mit Desinfektionsmittel kannst du kein keimfreies Zuhause erreichen“, steht es in dem Post des Accounts geschrieben. Stattdessen kann eine falsche Dosierung des Desinfektionsmittels für schlimme, gesundheitliche Nebenwirkungen sorgen, wie Allergien, Ekzeme oder sogar Vergiftungen. Zudem werden durch das Putzen mit Desinfektionsmitteln auch nützliche Wasserorganismen abgetötet, was zu einer Störung der Kläranlagen führen könnte.
Die Anwendung von Desinfektionsmitteln verlangt ein hohes Maß an Sachkunde. Nicht sachgerecht angewendet, sind Desinfektionsmittel unwirksam.
Bundesinstitut für Risikobewertung
Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel. Wenn das Desinfektionsmittel medizinisch verordnet wurde, weil zum Beispiel eine sehr immunschwache Person in deinem Haushalt lebst oder du selbst von einer Immunschwäche betroffen bist, ist es natürlich in Ordnung, das Desinfektionsmittel in einer dosierten Art und Weise zu nutzen.
Wohnung putzen: Entfernt Desinfektionsmittel überhaupt Schmutz?
Desinfektion entfernt Keime und Bakterien – das ist schon einmal klar. Aber laut infektionsschutz.de kommst du in Sachen Schmutz mit dem Desinfektionsmittel nicht unbedingt weit:
Desinfektionsmittel entfernen keinen Schmutz und ersetzen keine Reinigung. Sie sind im privaten Haushalt in der Regel nicht sinnvoll und sollten nur in Ausnahmefällen auf Anraten des Arztes oder der Ärztin bzw. des Gesundheitsamtes eingesetzt werden.
infektionsschutz.de
Stattdessen wird empfohlen, gängige Haushaltsreiniger zum Putzen der Wohnung zu Nutzen, die dafür gemacht sind, Schmutzpartikel zu lösen und deshalb auch 90 Prozent aller Oberflächenkeime entfernen können. In diesem Zusammenhang sollte man auch den Unterschied zwischen Reinigung und Hygiene kennen. Beim Reinigen entfernst du Schmutz und Abfälle, bei der Hygiene geht es hingegen um die Prävention von Krankheiten.
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Laut Bundesinstitut für Risikobewertung: So erreichst du Hygiene im Haushalt auch ohne Desinfektionsmittel
Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung spricht sich gegen den Gebrauch von Desinfektionsmitteln im Haushalt und als Putzmittel aus.
In der Werbung werden Mittel mit keimabtötender Wirkung dem Verbraucher oft unverantwortlich angeboten (z.B. „Antibakterielles Spülmittel tötet 98% aller Bakterien“). Die Sachverständigen fordern daher eine Verbesserung der Aufklärung der Verbraucher. […] Ziel ist eine ausreichende Hygiene im Haushalt zu erreichen, ohne dass für die Gesundheit und die Umwelt schädliche Produkte eingesetzt werden.
Stattdessen werden vom BfR folgende Tipps für Hygiene im Haushalt gegeben, die dafür sorgen können, dass sich Keime und Bakterien hier nicht so wohlfühlen werden:
- ausreichende Reinigung mit einfachen, handelsüblichen Putzmitteln
- häufiger Wechsel der Putzlappen und/oder eine Reinigung dieser bei mindestens 60 Grad Celsius
- regelmäßge Reinigung des Kühlschranks
- oftmalige Leerung der Abfalleimer
- Trockenhalten von Bad, Küche und WC
- Händewaschen!
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Quellen: Instagram-Account von @zdfinfo, Bundesinstitut für Risikobewertung, infektionsschutz.de