Obwohl ich verheiratet bin, kommt es vor, dass ich Nachrichten von Männern bekomme, die versuchen, mit mir zu flirten. Für mich ist das keine große Sache, da ich auf solche Direktnachrichten nicht reagiere. Eine aktuelle Studie hat jetzt jedoch herausgefunden, dass die Anmache via soziale Medien, auch wenn man diese ignoriert, schädlich für die Beziehung sein kann. Wie sich das Flirten trotz Beziehung auf deine Partnerschaft auswirkt, erfährst du in diesem Artikel.
Studie klärt auf: Warum das Flirten trotz Beziehung schädlich ist
Die Studie, die sich mit dem Thema Online-Flirten auseinandergesetzt hat, hat ihre Ergebnisse in der Zeitschrift Personal Relationships veröffentlicht. Das Forschungsteam entwickelte dafür zwei getrennte Studien, die jedoch das gleiche Ziel hatten: ein Gespräch mit einer attraktiven Person aus dem Internet, obwohl die Teilnehmer:innen sich in einer monogamen Beziehung befinden. Die Online-Person, die Teil des Forschungsteams war, flirtete mit einer Hälfte der Teilnehmer:innnen und mit der anderen Hälfte ergab sich ein neutrales Gespräch.
Nach dem Gespräch musste die eine Hälfte den Forscher:innen berichten, wie sehr sie sich zu ihrem aktuellen Partner:in hingezogen fühlen und noch eine Aufgabe lösen, die dazu führen sollte, unbewusste Wahrnehmungen des Partners zu enthüllen. Den Teilnehmer:innen der zweiten Studie wurde aufgetragen, die erste sexuelle Fantasie aufzuschreiben, die ihnen einfiel. Diese wurden dann analysiert, um abzuschätzen, wie begehrenswert die Teilnehmer:innen ihre aktuellen Partner:innen im Vergleich zu einem anderen fanden.
Studienergebnisse: Online-Flirts sind alles andere als harmlos
Die Auswertung der Ergebnisse brachte das Forschungsteam auf ein klares Fazit, in Bezug auf das Flirten trotz einer Beziehung. Nach ihren Aussagen ist das Flirten über soziale Medien alles andere als ein harmloses Geplänkel. So hatten die Teilnehmer:innen, die mit der attraktiven Person online geflirtet hatten, nach dem Gespräch eine bewusste oder unbewusste schlechtere Wahrnehmung von ihrem derzeitigen Partner als die Kontrollgruppe, die lediglich ein neutrales Gespräch hatte.
Der Punkt, der sich auf die sexuellen Fantasien bezieht, ging für die Teilnehmer:innen, die geflirtet hatten, auch nicht gut aus. Diese wünschten sich sexuelle Fantasien, die sich nicht auf ihren Partner oder ihre Partnerin bezog, sondern auf eine andere Person. Das konnte das Forschungsteam bei der Kontrollgruppe, die neutral mit der fremden Person schrieb, nicht erkennen.
Flirten trotz Beziehung: Die Gefahr beginnt bei einer Nachricht
Diese Ergebnisse zeigten den Forscher:innen, dass auch ein scheinbar harmloser Flirt negativen Einfluss auf die Beziehung haben kann. Doch wie sieht das ganze aus, wenn man auf die Flirts weder reagiert noch sie erwidert? Auch hier sehen die Forscher:innen eine Gefahr. Der Grund: Man kann nur von einer Nachricht allein unbewusst dazu neigen, den aktuellen Partner in ein weniger positives Licht zu sehen. Das führt dazu, dass man sich nach mehr Optionen sehnt.
Die Studienautorin und Psychologieprofessorin Gurit Birnbaum hat sich dazu auch noch einmal in einer Pressemitteilung geäußert. „Meine Ergebnisse weisen darauf hin, dass Online-Interaktionen das Wohlbefinden in Beziehungen beeinträchtigen können und zu Offline-Affären führen.“
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