Ich würde von mir behaupten, dass ich fast immer ehrlich zu meinem Ehemann bin – eigentlich. Außer es geht darum, ob ich die Wäsche aufgehängt, in den Briefkasten geschaut, oder wieder mal ein Haufen Geld für Klamotten ausgegeben habe. Dass man sich einer Notlüge bedient, kommt jedoch viel häufiger vor, als man denkt. Eine Studie hat jetzt sogar herausgefunden, bei welchem Thema Menschen in Partnerschaften besonders oft lügen. Warum sich die Flunkerei sogar positiv auf die Beziehung auswirken kann.
Partner:in anlügen: 90 Prozent der Menschen lügen bei dieser Kleinigkeit
Die Indiana University hat eine Studie ins Leben gerufen, um zu erfahren, bei welchen Dingen Menschen ihren Partner oder ihre Partnerin anlügen. Dabei kam heraus, dass 90 Prozent der Befragten regelmäßig lügen, wenn es sich um Kleinigkeiten handelt. Das kann beispielsweise eine nicht eingehaltene Diät sein oder das Weiterschauen der gemeinsamen Serie. Auch wenn die Befragten sich sicher sind, dass ihre Partner:innen nicht sauer oder enttäuscht reagieren würden, behalten sie diese kleinen Fehltritte lieber für sich, so die Hauptautorin der Studie, Kelley Gullo Wight in einer Pressemitteilung.
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Obwohl Lügen in einer Beziehung nicht gerne gesehen werden, unterstützt die Studie diese kleinen Flunkereien. „Selbst wenn die meisten heimlichen Handlungen ganz gewöhnlich sind, können sie sich dennoch positiv auf die Beziehung auswirken“, erklärt die Hauptautorin. Grund dafür ist das schlechte Gewissen, das einem nach der kleinen Flunkerei plagt. Die Folge: Man möchte es wiedergutmachen und legt sich besonders ins Zeug, um dem Partner oder der Partnerin zu zeigen, wie sehr man die kleine Lüge bereut.
Daraus resultierend kann sich der andere Part beispielsweise auf eine Einladung in das Lieblingsrestaurant freuen oder eine andere Nettigkeit. Der oder die Partner:in, die nichts von den Gewissensbissen ahnt, freut sich über diese nette Geste und so schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe.
Die Studie weiß: Nicht nur du hast Geheimnisse
Allzu groß muss dein schlechtes Gewissen laut der Studie jedoch nicht sein, wie Danielle J. Brick, Co-Autorin der Studie in der Pressemitteilung verrät. „Eine meiner liebsten Erkenntnisse war, dass Partner:innen oftmals dieselben Dinge voneinander verheimlichen. Bei einem Paar haben beide in der Studie zugegeben, dass sie Fleisch essen – obwohl sie beide behaupten, vegetarisch zu leben.“