Meine Hochzeit ist über acht Monate her und auch, wenn der Tag einer der schönsten meines Lebens war, bin ich froh ihn hinter mich gebracht zu haben. Als mein Mann und ich einen Tag nach der Hochzeitsfeier auf der Couch saßen und uns durch die Glückwunsch-Karten lasen, bemerkte ich, wie mir der Druck von 18 Monaten Planung langsam, aber sicher von den Schultern fiel. Endlich konnte ich mich statt mit Hochzeitskleidern, Dekoration und Finanzen endlich wieder um mein richtiges Leben kümmern. So geht es jedoch nicht allen frisch getrauten Ehepaaren. Statt sich über das Ende zu freuen, fallen viele in ein tiefes Loch. Und genau dieser Zustand hat auch einen Namen: Post-Wedding-Blues. Was es damit auf sich hat, erfährst du in diesem Artikel.
Post-Wedding-Blues: Tiefes Loch statt Wolke 7
Schon bevor die Hochzeit stattfand, freute ich mich auf den Tag, an dem ich mich nicht mehr mit der Festplanung herumschlagen musste. Auch wenn mir die Organisation sehr viel Spaß machte, raubte sie einem am Ende doch nur viel Zeit, Energie und Geld.
Laut der Psychologin Julia Scharnhorst geht es jedoch nur wenigen Frauen so wie mir. Die meisten sind so daran gewöhnt, ihre Freizeit für die Hochzeitsplanung zu opfern, dass sie nach der Hochzeit in ein tiefes Loch fallen. In medizinischen Kreisen ist dieser Zustand unter dem Post-Wedding-Blues bekannt.
Auch du fühlst dich nach dem schönsten Tag deines Lebens eher traurig, antriebslos und leer statt glücklich und befreit? Diese Anzeichen sprechen laut Scharnhorst für einen Post-Wedding-Blues. Während viele Frauen bei der Hochzeitsvorbereitung kaum Luft zum Atmen hatten, kann der nicht mehr existierende Stress nach den Feierlichkeiten dazu führen, dass man statt auf Wolke 7 in ein tiefes Loch fällt.
Zu hohe Erwartungen & Zweifel an der Hochzeit verstärken den Blues
Neben dem abfallenden Stress können jedoch auch Pannen, die auf der Hochzeit passiert sind, damit zu tun haben, dass man mit den Feierlichkeiten nicht wirklich abschließen kann. Gerade Menschen, die sehr hohen Ansprüche an ihre Hochzeit hatten, leiden auch noch Wochen später daran, dass ihre Traumhochzeit nicht so lief, wie sie es sich vorgestellt haben.
Laut Julia Scharnhorst können hinter dem Post-Wedding-Blues jedoch auch schwerwiegende Probleme stecken, wie sie dem RTL-Magazin verrät. So sollte man nicht vergessen, dass eine Hochzeit nicht nur eine nette Feierlichkeit ist, sondern ein großes Ereignis, welches das ganze Leben verändert. Und mit dieser Veränderung kommt nicht jede Person klar. Die Folge: Man fängt an, die Beziehung zu seinem Partner oder seiner Partnerin zu hinterfragen.
Diese Tipps helfen gegen deinen Post-Wedding-Blues
Auch dich hat der Post-Wedding-Blues gepackt und du möchtest nichts mehr als dass die negativen Gedanken endlich aufhören? Laut Julia Scharnhorst ist es wichtig, sich bei einem Stimmungstief Zeit für sich zu nehmen und nach den hektischen Monaten einfach mal zu entspannen. Wie wäre es beispielsweise mit einer Minimoon-Reise zu zweit?
Doch auch schon vor dem großen Fest könnt ihr gemeinsam sichergehen, dass euch der Post-Wedding-Blues nicht einholt. So empfiehlt Scharnhorst, sich während der Hochzeitvorbereitung regelmäßig mit dem Partner oder der Partnerin auszutauschen.
Setzt euch zusammen und sprecht dabei nicht nur über eure anstehende Hochzeit, sondern über die Erwartungen, die ihr habt, wenn das gemeinsame Leben als Mann und Frau beginnt. So kannst du sichergehen, dass du später keine offenen Fragen hast, die dich an der Beziehung zweifeln lassen.
Manchmal hilft nur professionelle Hilfe
All diejenigen, bei denen bald die Hochzeitsglocken klingen und die nun Angst vor dem Post-Wedding-Blues haben, kann die Psychologin jedoch beruhigen. Laut ihr ist das Stimmungstief nach der Hochzeit eher eine Ausnahme als die Regel. Und meist nach zwei Wochen wieder überwunden.
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Solltest du jedoch das Gefühl haben, dass sich der Post-Wedding-Blues länger hinzieht und immer intensiver wird, solltest du dir Gedanken darüber machen, dir professionelle Hilfe zu holen.