Sollte es in meiner Ehe irgendwann zu Problem kommen, würde ich, ohne groß zu überlegen, eine Therapiesitzung buchen, um über meine tiefsten Sorgen und Ängste zu sprechen. Damit stehe ich nicht alleine da: So suchen viele Ehefrauen einen Therapeuten oder eine Therapeutin auf, wenn die Ehe anfängt zu kriseln. Expert:innen haben jetzt verraten, was Frauen an ihren Männern wirklich stört.
Die Sorgen der Ehefrauen: Diese 3 Dinge kommen in der Therapie oft zur Sprache
Laut einer Studie entscheiden sich Paare erst nach drei Jahren eine Therapie aufzusuchen, wenn die Ehe kriselt. Davor versuchen sie meist noch ihre Probleme selbst zu lösen, was in den häufigsten Fällen nicht funktioniert. Um ihre Ehe doch noch zu retten, ist der letzte Weg eine Paar- oder Einzeltherapie. Doch worüber klagen Ehefrauen in Therapiesitzungen, denn nun am meisten? Das haben jetzt verschiedene Expert:innen verraten.
1. Langweilige Ehe
Gerade wenn man schon seit mehreren Jahren in einer Ehe lebt, kann es vorkommen, dass einem die Beziehung langweilig erscheint. Der Grund dafür ist überwiegend die Routine im Alltag. So passiert es schnell, dass Ehepartner:innen vergessen, wie wichtig es ist, Zeit miteinander zu verbringen und gemeinsam neue Erfahrungen zu teilen.
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Um aus diesem Alltagstrott herauszukommen, empfiehlt der Life-Coach Jean Walters in einem Artikel des Online-Magazins YourTango: „Nehmt euch Zeit, um ein Hobby nachzugehen, an dem ihr beide Spaß habt.“ Laut ihm hilft das dabei eure Ehe nicht nur wieder interessant zu machen, sondern ihr auch einen neuen Sinn zu geben.
2. Die Ehefrau fühlt sich ignoriert
Neben einer langweiligen Ehe klagen Frauen in Therapiesitzungen auch darüber, dass sie sich von ihrem Ehemann ignoriert fühlen. Dabei beschweren sich nicht nur über mangelnde Aufmerksamkeit, sondern ebenfalls über Zeitmangel und fehlende emotionale Unterstützung. Statt jedoch ihre Bedürfnisse und Wünsche zu äußern, schweigen sie und genau das führt zur Entfremdung vom Ehemann.
Die Psychologin Patricia O’Gorman kennt solche Fälle ganz genau und rät ihren Patientinnen in diesem Fall nicht nur die Beziehung zu sehen, sondern auch auf sich selbst zu schauen. So ist es ihrer Meinung nach sehr wichtig, trotz Ehe die eigene Identität nicht zu verlieren und seine Wünsche und Bedürfnisse trotz Familie zu priorisieren.
3. Das Sexleben
Neben Langeweile und Ignoranz spielt laut der Familientherapeutin Vikki Stark auch das Sexleben in Therapiesitzungen eine große Rolle. So nehmen viele Ehepaare sexuelle Probleme auf die leichte Schulter, verrät Stark dem Magazin Psychology Today. Gerade im Alltagstrott, mit einem zeitintensiven Job oder einem kleinen Kind kann es schnell vorkommen, dass die sexuelle Lust auf der Strecke bleibt.
Statt jedoch darüber zu sprechen hat die Familientherapeutin die Erfahrung gemacht, dass das sehr intime Thema einfach weg geschwiegen wird. Der Grund: „Viele Paare wissen nicht, wie sie über schmerzhafte oder sensible Themen sprechen sollen. So gehen meist Jahre ins Land, in denen das Thema umgegangen wird“, so die Expertin.
Doch was hilft denn nun, damit beide Paare wieder Spaß am Sexleben haben? Laut Vikki Stark kann ein jährliches Ritual helfen. Dabei sollen sich die Paare Zeit nehmen und diese fünf Fragen beantworten:
- Könnt ihr offen und ehrlich miteinander sprechen?
- Seid ihr beide zufrieden damit, wie eure Finanzen geregelt sind?
- Befriedigt euer Sexleben eure Bedürfnisse?
- Habt ihr das Gefühl, dass ihr beide gleich viel zum Haushalt beisteuert?
- Falls ihr Kinder habt: Habt ihr gleiche Ansichten bei der Erziehung?