Hört man in den Medien oder sozialen Netzwerken von einer toxischen Beziehung, geht man meist davon aus, dass nur einer der beiden ein giftiges Verhalten an den Tag legt. Dabei kontrolliert der dominante Part die gesamte Beziehung und macht auch nicht vor psychischer oder physischer Gewalt Halt. Oft sind diese toxischen Beziehungen einseitig und gehen von einer Person aus. Dennoch gibt es auch Fälle, in denen es sich um toxische Paare handelt. Wie du erkennst, ob die Toxizität von euch beiden ausgeht, erfährst du in diesem Artikel.
Was toxische Paare in einer Beziehung erwarten
Toxische Paare: Diese Dinge erwarten sie
Als junge Studentin war ich knapp anderthalb Jahre in einer toxischen Beziehung. Damals war der Begriff zwar nicht so präsent wie heute, lese ich mir jedoch die Merkmale einer ungesunden Beziehung durch, sehe ich mich dort hundertprozentig wieder. Anders als in den meisten Fällen, würde ich jedoch nicht nur meinem Ex-Freund die Schuld für diese giftige Partnerschaft geben.
Das liegt daran, dass wir gegenseitig die schlechtesten Seiten aneinander zum Vorschein gebracht haben. Statt uns nach der ersten hitzigen Auseinandersetzung zu trennen, drehten wir uns noch viele weitere Monate in diesem toxischen Kreislauf weiter. Wie unser Leben als toxisches Paar aussah:
1. Die höchste Priorität sein
Als unsere Beziehung langsam, aber sicher, den Bach runterging, konnten uns die kleinsten Dinge auf die Palme bringen. Wir erwarteten voneinander, dass wir die höchste Priorität bei dem jeweils anderen hatten und all die Liebe und Energie in unsere Beziehung fließen sollte.
Machte einer zu wenig, oder nicht mehr, wurde mit Vorwürfen nur so um sich geschmissen. Ein paar Wochen vor dem Beziehungsaus waren wir so genervt voneinander, dass schon ein Gähnen oder zu lautes Atmen dazu führte, dass ein Rosenkrieg ausbrach.
2. Stimmungsschwankungen akzeptieren & verzeihen
Schon Monate bevor wir uns trennten, war ich unfassbar unglücklich. Stand das Wochenende vor der Tür und wir hatten gemeinsame Pläne, bekam ich bereits Donnerstagfrüh starke Magenschmerzen. Grund dafür: Meine Beziehung war eine reine Achterbahnfahrt der Gefühle.
Am Mittwoch überschütteten wir uns noch mit den schönsten Liebeserklärungen, am Samstag brüllten wir uns gegenseitig die Seele aus dem Leib. Egal was für schlimme Dinge dabei gesagt wurden: Nachtragend sein durfte niemand und beide mussten selbst ohne eine Entschuldigung oder klärendes Gespräch, dieses Verhalten verzeihen.
3. Isolation
Für knapp anderthalb Jahre gab es nur noch ihn und mich. Mochten wir eine Person aus dem Freundeskreis des jeweils anderen nicht, musste der Kontakt sofort abgebrochen werden. Stand eine Verabredung oder ein Geburtstag an, wurde extra ein Streit inszeniert, damit er oder ich nicht zu dieser Veranstaltung gingen.
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Sprachen mich Freund:innen oder Familienmitglieder auf mein isoliertes Verhalten an, winkte ich einfach ab – zu groß war die Scham zuzugeben, in was für einer toxischen Beziehung ich mich befand.
Toxische Paare: Ihr seid nicht gut füreinander
Ich habe zum Glück nicht allzu viel Zeit in dieser toxischen Beziehung verbracht. Dennoch schüttle ich heute noch den Kopf, wenn ich an mein naives 20-jähriges-Ich zurückdenke. Eine lange Zeit wollte ich nicht zugeben, dass auch ich eine Mitschuld an dieser ungesunden Beziehung trug.
Auch du erkennst dich in diesem Artikel wieder? Dann wird es Zeit, dich mit deinem Partner oder deiner Partnerin zusammenzusetzen. Merkt ihr beide, dass ihr alles andere als glücklich seid, dann ist ein Schlussstrich zu ziehen, höchstwahrscheinlich die beste Lösung.