Die Aufsteller im Supermarkt und die Außenbeleuchtung geben uns den Wink mit dem Zaunpfahl: Weihnachten steht vor der Tür. Wenn auch im kleinen Kreise verbringen viele wohl auch dieses Jahr das Fest im Kreise ihrer Liebsten. Völlig verständlich, denn Weihnachtsfeste mit der Familie können wirklich schön sein. Aber wer den romantisch verklärten Blick mal kurz ausstellt, der weiß, dass Weihnachtsfeste ebenso gut auch in einem Desaster enden können. Denn neben Gans und Glühwein lockt nicht selten auch der Familienstreit an Weihnachten.
Ob unsere zehn Familienstreitpersönlichkeiten wohl die Familie Griswold aus dem Weihnachtsfilm Schöne Bescherung übertreffen können? Entscheide selbst…
Familienstreit an Weihnachten ist obligatorisch
Vor allem große Festlichkeiten, an denen Familienmitglieder zusammenkommen, die sich das gesamte Jahr nicht gesehen haben, sind anfällig für Familienstreit. Hier schwelen Konflikte in der Luft, die teilweise seit Jahren bestehen – oder eben seit der Verlesung des Erbes. Zudem ziehen sich Feste über Stunden und der Alkohol fließt – genug Zeit also, um den (Streit-)Pegel ansteigen zu lassen.
Anlässlich des Weihnachtsfestes, dem wir auch dieses Jahr mit viel zu hohen Erwartungen begegnen, haben wir hier für euch unsere klischeebehaftete Top 10 der Familienmitglieder, die wahres Familienstreit-Potenzial in sich tragen…
Platz 10: Die Schwester auf Paleo-Diät
Früher habt ihr euch mit eurer Schwester darüber gestritten, ob sie mal wieder euer Lieblings-Top genommen hat, ohne zu fragen. Heute kommt sie frisch vom Bali-Urlaub wieder und erklärt nun allen, dass sie nach ihrem Yoga Retreat eine Paleo-Diät macht. Das Tiramisu auf dem Tisch sorgt sodann für eine halbstündige Diskussion, aus der sich Oma nach Sekunde fünf verabschiedet hat.
Platz 9: Der WoW-süchtige Bruder
Euer Bruder verbringt Weihnachten lieber vor seiner Spielekonsole: Dumpf dröhnen aus seinem Zimmer Geräusche von quietschenden Reifen und Maschinengewehren. Nach fünf Minuten an der Weihnachtstafel bittet er darum, aufstehen zu dürfen. Eure Mutter beißt sich auf die Zähne und presst ein passiv aggressives: „Du bleibst sitzen!“, heraus. Der Familienstreit ist angezählt.
Platz 8: Die Oma, die ihre Krankheiten alphabetisch predigt
Warum wir so große Angst vor dem Altwerden haben? Weil Oma zu jedem Fest eine weitere Krankheit auf die Liste packt, die nun detailliert beim Essen besprochen werden muss. Hände hoch, wer weiß was ein Hallux Valgus, Doppel Herz & Co. ist und Oma vergebens erklärt, dass das Leben dennoch lebenswert ist und früher nicht alles besser war.
Platz 7: Die Oma, die es zu gut meint
Wer soll denn das alles Essen? Was als Kritik gemeint war, erklingt in Omas Ohren als schönstes Kompliment. Oma wuselt durch die Küche und tut allen noch einen Nachschlag auf. Anschließend räumt sie ab und kommt mit einem Verdauerli aus der Küche zurück. Der Familienstreit tritt los, als Papa der jungen Generation in die Seite piekt und meint: Jetzt hilf der Oma doch mal, aber selbst keinen Finger rührt.
Platz 6: Die Helikoptermutter
Kindererziehung ist ein besonders beliebtes Thema für den Familienstreit, denn hier driften die Meinungen gerne auseinander. Da kann es schon mal zum Konflikt kommen, wenn Mutti Geigenunterricht und GPS-Überwachung fordert. Besonders schön, wenn sie bis heute nicht versteht, dass du erwachsen bist und auch dir zuzischt: „Sitz gerade und schling nicht so!“.
Platz 5: Der im Hobbykeller verschollene Vater
Viele Ehen scheitern an fehlender Kommunikation. Der tägliche Ruf Richtung Keller, der das Abendessen ankündigt, wird an Weihnachten schärfer. Was nicht heißt, dass Vati sich heute mehr beeilt, nach oben zu kommen. Familienstreit und gedrückte Stimmung sind vorprogrammiert. Das eigentliche Problem bleibt unausgesprochen.
Platz 4: Der Onkel unter der Gürtellinie
Auf Festen mit ausgelassener Stimmung kommt es schneller zu unangemessenen Situationen als uns lieb ist. Von lustig gemeinten Seitenhieben, bis hin zu einem Klaps auf den Po ist uns schon alles untergekommen. Schluss mit Weglächeln, dieses Jahr wird sich gewehrt. Wenn das den Familienstreit bedeutet, sei es so.
Platz 3: Der rechte Opa
Auf Platz drei unserer klischeebehafteten Familienmitglieder, die gerne mal einen Familienstreit vom Zaun brechen, ist Opa. Opa ist einfach nicht so zufrieden damit, wie die Gesellschaft sich entwickelt hat. „Diese ganzen Männer aus dem Süden mit ihren Smartphones… Selbst beim Berthold in der Fleischerei muss jetzt alles koscher sein.“ Rechte Gesinnung und eine Prise Militarismus wehen durch den Raum, wenn er ihn betritt. Seine Ansichten sind so stahlhart wie überholt.
Platz 2: Die betrunkene Tante als ehrliche Seele der Familie
In jeder Familie gibt es diese eine Tante – zugegeben wir lieben ihre erfrischende Ehrlichkeit – die uns unaufgefordert immer wieder nachschenkt und selbst am meisten Spaß hat. Doof nur, wenn sie belustigt und angeschwipst an alten Wunden rüttelt, die vergraben, nicht aber überwunden waren. #Erbe
Platz 1: Die ungeimpfte Cousine, die Corona leugnet
Im Jahr 2021 ist nicht nur das Land gespalten, auch viele Familien sind es. Grund Nummer eins für Familienstreitigkeiten in diesem Jahr? Corona. In so ziemlich jeder großen Familie wird es ein Mitglied geben, das etwas aus der Reihe tanzt und die anderen als Schlafschafe belächelt. Vielleicht ist es die Cousine, die eine Impfung ablehnt und lieber auf Globuli vertraut. Hoffen wir einfach darauf, dass besagte Cousine an Weihnachten nicht krank im Bett liegt, denn gegen Corona hilft auch der Placeboeffekt herzlich wenig…
Familienstreit an Weihnachten? Ein bisschen gehört er dazu
Wer dennoch ein harmonisches Fest erwartet, sollte sich ordentlich ins Zeug legen: Planung ist jetzt alles. Ein Sitzplan, der viel Abstand zwischen Streithähnen lässt sowie ein ausgeklügeltes Konfliktmanagement sind das A und O.
Unser Tipp: Kommen Konflikte und Familienstreit auf, die nicht länger ausgeschwiegen werden können, sollten sie ausgetragen werden. Doch bitte nebenan. Sachlich, still und effizient. Dem besinnlichen Fest zuliebe. In diesem Sinne: Frohe Weihnachten.
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