Eltern stehen oft vor der schwierigen Aufgabe, ein schreiendes Baby zum Einschlafen zu bringen, was Stunden dauern kann, bis endlich Ruhe einkehrt. Statistiken zeigen, dass ein sechs Wochen altes Baby im Durchschnitt täglich etwa zwei Stunden lang schreit, was als „Schrei-Höhepunkt“ bekannt ist. Eine Untersuchung des Journal of Pediatrics hat das Schrei-Verhalten von Babys in neun verschiedenen Ländern analysiert. Während britische, italienische und niederländische Babys als besonders laut gelten, zeigen deutsche, japanische und insbesondere dänische Babys ein ruhigeres Verhalten. Dies könnte auf ein spezifisches kulturelles Ritual zurückzuführen sein.
Britische, italienische & niederländische Babys schreien am meisten
Laut Studie: Dänische Babys sind die ruhigsten
Die dänischen Babys gelten als die ruhigsten kleinen Schläfer:innen, was unter anderem auf die Erziehung zurückzuführen ist. Expert:innen betonen, dass man frühes Schreien nicht auf das Verhalten der Eltern zurückführen sollte. Nur 40 % des Schreiens von Babys soll gar erst auf beruhigende Worte der Eltern reagieren. Jedoch haben dänische Eltern einen besonderen Trick, womit sie ihre Kinder leichter zum Einschlafen bringen können – den sich jedoch deutsche Eltern kaum trauen würden.
Warum sind dänische Eltern die entspanntesten?
Dänemark hat nicht nur in Sachen Gleichberechtigung der Frau die Nase vorn – sondern auch, was die Kindererziehung betrifft. Die dänische Erziehungsexpertin Jessica Joelle Alexander erzählt gegenüber dem Guardian aus ihrem Heimatland, dass dort das erste Babyjahr heilig sei. In diesem Zeitraum wird versucht, die besten Bedingungen für die Eltern zu schaffen, damit die Erziehung ihrer Kinder besonders reibungslos verläuft. Ihnen wird vor allem viel Zeit gegeben: Mütter können zwei bis vier Wochen vor der Geburt bezahlten Mutterschutz nehmen. Eltern sollen vor allen entspannt und unaufgeregt an die Erziehung herangehen, dazu sollten sie möglichst viel Zeit und weniger Stress haben.
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Weniger Stress bedeutet weniger Schreien
Studien zeigen, dass Mütter bei größerem Stress mehr Stresshormone an ihre Kinder abgeben. Nach der Geburt schreien diese dann länger.
Dieter Wolke, Studienautor und Psychologe im Interview mit science.of.art.au
In Dänemark möchte man vor allem den Stress bekämpfen, den Eltern vor allem in der Säuglingsphase mit schreienden Babys haben. Wenn sie weniger Stresshormone in sich tragen, tun es auch ihre Kinder und schlafen automatisch besser. Da klingt es doch sehr plausibel, wenn das dänische Volk genau da hinterher ist. Schließlich sorgen weniger schreiende Kinder ja auch für weniger gestresste Eltern.
Dänische Mütter stillen mehr
Ein weiterer Faktor, so betont Expertin Alexander, könnte das Stillen der Babys sein. Die Regelmäßigkeit ist in Dänemark sehr weit verbreitet und zeigt offenbar seinen Effekt. Ein Grund dafür könnte sein, dass ein intensiver hautnaher Körperkontakt mit der Mutter zu Beruhigung und weniger Schreien führt. Es gibt jedoch einen Schlaftrick, der wesentlich bizarrer und doch wirkungsmächtiger bei dänischen Babys ist.
Dänische Babys schlafen oft draußen
Was sich in Deutschland kein Elternpaar trauen würde, ist in Dänemark Standard. Dort schlafen die Babys nämlich gelegentlich bei frischer Luft oder offenem Fenster. Wenn du mal in Dänemark durch die Straßen läufst, wirst du bestimmt den ein oder anderen Kinderwagen draußen stehen sehen. Und wenn du näher hinsiehst, wirst du darin höchstwahrscheinlich einen kleinen Säugling friedlich darin schlafen sehen.
Dieses TikTok-Video zeigt es besonders gut. Vor allem kann man daraus schließen, wie entspannter und sorgenfreier dänische Eltern mit ihren Kindern umgehen. Weshalb vor allem eine kühlere Temperatur für schnelleres Einschlafen sorgt, erfährst du hier. Falls also nichts mehr funktioniert, um den kleinen Schreihals ruhigzustellen, einfach mal kurz lüften oder mit dem Baby nach draußen gehen.