In einer Welt, in der Eltern oft unter großem Druck stehen, ihre Kinder für die Herausforderungen einer globalisierten Leistungsgesellschaft zu rüsten, lenkt der Hirnforscher Gerald Hüther den Blick auf etwas Grundlegendes: Das Gefühl eines Kindes, um seiner selbst willen geliebt zu werden. Dies, so Hüther, sei der Schlüssel zu einer glücklichen Kindheit.
Glückliche Kindheit: Es kommt auf die Eltern an
Eltern geben alles für das Wohl ihrer Kinder, geleitet von ihren eigenen Vorstellungen von Glück und Erfolg. Doch genau hier liegt oft das Problem. Die Liebe und Fürsorge der Eltern sind manchmal an Bedingungen geknüpft – ob bewusst oder unbewusst. Kinder sollen sich benehmen, gute Noten schreiben, und beliebt sein. Diese Erwartungshaltung kann für Kinder zu einer Bürde werden.
Der Hirnforscher Hüther betont die Wichtigkeit, dass Kinder sich geliebt fühlen, einfach weil sie existieren, ohne sich dafür anstrengen oder beweisen zu müssen. Dieses Gefühl der bedingungslosen Liebe ist selten, doch essenziell für das kindliche Wohlbefinden. Wenn Kinder das Gefühl haben, sie müssten sich die Liebe ihrer Eltern erst verdienen, beispielsweise durch gute Noten oder stetes Wohlverhalten, kann dies langfristige Auswirkungen auf ihr Selbstwertgefühl und ihre Lebensfreude haben.
Die Auswirkungen auf das kindliche Gehirn
Hüther weist darauf hin, dass die Erfahrung, nicht bedingungslos geliebt zu werden, tiefe Spuren im Gehirn hinterlassen kann. Dieser emotionale Schmerz kann bei Kindern dazu führen, dass sie ihre Natürlichkeit und Unbeschwertheit verlieren und versuchen, den Erwartungen ihrer Eltern gerecht zu werden. Dieser Zustand der ständigen Anstrengung und Außenorientierung setzt sich oft im Erwachsenenalter fort.
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Glückliche Kindheit: Es braucht bedingungslose Liebe
Eine glückliche Kindheit basiert laut Hüther auf der Erfahrung bedingungsloser Liebe und Akzeptanz. Kinder, die spüren, dass sie um ihrer selbst willen geliebt werden, entwickeln ein gesundes Selbstbewusstsein und eine innere Stärke. Sie fühlen sich nicht gezwungen, sich ständig anzustrengen oder zu beweisen.
Dies führt zu einem Leben, in dem sie ihre Potenziale frei entfalten können, ohne ständig nach Anerkennung und Liebe zu streben. Eltern können dazu beitragen, indem sie ihre Kinder als die wertvollen Individuen ansehen, die sie sind, unabhängig von Leistung und Verhalten.