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Eine Million unterzeichnen Petition: Ist das das Ende für Pornhub?

92 Millionen User besuchen Pornhub täglich. Jetzt könnten die aber bald in die Röhre schauen. Denn eine Petition fordert die Abschaltung der Porno-Website.

Petition Pornhub
Bereits eine Million Menschen haben die Petition gegen Pornhub unterschrieben. Foto: PR/traffickinghub /

Ist die weltweit größte Porno-Website bald Geschichte? Wenn es nach über eine Million Menschen aus 192 Ländern geht, ja. Sie alle haben eine Petition unterschrieben, die fordert, dass Pornhub eingestellt wird. Ihr Vorwurf: Das Porno-Portal schlägt aus Vergewaltigungen und Sexhandel Profit. 

„Shut it down schließt sie endlich!“ fordert Laila Mickelwait. Die Initiatorin der Petitition Traffickinghub verlangt seit Februar von den Betreibern der Website und deren Mutterunternehmen MindGeek die Abschaltung von Pornhub. Die Autorin und Aktivistin wirft den Machern vor, auf der Website Sexhandel sowie Vergewaltigungen von Frauen und Kindern zu unterstützen und finanziellen Nutzen daraus zu ziehen. 

Die Website ist auf Ausbeutung ausgerichtet und gespickt mit Videos realer Vergewaltigungen, Menschenhandel, Misshandlung sowie der Ausbeutung von Frauen und Kindern.

– Laila Mickelwait, Initiatorin der Petition gegen Pornhub

Schwere Vorwürfe gegen Pornhub

„Man braucht lediglich eine E-Mail-Adresse, um Videos auf Pornhub hochzuladen ein offizieller Ausweis wird nicht benötigt“, schreibt Mickelwait auf der Seite der Petition. „Pornhub kümmert sich nicht darum, Alter oder Einwilligung der Millionen Menschen, die in den Videos gezeigt werden, zuverlässig zu überprüfen.“ 

Das Unternehmen würde, ohne Fragen zu stellen, einen finanziellen Nutzen aus den Videos ziehen. Die Aktivistin weiter: „Die Website ist auf Ausbeutung ausgerichtet und gespickt mit Videos realer Vergewaltigungen, Menschenhandel, Misshandlung sowie der Ausbeutung von Frauen und Kindern.“ Mickelwait und ihr Team verfügen laut eigener Aussage über Beweismaterial: „Das ist lediglich die Spitze des Eisbergs“.

Opfer berichten von ihren Erlebnissen

Tatsächlich berichteten mehrere Frauen in den vergangenen Monaten davon, dass ihre Vergewaltigungen auf Pornhub hochgeladen worden seien. Einer der bekanntesten Fälle ist der von Rose Kalemba, die im Alter von 14 Jahren mit einem Messer bedroht und zwölf Stunden lang vergewaltigt wurde. 

Anschließend luden ihre Angreifer mehrere Videos ihrer Folter auf Pornhub hoch. Kalembra sagt, sie habe Pornhub sechs Monate lang vergeblich angefleht, die Videos zu löschen. Erst nachdem sie sich als Anwältin ausgegeben hatte und mit gerichtlichen Maßnahmen drohte, wurden die Videos von dem Porno-Portal entfernt.

Das Opfer Rose Kalemba berichtet auf Twitter von ihrem Martyrium.

Auf Traffickinghub werden viele ähnliche Fälle dokumentiert. Sie alle zeigen Videoaufnahmen von Minderjährigen, Vergewaltigungen und Opfer von Menschenhandel.

Pornhub reagiert auf Vorwürfe

Pornhub selbst wies bereits im März die Anschuldigungen auf Anfrage von jetzt.de zurück. Man unternehme alles, um illegale Inhalte zu bekämpfen. Die Website habe ein großes Team, das manuell alle Uploads prüfe. Außerdem nutze man spezielle Software, um Videos von Kindesmissbrauch zu erkennen, löschen und den erneuten Upload bereits gelöschter Inhalte zu verhindern.

Wie Pornhub das angesichts der Upload-Datenmasse schaffen will, bleibt äußerst fraglich. Allein in 2019 wurden laut MindGeek insgesamt 6,63 Millionen Videos mit Content für 1,36 Millionen Stunden hochgeladen.

Weitere Artikel zu Pornhub:

Neben all der Kritik kann Pornhub aber auch Positives bewirken. So berichtet unsere Redakteurin Franziska Wolf, wie sie Selbstliebe auf der Website gelernt hat.

Und unsere Redakteurin Lisa Dittrich erklärt, wie man als Paar zusammen Pornos gucken kann.

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