Zu feucht, zu trocken, zu schnell oder zu langsam gekommen: Die Liste der Sachen, die einem beim Sex verunsichern können, ist lang. Eine neue Studie mit über 1.500 Befragten hat nun herausgefunden, was die Deutschen unsicher beim Sex fühlen lässt. Vielleicht erkennst du dich in einigen Ängsten auch selbst wieder.
Unsicher beim Sex: 60 % geben Ängste zu
Sex ist ein Akt, der nicht nur unglaublich leidenschaftlich und sorglos vonstattengeht, sondern auch mit vielen Ängsten und Unsicherheiten verbunden ist. Seinen Körper hinzugeben, abzuschalten und im besten Fall noch das Gegenüber glücklich machen, ist viel verlangt. Wie die Studie von Deutsche Medz zeigt, geben rund 60 % der Befragten offen an, sich unsicher beim Sex zu fühlen.
Das sind die größten Unsicherheiten der Deutschen
Herauskam, dass besonders die Angst, nackt nicht attraktiv auszusehen, die Deutschen plagt. Mit 12,9 % ist dies die am meisten verbreitetste Sorge von Frauen und Männern. Darauf folgt mit 12,4 % der Zweifel, den Partner oder die Partnerin nicht befriedigen zu können. 11,1 % fühlen sich durch einen verspäteten oder ausbleibenden Orgasmus verunsichert.
Nicht attraktiv genug und kein Orgasmus: Die größten Unsicherheiten von Frauen
Die bereits erwähnten Zweifel aufgrund von mangelndem Attraktivitätsgefühl trifft besonders auf Frauen zu. Ihre größte Angst ist, sich nackt nicht schön zu fühlen – ganze 18,5 % der Studien-Teilnehmerinnen gaben dies an.
Ganze 16,7 % gaben an, zu feucht oder zu trocken im vaginalen Bereich zu sein. Diese Verunsicherung ist gefolgt von Zweifeln rund um den weiblichen Orgasmus. Knapp 15,1 % haben Angst, keinen zu bekommen und ganze 14,5 geben an, dass sie im Falle davon Zweifel haben, zu lange dafür zu brauchen.
Das Phänomen, das Frauen weniger oder gar nicht zum Orgasmus während des Geschlechtsverkehrs kommen, wird als Gender-Orgasm-Gap bezeichnet. Hier kannst du mehr zum Thema lesen: The Orgasm Gap: Die Zahl der weiblichen Orgasmen ist erschreckend.
Erektionsstörungen: Die größten Unsicherheiten von Männern
Bei den Männern haben die meisten, ganze 16 %, Angst vor Erektionsstörungen. Knapp gefolgt davon ist wiederum die Vermutung, zu schnell zum Orgasmus zu kommen. Eine Studie von UK Meds zeigte, dass über 50 Prozent der Männer zwischen 30 und 39 Jahren entweder selbst an Erektionsstörungen leiden oder jemanden kennen, der davon betroffen ist.
Übrigens: Erektionsstörungen können physische sowie psychische Ursachen haben. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, hormonelles Ungleichgewicht, neurologische Störungen oder Nebenwirkungen bestimmter Medikamente können die Erektion beeinflussen. Auch mentale Ursachen wie Stress, Angst, Depressionen und Leistungsangst können diese Störungen auslösen.
Experten: Beim Sex geht es nicht um den Orgasmus
Zusammengefasst werden wir Deutschen also vor allem durch unser Selbstbild und den Druck, im richtigen Tempo zum Orgasmus zu kommen, geplagt. Experten raten jedoch, zu bedenken, dass es beim Sex nicht um die Ejakulation geht.
Die an der Studie beteiligte Pharmazeutikerin Dr. Lena Weigel sagt: „Es ist wichtig, sich zu entspannen und zu versuchen, die Empfindungen zu genießen, anstatt sich Sorgen darüber zu machen, ob man einen Orgasmus bekommt oder nicht.“