Das alte Rom war ein großes Nest der körperlichen Liebe. Es war normal, dass sich Menschen gegenseitig in den Tavernen überfielen und die verrücktesten Praktiken ausprobierten. Selbst Homosexualität, die – wie wir alle wissen – später tabuisiert wurde – gehörte damals dazu. Ein aufgeschlossenes Zeitalter also. Wir zeigen euch die ultimativen Sex-Tipps aus dem alten Rom.
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Die Sex-Bibel der Römer
Was im alten Indien das Kamasutra war, nennt sich im alten Rom das Büchlein “Liebeskunst”. Der Dichter Ovid verfasste es bereits im 1. Jahrhundert. Das Alter des Buches ändert jedoch nichts an seiner Aktualität.
Darum geht es in “Liebeskunst”
Das Buch klappert alle Ecken der körperlichen Lust und Liebe ab, die wir auch heute noch kennen. Von der erfolgreichen Selbstliebe und Befriedigung bis hin zur Körperhygiene. Oder aber auch wie Flirtversuche erfolgreich werden, wie sich Frauen schminken sollten und welche Sexstellungen am besten funktionieren. Es gab kein Thema, zu dem Ovid keine Meinung hatte.
1. Dirty Talk
Hast du geglaubt, dass Dirty Talk eine Erfindung der Neuzeit ist? Wohl kaum! Schon immer haben sich die Menschen gegenseitig mit Lauten, Stöhnen und Flüstern angeturnt. Ovid rät allen Sexhabenden dazu, sich im Bett bloß bemerkbar zu machen, um den optimalen Lustgrad zu erfahren.
Süßes Geflüster auch höre nicht auf und zärtliche Laute; Geiles Gerede auch nicht schweige inmitten der Lust.
2. Stellungen für Dicke
Die Sexstellungen waren Ovid besonders wichtig. Er war wohl kein besonderer Fan von korpulenten Frauen und fand einen “Bauch voller Falten” nicht sehr attraktiv. So riet er den Damen “dreh dich um und zeig ihm beim Reiten den Rücken.” Toller Tipp, Ovid. (IRONIE) Leider nehmen sich viele Frauen bis heute seinen Ratschlag zu Herzen. Nachlesen können wir das in unserer Umfrage “Was denken Frauen beim Sex wirklich.”
3. Stellungen für Hübsche
Wie gesagt: Ovid war ein kleiner Chauvinist. Seiner Meinung nach dürften Frauen mit einem hübschen Gesicht auf dem Rücken liegen, damit man es sehen kann. Frauen mit einem hübschen Rücken, sollten diesen den SexualpartnerInnen ebenfalls zeigen.
4. Stellungen für Kleine
Kleine Frauen sollen sich ruhig obenauf setzen, denn laut Ovid können die “Schweren das nicht”. Ovids Formulierungen beweisen aber dennoch, wie sehr er Sex liebte. Beispielsweise riet er den kleinen Frauen mit den Männern “durch die Nacht zu reiten.”
Diese Sexstellungen sind besonders für verschieden große Paare ideal!
5. Stellungen für müde Frauen
Ovid hat natürlich auch an die Frauen gedacht, die vom Tag ausgelaugt, müde und kaputt sind. Oder schlicht und ergreifend ein bisschen faul. So riet er ihnen, sich nach rechts auf die Seite zu drehen und sich leicht aufzustützen. Denn das schone die Kräfte und sei dennoch schön. Für beide.
Sollte man innerhalb einer Beziehung Pflichtsex haben? Eine kontroverse Frage, die wir versuchen für dich zu beantworten.
6. Orgasmus vortäuschen
Ovid ist sich absolut darüber im Klaren, dass nicht jede Frau immer dann kommen kann, wann sie will. Weil er aber um die Geilheit einer stöhnenden Frau weiß, rät er ihnen dennoch, ihren Höhepunkt vorzutäuschen.
Er schreibt „Du auch, der die Natur den Sinn für die Liebe versagt hat. Gib mit täuschendem Laut süße Gefühle doch kund.” Später weist er die Frauen noch darauf hin, dass sie es ja glaubwürdig spielen sollen. Sie sollen sich “wohl in Acht nehmen, die Verstellung merken zu lassen.”
Leute, ganz kurz mal eben: Wer im 21. Jahrhundert noch immer Orgasmen vortäuscht, der hat etwas Grundlegendes über das Thema Sex nicht verstanden. Wir erklären dir, wie du damit aufhörst.
7. Ihr mal richtig was Gutes tun
Sobald die Sexpartner gefunden haben, was sie geil finden, sollen sie laut Ovid bitte genau da weitermachen. Er spricht auch exklusiv davon, die Frauen zu beglücken.
Mit den Fingern oder mit was auch immer. Ein interessanter Gedanke, der wohl beim Sex im alten Rom noch total normal war. Im Mittelalter wurde es leider zum Tabuthema, Frauen zu lecken oder zu fingern.
8. Makeup & Hygiene
Sich für den Liebesakt aufzuhübschen, war Ovid sehr wichtig. Doch sollte eine Frau es niemals offen zeigen, dass sie Makeup trug. Natürliche Schönheit war das A und O. Der Körper beider Geschlechtspartner sollte zudem frei von störenden Haaren und stinkendem Schweiß sein.
Sex hat sich über die Epochen ziemlich verändert
Den meisten Sex-Tipps von Ovid stimmen wir beinahe bedingungslos zu. Es ist überraschend, wie aufgeschlossen die alten Römer bereits waren, was das Thema Sex angeht. Als das Mittelalter anbrach war Sex bereits so verpönt, dass sich niemand traute, darüber zu sprechen. Das lag vor allem an den Christen, die den öffentlichen Diskurs bestimmten.
Die krassesten Sex-Tipps findet ihr allerdings in der prüden Zeit des 18ten Jahrhunderts. Damals war es für Frauen wahrlich kein Spaß, Sex zu haben.
Wie Sex in der Steinzeit und Sex in der Antike ablief? Auch das findet ihr bei uns.