Kritik kann weh tun. Ob es ein Kommentar zu deinem Outfit, eine Absage nach einem Bewerbungsgespräch oder eine Meinungsverschiedenheit mit Freund:innen ist – Ablehnung und kritische Worte treffen uns oft mitten ins Herz. Doch warum ist das so? Unser Gehirn ist darauf programmiert, soziale Akzeptanz zu suchen, denn früher bedeutete Ausschluss aus der Gemeinschaft oft Gefahr. Heute sind wir zwar nicht mehr auf eine Horde angewiesen, um zu überleben, aber das Gefühl der Zurückweisung kann immer noch Stress auslösen. Mit Achtsamkeit können wir gegensteuern und zurück ins Hier und Jetzt finden.
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Von John Strelecky über Brianna Wiest bis Stefanie Stahl: Sarah beschäftigt sich intensiv mit Achtsamkeit und Persönlichkeitsentwicklung. Alle Tipps hat sie natürlich selbst ausprobiert und sucht immer weiter nach neuer Inspiration für ein bewusstes und erfülltes Leben.
Mit Achtsamkeit Klarheit ins Gefühlschaos bringen
Der erste Impuls nach einer Ablehnung oder negativen Worten uns gegenüber ist in der Regel vermutlich kein Verständnis, sondern Ärger, Wut, Unsicherheit. Je nach Charakter kann es uns ganz schön hart treffen, wenn wir Kritik einstecken müssen. Es ist okay, erst mal gekränkt zu sein und Zeit zu brauchen, die Erfahrung zu verarbeiten. Wenn wir den Moment aber nicht reflektieren, kann es sein, dass dieses Erlebnis Unsicherheit auslöst, die fast lähmend wirken kann. Darum stell dir die folgenden 4 Fragen:
1. Kommt die Kritik aus einer konstruktiven Quelle?
Nicht jede Kritik ist wertvoll oder gut gemeint. Bevor du dich von einer Aussage herunterziehen lässt, frage dich: Kommt diese Kritik von jemandem, der mir wohlgesonnen ist? Ist sie sachlich und hilfreich? Menschen kritisieren oft aus eigenen Unsicherheiten heraus. Achtsamkeit bedeutet, solche Mechanismen zu erkennen und dich nicht von jedem Kommentar aus der Bahn werfen zu lassen.
2. Bin ich zu hart zu mir selbst?
Manchmal trifft uns Kritik so sehr, weil sie unsere eigenen Selbstzweifel triggert. Wäre es vielleicht eine Freundin, die dieselbe Kritik bekommen hätte, würdest du sie sicher liebevoll unterstützen. Warum also nicht auch dich selbst? Sei achtsam mit deiner inneren Stimme und versuche, dich mit derselben Freundlichkeit zu behandeln wie andere.
3. Was kann ich aus dieser Kritik lernen?
Auch wenn Kritik unangenehm ist, steckt oft eine Chance darin. Kannst du vielleicht etwas verbessern oder eine neue Perspektive gewinnen? Achtsamkeit bedeutet, offen für Entwicklung zu sein, ohne dich dabei selbst kleinzumachen. Frage dich: Ist hier ein wertvoller Hinweis enthalten, den ich nutzen kann?
4. Verliere ich mich in der Meinung anderer?
Es ist wichtig, Feedback zu reflektieren, aber nicht jede Kritik muss deine Selbstwahrnehmung beeinflussen. Bleibe achtsam und erinnere dich daran, dass du nicht jedem gefallen musst. Deine eigenen Werte und dein Selbstbild sind wichtiger als die Meinung von Menschen, die dein wahres Ich nicht kennen.

Fazit: Achtsamkeit ist der Schlüssel
Im Umgang mit Kritik oder Ablehnung kann es schnell passieren, dass wir uns in unsere Emotionen hineinsteigern oder abwehrend reagieren. Dadurch verpassen wir aber die Chancen, die in solchen Erfahrungen stecken. Stell dir mal vor, du würdest immer nur gelobt und positiv bewertet werden: Würdest du dir noch Mühe für deine Entwicklung geben? Mit Achtsamkeit lenkst du deine Gedanken genau dorthin, wo du die Kritik am besten nutzen kannst.
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