Wenn es draußen kalt und grau ist, kommt es auch bei mir jedes Jahr zum Einsatz: Vitamin D in Tabletten- oder Kapselform. Bei wenig bis keinen Sonnenstrahlen müssen wir uns schließlich selbst um die ausreichende Zufuhr des sogenannten „Sonnenvitamins“ kümmern. Aber weißt du eigentlich, was genau drinsteckt und welche Dosierung überhaupt gut für uns ist? Öko-Test hat die Präparate von 23 Herstellern jetzt unter die Lupe genommen und deckt auf: Nur die wenigsten halten wirklich, was sie versprechen.
Auch spannend: Öko-Test: Diese beliebten Gesichtscremes für trockene Haut schneiden schlecht ab
Darum braucht unser Körper ausreichend Vitamin D
Vitamin D spielt eine wichtige Rolle für unser Immunsystem: Es unterstützt die Muskel- und Nervenfunktion und trägt zur Vorbeugung von Infektionen bei. Ein Mangel an Vitamin D kann dazu führen, dass wir anfälliger für Erkältungen sind oder länger brauchen, um wieder fit zu werden. Außerdem kann er das Risiko für Infektionen, Muskelschwäche und chronische Erkrankungen erhöhen. Daher ist es wichtig, dass wir ausreichend Sonnenlicht tanken und Vitamin-D-reiche Lebensmittel wie zum Beispiel fetten Fisch zu uns nehmen.
Wenn die Sonne sich aber nur selten blicken lässt und wir es nicht immer durch unsere Ernährung schaffen, den Vitamin-D-Haushalt aufzufüllen, bleibt noch die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln. Aber wie gesund sind sie wirklich für uns? Öko-Test hat verschiedene Präparate untersucht und deckt auf: Nur die wenigsten enthalten wirklich das, was sie sollen, in der richtigen Menge.
Zu hoch dosiert: 15 von 23 Präparaten bekommen Notenabzug
Im Labortest fand Öko-Test heraus, dass 15 von 23 Präparaten deutlich zu hoch dosiert sind. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) rät Verbraucher:innen, eigenständig nur auf Präparate mit maximal 20 Mikrogramm pro Tag zurückzugreifen. Diese Menge sei auch unter Berücksichtigung weiterer Vitamin-D-Quellen „langfristig gesundheitlich unbedenklich“. Auf einem getesteten Produkt lautet die empfohlene Tagesdosis allerdings 100 Mikrogramm – und somit das Vierfache der unbedenklichen Menge.
Was passiert bei zu viel Vitamin D?
Es gibt Nahrungsergänzungsmittel, bei denen eine Überdosierung einfach nur teuer ist, aber keine gesundheitlichen Schäden hervorruft. Wer zum Beispiel Vitamin C in überdosiert, verursacht damit vermutlich nur „teuren Urin“. Wer aber dauerhaft zu viel Vitamin D zu sich nimmt, riskiert laut Öko-Test gesundheitliche Beeinträchtigungen wie Übelkeit, Bauchkrämpfe oder Nierenschäden. Höher als mit 20 Mikrogramm dosierte Nahrungsergänzungsmittel sollten daher laut BfR nur unter ärztlicher Kontrolle eingenommen werden.
Nur zwei Produkte erhalten die Bestnote
Öko-Test hat sowohl Arzneimittel als auch frei verkäufliche Nahrungsergänzungsmittel untersucht. Während die vier Arzneimittel allesamt „gut“ oder „sehr gut“ abschneiden, werden nur zwei Nahrungsergänzungsmittel als „gut“ bewertet. Zehn Produkte fallen mit ungenügend oder mangelhaft komplett durch – die meisten, weil sie falsch dosiert sind. Die ausführlichen Testergebnisse von Öko-Test findest du hier.
Vitamin D nehmen: Ja oder nein?
Öko-Test erklärt, dass die meisten gesunden Menschen gar keine zusätzlichen Präparate benötigen, weil ihr Körper durch Sonneneinstrahlung ausreichend Vitamin D produzieren und speichern kann. Ob du es zusätzlich nehmen solltest, besprichst du am besten mit deinem Arzt oder deiner Ärztin, denn auch wenn es bestimmte Risikogruppen für einen Mangel gibt, ist diese Frage immer individuell abzuklären – so kannst du gesundheitliche Folgen vermeiden und deinen Geldbeutel schonen.
Du magst unsere Themen? Dann lies uns auch bei Google News.