Somatisches Yoga wird in den sozialen Medien als Geheimwaffe für die perfekte Figur angepriesen. Influencer:innen schwärmen von schnellen Erfolgen – doch steckt wirklich ein Wundermittel dahinter? Tatsächlich verfolgt somatisches Yoga einen ganz anderen Ansatz: Es geht nicht um Muskelaufbau oder Kalorienverbrennung, sondern um tiefe Körperwahrnehmung und das Lösen von Spannungen. Diese Praxis hilft, Blockaden zu lösen und den Körper in seinen natürlichen Zustand zurückzuführen. Für wen eignet sich somatisches Yoga also wirklich? Darüber kläre ich dich jetzt auf.
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Unsere Autorin Michelle ist ausgebildete Hatha- und Yin-Yogalehrerin und damit Expertin für Asana, Pranayama und Meditation. Dieses Wissen gibt sie nicht nur in ihren wöchentlichen Kursen, sondern auch auf wmn.de weiter.
Somatisches Yoga: Was steckt dahinter?
Viele verbinden Yoga mit herausfordernden Asanas, Muskeltraining und spiritueller Praxis. Somatisches Yoga verfolgt jedoch einen anderen Ansatz. Hier stehen sanfte, oft schaukelnde Bewegungen im Mittelpunkt, die das Nervensystem anregen und Verspannungen auflösen sollen.
Dabei geht es nicht um Performance, sondern darum, den Körper bewusst wahrzunehmen. Ziel ist es, sich an natürliche Bewegungsmuster zu erinnern und Fehlhaltungen zu korrigieren. Statt Kraft aufzubauen, sollte sich dein Körper entspannen dürfen, Stress abbauen und eine tiefere Verbindung zum eigenen Körper finden.
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Wie funktioniert somatisches Yoga?
Somatisches Yoga basiert auf den Prinzipien der Neurowissenschaft und Psychosomatik. Der Name leitet sich vom altgriechischen Wort Soma ab, was „Körper“ bedeutet. Aus diesem Grund interpretieren viele Fitness-Yogis den Stil als „Wunderwaffe für einen perfekten Körper“. Tatsächlich liegt der Fokus aber nicht auf der Optik des Körpers, sondern auf der eigenen Körperwahrnehmung.
Das somatische Nervensystem ist für gezielte Bewegungen zuständig und eng mit unserem Stresslevel verbunden. Menschen, die dauerhaft unter Druck stehen, neigen dazu, unbewusst Muskelverspannungen zu entwickeln. Diese führen zu Fehlhaltungen, Schmerzen oder sogar Verdauungsproblemen. Somatisches Yoga hilft, diesen Kreislauf zu durchbrechen und den Körper in einen Zustand der Entspannung zu versetzen.
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Für wen ist diese Yoga-Form besonders geeignet?
Nicht jeder Yoga-Stil passt zu jeder Person. Somatisches Yoga eignet sich besonders für:
- Yoga-Anfänger:innen, die sanft in die Praxis einsteigen möchten
- Menschen mit hoher Stressbelastung, die sich nach mehr Entspannung sehnen
- Personen mit Verspannungen oder Fehlhaltungen, die gezielt daran arbeiten wollen
- Menschen, die abnehmen wollen, aber unter Stress nicht abnehmen können
- Alle, die ihren Körper intensiver wahrnehmen möchten
Da die Bewegungen einfach und sanft sind, können auch Menschen mit Bewegungseinschränkungen oder ältere Personen von somatischem Yoga profitieren.
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Warum wird somatisches Yoga mit Abnehmen in Verbindung gebracht?
In den sozialen Medien wird oft behauptet, somatisches Yoga helfe beim Abnehmen. Das ist nur bedingt richtig. Tatsächlich fördert diese Yoga-Art nicht direkt die Fettverbrennung. Dennoch kann sie eine entscheidende Rolle spielen, wenn Stress den Gewichtsverlust blockiert.
Chronischer Stress sorgt dafür, dass der Körper vermehrt Cortisol ausschüttet. Dieses Hormon kann die Fettverbrennung hemmen und dazu führen, dass überschüssige Kilos nicht verschwinden – selbst bei gesunder Ernährung und Bewegung. Sobald der Körper aus dem Stressmodus herauskommt, können sich Stoffwechsel und Hormonhaushalt wieder normalisieren.
Somatisches Yoga im Vergleich zu anderen Yoga-Stilen
Wie unterscheidet sich somatisches Yoga von anderen Yoga-Formen?
Yoga-Stil | Zielsetzung | Bewegungsart |
---|---|---|
Hatha Yoga | Kraft, Flexibilität, Spiritualität | Statische Posen |
Vinyasa Yoga | Dynamik, Flow, Muskelaufbau | Flüssige Übergänge |
Restorative Yoga | Tiefe Entspannung, Regeneration | Längeres Halten |
Somatisches Yoga | Körperwahrnehmung, Blockaden lösen | Sanfte, schaukelnde Bewegungen |
Während klassische Yoga-Stile oft mit Haltetechniken arbeiten, lädt somatisches Yoga dazu ein, Bewegungen bewusst zu erkunden und feine Unterschiede wahrzunehmen.
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Eine einfache Übung zum Ausprobieren
Eine typische Übung aus dem somatischen Yoga ist der Z-Sitz, der besonders bei Verspannungen im Becken hilft:
- Setze dich mit gespreizten Beinen auf den Boden.
- Winkle das linke Bein an und lege es nach innen, während das rechte nach außen zeigt.
- Lehne dich leicht nach vorne und bewege die Hüfte sanft auf und ab.
- Spüre, wie sich das Becken lockert und sich Spannungen lösen.
- Wiederhole die Bewegung mehrere Minuten, bevor du die Seiten wechselst.
Fazit: Ist diese Form von Yoga das Richtige für dich?
Wenn du einen sanften Zugang zu deinem Körper suchst, Verspannungen lösen oder dein Stresslevel reduzieren möchtest, könnte somatisches Yoga genau das Richtige für dich sein. Es geht nicht um Perfektion oder sportliche Höchstleistungen, sondern darum, dich wieder mit deinem Körper zu verbinden und ihn von innen heraus zu verstehen. Probier es einfach aus – vielleicht entdeckst du eine völlig neue Art der Bewegung für dich!
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