In unserem hektischen Alltag wollen wir auch beim Schreiben Zeit einsparen und setzen auf Abkürzungen im Chat. Eine psychologische Studie zeigt jedoch, dass diese erheblichen Schaden anrichten können. OMG – echt jetzt? Ja! Warum das so ist und wie du stattdessen kommunizieren solltest, liest du hier.
Unsere Autorin Anna Chiara setzt sich ehrenamtlich als Erfahrungsexpertin für die Entstigmatisierung von psychischen Erkrankungen ein und klärt über Themen rund um mentale Gesundheit und Resilienz auf.
OMG, echt jetzt? Abkürzungen ruinieren deine Nachrichten
Psychologie: Wie Abkürzungen im Chat wirken
Mit einem „GuMo“ wirst du auf der Arbeit begrüßt, musst die Präsentation „ASAP“ fertigstellen und „FYI“ – morgen fängt die neue Kollegin an. Zahlreiche Abkürzungen haben sich in unsere Chats eingeschlichen und bestimmen immer mehr die schnelle Kommunikation. Wer ihre Bedeutung nicht kennt, ist aufgeschmissen. Und auch wer ihre Auswirkungen unterschätzt, schaut am Ende in die Röhre.
Der Grund: Wir Menschen lesen zwischen den Zeilen – und das nicht nur wörtlich. Untersuchungen zeigen, dass wir die Bedeutung von Textnachrichten nicht nur aus den Worten selbst ableiten, sondern auch aus dem Ton und der Schreibweise. Abkürzungen im Chat signalisieren oft weniger Empathie und Engagement. Missverständnisse sind hier vorprogrammiert!
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Studie zeigt: Mit Abkürzungen machst du dich lächerlich
„KK“, wir werden mal etwas konkreter. Ein Forschungsteam der Stanford University konnte in einer Studie darlegen: Wer Abkürzungen im Chat benutzt, wirkt weniger aufrichtig und wird nicht ernst genommen. „FR?“ Ja, for real!
Wer abgekürzte Wörter schreibt, erweckt bei seinem Gegenüber den Eindruck, er habe es eilig und nimmt sich für die Konversation keine Zeit, so die Ergebnisse. Allerdings schätzen es viele Menschen, wenn sich ihr Gegenüber Mühe gibt – auch in Textnachrichten. Abkürzungen im Chat werden demnach oft als nervig oder unhöflich empfunden, schreibt die Süddeutsche Zeitung.
Entgegen aller Vermutungen
Wahrscheinlich dachten sich die Forschenden „ROFL, wir haben etwas anderes erwartet.“ Nämlich, dass Chats voller Abkürzungen als locker und lässig empfunden werden und daher nahbar erscheinen. Allerdings gab es für diese Vermutung keine wissenschaftlichen Belege. Hinzu kommt, dass die Studie in den USA durchgeführt wurde, wo Abkürzungen in Chats viel gängiger sind als hierzulande. Daher könne man die Forschungsergebnisse nur schwer auf andere Länder übertragen.
Zugegeben – Abkürzungen sind in den Chats der jüngeren Generation gang und gäbe. Schreiben wir jedoch mit unseren Eltern oder Großeltern, stoßen wir häufig auf Unverständnis und brav ausformulierte Nachrichten. Das höchste der Gefühle, ein lieb gemeintes „LG“ am Ende. Ein Phänomen, das zwar im Alltag beobachtet, in der Studie jedoch nicht nachgewiesen wurde.
5 Gründe, warum Abkürzungen im Chat problematisch sind
- Missverständnisse entstehen schneller: Unterschiedliche Generationen und Kulturen nutzen unterschiedliche Kurzformen. „FYI“ mag für dich klar sein, aber für deine Oma klingt es wie ein Tippfehler.
- Unpersönlichkeit wirkt abschreckend: Ein ausformuliertes „Vielen Dank“ zeigt viel mehr Wertschätzung als ein knappes „thx“.
- Emotionen gehen verloren: Texte transportieren ohnehin weniger Emotionen als gesprochene Sprache. Ein „HDGDL“ hat einfach nicht die gleiche Wirkung wie „Ich hab dich ganz doll lieb“.
- Fehlerhafte Interpretation: Manche Abkürzungen haben mehrere Bedeutungen. Ein Beispiel: „AF“ kann für „as f***“ oder „Atemschutzfilter“ stehen. Kontext ist hier alles – und oft fehlt er.
- Du wirkst unprofessionell: Besonders in beruflichen Nachrichten können Abkürzungen unprofessionell und nachlässig wirken. Im Job will niemand raten, es zählt direkte Kommunikation.
4 Tipps, wie du besser kommunizierst
Wenn du dich klar und empathisch ausdrücken möchtest, helfen die folgenden Tipps:
- Ein ausformulierter Satz sorgt für Klarheit und zeigt, dass du dir Mühe gibst.
- Emojis können Emotionen verstärken und Missverständnisse verhindern. Ein lachender Smiley wirkt oft herzlicher als ein nüchternes „ok“.
- Passt die Abkürzung zur Situation? Während „CU“ in einem lockeren Chat okay ist, solltest du im geschäftlichen Umfeld lieber „Bis später“ schreiben.
- Gehe individuell auf dein Gegenüber ein. Überlege, ob er oder sie die Abkürzungen kennt und darauf reagieren könnte.
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Fazit: Mehr Zeit für mehr Wertschätzung
Abkürzungen im Chat können bequem sein, aber sie kosten oft mehr, als sie sparen: Missverständnisse, Unpersönlichkeit und verlorene Emotionen. Indem du dir ein paar Sekunden mehr Zeit für ausformulierte Nachrichten nimmst, zeigst du deinem Gegenüber, dass dir das Gespräch wichtig ist. Und mal ehrlich: Ein „Bis bald“ klingt doch viel besser als ein anonymes „bb“, oder?