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Adams erste Frau war nicht Eva, sondern diese

Im jüdischen Glauben ist Lilith Adams erste Frau. Doch sie widersetzte sich ihm und wurde damit die erste Feministin der Geschichte.

Kennst du Lilith? Sie war wirklich die erste Frau Adams. Alle Details.
© IMAGO/Heritage Images

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Lilith wird oft als Dämonin oder Frau Satans dargestellt, dabei war sie in vielen Erzählungen Adams erste Frau. Sie weigerte sich, sich ihm zu unterwerfen und wurde zum Schreckgespenst. Ihre weibliche Kraft hat es nicht in viele Religionsbücher geschafft, deshalb wollen wir euch heute von ihr erzählen.

Lilith als erste Frau Adams

Die Figur der Lilith ist viel älter als Juden- oder Christentum und geht auf die sumerische Mythologie zurück, in der sie eine geflügelte Gottheit war, wahlweise Schöpfergöttin oder Dämonenmutter. Doch eine richtige Geschichte bekommt sie erst im Talmud (Heilige Schrift des Judentums).

Hier war sie die erste Frau Adams und wurde, wie er, aus Lehm geschaffen, war ihm also ebenbürtig. Doch das Paar stritt sich immer wieder, weil Lilith sich Adam nicht unterwerfen wollte. Als es schließlich zum Sex kam und sie unten liegen sollte, eskalierte alles und sie floh. 

Der Sündenfall bei Adam und Eva war der erste Test der Götter.
Adam & Eva waren nicht die ersten Menschen. Vorher gab es Lilith.(Photo: imago images/Everett Collection)

Verschiedene Mythen ranken sich um Lilith

Nun gibt es verschiedene Enden dieser Erzählung: Lilith floh ans Rote Meer, welches als Symbol der Menstruation gesehen werden kann. Da sie keine Kinder bekommen konnte, weil sie nie einem Mann beischlief, bekam sie fortan ihre Periode (das „Rote Meer“). Eine andere Version beschreibt, dass Lilith von Gott dessen Namen erfuhr und damit göttliche Macht bekam. Sie ließ sich Flügel wachsen und flog davon.

Später schuf Gott dann Eva und damit eine Frau, die bereit war, sich Adam zu unterwerfen, wohl auch, weil sie aus seiner Rippe geformt wurde. Lilith wurde zur gespenstischen Dämonenmutter, die auf Kinder- und Schwangerenjagd ging, da sie selbst nie Kinder haben konnte. In anderen Geschichten hingegen zeugte sie abertausende Kinder mit dem Dämon Djinn. Gott tötete täglich Hunderte davon als Strafe für ihr Verhalten.

In einigen Erzählungen ist es auch Lilith und nicht Satan, die als Schlange in den Garten Eden zurückkehrte und Eva zum Baum der Erkenntnis führte, damit sie dort vom Apfel nascht.

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Lilith in der Bibel

Tatsächlich taucht sie in der Bibel eigentlich nicht auf. Es wird lediglich erzählt, dass sie in der Wüste wohnt und ein Nachtgespenst ist. Obwohl der christliche Glaube erst nach dem Judentum entstand und damit die Geschichte kannte, wurde diese nicht übernommen. Zu viel Frauenpower für die Bibel?

CHILLING ADVENTURES OF SABRINA lilith und sabrina
In „Chilling Adventures of Sabrina“ hat Lucifer Lilith Gleichberechtigung versprochen.(Photo: Diyah Pera/Netflix)

Lilith wird Sinnbild für jüdische Feministinnen

1972 wird die Geschichte Liliths erneut diskutiert von Judith Plaskow: Sie erzählt die Geschichte von Liliths Seite. Am Ende treffen sich Lilith und Eva und sie öffnet Eva die Augen. Vier Jahre später wird das Lilith Magazine gegründet für feministische, jüdische Frauen. Immer wieder steht Lilith für ein starkes weibliches Vorbild.

Sie war klug und hat gesehen, dass sie und Adam gleichgestellt sind und sich nicht unterworfen, denn es gab keinen Grund dafür. Besonders in der sexuellen Emanzipation spielt sie außerdem eine wichtige Rolle. Aufgrund ihrer ungeheuren Macht wurde sie dann von vielen (männlichen) Schreibern zur angsteinflößenden Dämonin.

Auch in vielen Büchern und Serien spielt Lilith eine große Rolle. In The Chilling Adventures of Sabrina etwa ist sie die Frau Satans und kämpft dafür, ihm ebenbürtig zu sein. Die Hexen beten sie an. In der Serie True Blood ist sie die Mutter aller Vampire. In den Chroniken der Unterwelt ist sie die Dämonen-Mutter.

Noch ein paar Gedanken am Rande:

  • Wenn Lilith und Adam beide aus Lehm geschaffen wurden, und damit nach dem Abbild Gottes, muss Gott männlich UND weiblich sein.
  • Auch Jesus wird übrigens weder als männlich noch weiblich beschrieben, wie wir in unserem nicht ganz ernst gemeinten Artikel feministischer Bibelstellen herausgefunden haben.
  • Warum braucht Gott eine Frau, um einen Sohn zu schaffen? Die weibliche Schöpfungskraft hat er dann offenbar doch nicht.