Hand aufs Herz: Wie oft hast du auf ein „Wie geht es dir?“ mit einem „Gut“ geantwortet, obwohl es dir eigentlich schlecht ging? Eine kurze Nachricht zu tippen, anstatt sich ewig lang erklären zu müssen, scheint für uns oft der einfachere Weg zu sein. Aber ist es auch der richtige? Wie du mit nur einer Nachricht alles erklären kannst und welche Sätze du schreiben solltest, liest du hier.
Unsere Autorin Anna Chiara setzt sich ehrenamtlich als Erfahrungsexpertin für die Entstigmatisierung von psychischen Erkrankungen ein und klärt über Themen rund um mentale Gesundheit und Resilienz auf.
5 Sätze, die du schreiben kannst, wenn es dir nicht gut geht
Künftig nehmen wir kein Blatt mehr vor den Mund. Die Schweizer Illustrierte weiß, welche Nachrichten du verschicken kannst, wenn es dir schlecht geht.
1. Heute fällt mir das Aufstehen schwer.
Egal, ob du unter Depressionen leidest oder einfach nur einen schlechten Tag hast – manchmal schaffen wir es nicht einmal, aus dem Bett aufzustehen. Bevor du dir eine Ausrede ausdenken musst und noch ein schlechtes Gewissen bekommst, sei ganz ehrlich und offen. Schreibe in deiner Nachricht, dass es dir schwer fällt, hochzukommen und du heute lieber zu Hause bleibst, anstatt ins Kino zu gehen. Vielleicht freust du dich ja trotzdem über Gesellschaft auf der Couch.
2. Ich brauche ein wenig Zeit für mich selbst.
In manchen Situationen wachsen uns die Dinge über den Kopf. Da ist es selbstverständlich, dass du auch mal ein bisschen Zeit brauchst, um deine Gedanken zu sortieren und durchzuatmen. Der Gedanke an die Verabredung am Abend stresst dich und macht dich innerlich unruhig. Anstatt zu lügen und eine Erkrankung vorzuschieben, kannst du ehrlich zu deinen Freund:innen sein und ihnen ein paar Sätze schreiben, in denen du erklärst, dass du Me-Time benötigst. Sie werden es sicher verstehen.
3. Können wir miteinander reden?
In einer Notlage ist es wichtig, nach Hilfe zu fragen. Besonders introvertierte Menschen neigen dazu, ihre Sorgen in sich hinein zu fressen. Wenn du Redebedarf hast, zögere nicht, eine Nachricht zu schreiben und eine vertraute Person zu Rate zu ziehen. Selbst wenn sie dir keine hilfreichen Ratschläge geben kann, ist es schön, jemanden zu haben, der da ist und einfach nur zuhört.
4. Hast du Lust auf einen Spaziergang mit mir?
Intime Dinge bespricht man manchmal nicht gern in einem Restaurant oder einem Café. Da bietet es sich an, die Beine in die Hand zu nehmen und eine Runde spazieren zu gehen. Oft wird der Kopf frei beim Gehen und du kannst dir deinen Kummer von der Seele reden. Du kannst dir dein Handy schnappen, deinen Freund:innen ein paar Sätze schreiben und sie auf einen gemeinsamen Spaziergang einladen. Erkläre ihnen, wie du dich fühlst und dass du nicht alleine sein möchtest.
5. Lass uns über ein anderes Thema sprechen
Wenn es dir nicht gut geht, solltest du in unmissverständlichen Sätzen schreiben und klare Grenzen setzen. Sprecht ihr über etwas, was dich triggert oder zu sehr belastet, unterbrich die Konversation und erkläre deinem Gegenüber, wie du dich in dieser Situation fühlst. So weiß er oder sie, dass er das nächste Mal bei diesem Thema feinfühliger vorgehen sollte.
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Keine Sätze schreiben: Bilder sagen mehr als tausend Worte
In der Hektik des Alltags haben wir oft keine Zeit, lange Sätze zu schreiben oder ausführliche Nachrichten zu formulieren. Manchmal sind unsere Emotionen auch so überwältigend, dass wir sie lieber etwas diskreter halten möchten. Der Trick: Vereinbare mit deinen engsten Freund:innen ein geheimes Codewort oder einen bestimmten Emoji, das oder den du wirklich nur verschickst, wenn es dir nicht gut geht. So wissen deine Liebsten direkt, was los ist, ohne dass du viel erklären musst.