Du stehst inmitten eines traditionellen Hauses in Pompeji. Durch ein Fenster siehst du den grünen Innenhof. Die Hauswände sind mit aufwändigen Malereien verziert und auf dem Herd steht das Essen. Draußen hörst du die Stadt pulsieren – dann plötzlich: Dunkelheit, Grollen, Asche, die auf dich herabrieselt. Die immersive Ausstellung „Die letzten Tage von Pompeji“ in Berlin ist keine klassische Museumsschau, sondern ein Erlebnis, das dich direkt in das Jahr 79 n. Chr. katapultiert. Mit Licht, Ton, Projektionen und 360-Grad-Welten wirst du Teil der tragischen Geschichte. Doch lohnt sie sich? Alle spannenden Fakten.
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Ausstellung in Berlin: Antike trifft auf moderne Technik
Im Rahmen der Ausstellung reist du nach Italien, genauer gesagt in die Region rund um Neapel. Etwa 30 Minuten mit dem Auto von der Stadt entfernt liegt der berühmte Vesuv. Sein Ausbruch im Jahr 79 nach Christus zählt zu den schwerwiegendsten Naturkatastrophen der Antike und sorgte dafür, dass die Stadt Pompeji unter Asche und Schlamm begraben wurde. Erst rund 1.700 Jahre später legten Archäolog:innen die Überreste frei.

In der Ausstellung „Die letzten Tage von Pompeji“ geht es um die Zeit davor und den Ausbruch. Und wer jetzt Sorgte hat, dass er sich endlose Schautafeln anschauen muss, den kann ich beruhigen. Es wird dramatisch, wenn auch nicht sofort. Die Ausstellung beginnt tatsächlich mit klassischen Schautafeln, auf denen die Geschichte Pompejis erklärt wird.
Doch bereits im zweiten Raum tauchen die Besucher:innen mittels VR-Brillen in die Zeit des alten Pompeji ein und können einen Gladiatorenkampf hautnah miterleben. Ein besonderes Erlebnis vor allem für alle, die noch nie mit VR-Brillen in Berührung gekommen sind. Und es bleibt nicht bei einem Highlight. Die Interaktion zieht sich durch die gesamte Ausstellung durch und begeistert sogar jene, die sonst einen Bogen um Museen machen. Sie ist lebendig und alles andere als langweilig.
Nur Show ist es aber auch nicht: Verschiedene Repliken sorgen dafür, dass die Besucher:innen ein authentisches Bild vom Leben vor 2000 Jahren erhalten. Ob Alltagsgegenstände, Kunstwerke oder Architektur – sie sind eine hervorragende Ergänzung zum virtuellen Erlebnis.

Das Herzstück ist das Metaversum
Bereits der große Showraum entführt die Besucher:innen für 30 Minuten in die Zeit des alten Pompeji. Zu sehen sind die italienische Landschaft und die Stadt vor dem Ausbruch. Danach folgt im letzten Raum das Metaversum, das eigentliche Highlight der Ausstellung. In diesem Teil erhalten die Besucher:innen erneut eine VR-Brille und laufen durch eine römische Villa. Vorbei an den verschiedenen Räumen und dem grünen Innenhof – und was dann passiert, kannst du dir wahrscheinlich denken…
Meine persönliche Meinung: Viele Ausstellungen in Berlin sind beeindruckend. Doch die Pompeji-Ausstellung hat mich wirklich fasziniert! Dank VR-Technologien tauchen die Besucher:innen sofort in den Alltag der Bewohner:innen ein. Sie werden selbst Teil der Geschichte und erleben den Vulkanausbruch „hautnah“ mit. Vor allem der letzte Raum, das Metaversum, ist ein ganz besonderes Erlebnis. Für mich zurzeit eine der besten Ausstellungen in Berlin.

Kurz & knapp: Die wichtigsten Fakten im Überblick
- Ort: New Media Art Center, Revaler Strasse 99, 10245 Berlin.
- Zeitraum: bis voraussichtlich Sommer 2025.
- Preise: Erwachsene 22 Euro, mit Metaversum 26 Euro. Zudem gibt es einige Ermäßigungen.
- Dauer: ca. 90 Minuten.
- Altersbeschränkung: Alle sind willkommen! Kinder unter 14 Jahren müssen in Begleitung ihrer Eltern sein.
- Tipp: Unbedingt vorab online Tickets buchen – die Nachfrage ist hoch und du sparst Geld für den letzten Raum, das Metaversum. Für den du vier Euro extra zahlen musst, vor Ort fünf Euro.
Beachte zudem, dass du vor Ort nur mit Karte zahlen kannst.

Die Anreise
Wer mit dem Auto anreist, kann nicht direkt bis zur Ausstellung fahren, da sie sich auf dem RAW-Gelände befindet. Es gibt aber Parkplätze in der Nähe. Du reist mit der Bahn an? Dann gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- S-Bahn: Linien S3, S5, S7, S75 oder S9 | Station Warschauer Straße. Etwa 5 Minuten Fußweg.
- U-Bahn: Linien U1, U3 | Haltestelle Warschauer Straße. Fußweg ca. 5 Minuten.
- Straßenbahn (Tram): M10, M13 | Station Warschauer Straße. Von dort gelangen Sie in wenigen Minuten zu Fuß zum Ziel.

Eine lebendige Ausstellung, die dennoch den Ernst des Ausbruchs verdeutlicht
Die immersive Ausstellung ist perfekt, für alle, die Geschichte nicht nur sehen, sondern fühlen wollen. „Die letzten Tage von Pompeji“ ist keine klassische Museumsreise, sondern ein sinnliches Erlebnis, das dich mitnimmt – und nicht so schnell loslässt. Ideal für Familien, Geschichtsfans und Neugierige, die Lust auf eine etwas andere Zeitreise haben.