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Urlaub in Griechenland: Streng verboten – diese Region dürfen Frauen nicht betreten

In Griechenland gibt es eine berühmte Sehenswürdigkeit, die für Frauen nicht zugänglich ist. Alle spannenden Fakten.

Griechenland
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Die Gleichberechtigung der Geschlechter ist in vielen Ecken der Welt noch ein großes Problem. Doch ein ganzer Berg, der Frauen gänzlich den Zugang verwehrt, dann doch eine Besonderheit. Im Norden Griechenlands, auf dem Berg Athos, ist genau das Realität. Hier gelten strenge Regeln: Nur Männer dürfen ihn betreten. Doch was steckt dahinter? Alle spannenden Fakten.

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Griechenland: Der Berg ist eine wichtige Pilgerstätte

Der Berg Athos befindet sich auf der griechischen Halbinsel Chalkidiki und zählt zu den bedeutendsten Pilgerstätten der christlichen Welt. Der sogenannte „Athos-Finger“ bleibt Frauen jedoch verwehrt. Damit erst gar keine Missverständnisse entstehen, weist ein Schild am Eingang darauf hin – und das sogar in fünf Sprachen.

Zudem gibt es seit dem 01. Januar 2025 noch weitere Zugangsregeln. Die Pilgerzahl wurde von der Klostergemeinschaft begrenzt, da die Touristenzahlen 2024 in die Höhe schnellten. Zönobitische Klöster dürfen nun monatlich höchstens 200 Pilger:innen empfangen, während einzelne Mönchszellen bis zu 20 Besucher:innen aufnehmen können.

Das Kloster thront hoch oben auf dem Berg und ist schon von weitem zu sehen. Foto: Angel Yordanov – stock.adobe.com

Laut Angaben der Heiligen Gemeinschaft reisten im Jahr 2024 rund 158.000 Pilger:innen auf die Halbinsel – ein Anstieg gegenüber den etwa 150.000 Besucher:innen im Jahr 2023. Die meisten Pilger:innen kamen aus Griechenland, gefolgt von Rumänien, Serbien, Bulgarien, der Ukraine, Zypern und Russland.

FunFact: Auf dem Berg Athos sind nicht nur Frauen unerwünscht – auch Tiere dürfen die Halbinsel in der Regel nicht betreten. Eine Ausnahme gibt es jedoch: Katzen sind erlaubt, da sie traditionell Mäuse und Schlangen fernhalten sollen. Ob auch Hühner geduldet werden, ist hingegen nicht eindeutig geklärt.

Und warum sind Frauen verboten?

Die Mönchsrepublik Athos erstreckt sich über 336 Quadratkilometer und gehört zwar politisch zu Griechenland, wird aber von den Äbten eigenständig verwaltet. Diese Autonomie erlaubt es den Klöstern, eigene Gesetze zu erlassen. Seit dem Jahr 1045 ist es Frauen strikt verboten, die Halbinsel zu betreten. Selbst Schiffe mit Frauen an Bord dürfen dem Ufer nicht näher als 500 Meter kommen. Und woran liegt das?

Da der Berg der Jungfrau Maria gewidmet wurde, dürfen Frauen ihn bis heute nicht betreten. Foto: IMAGO/Wirestock

Der Überlieferung nach soll die Jungfrau Maria auf einer Schiffsreise nach Zypern an der Küste der Halbinsel gestrandet sein. Daher wird das Gebiet heute auch „Garten der Jungfrau Maria“ genannt.

Die Schönheit der Landschaft habe sie so sehr beeindruckt, dass Gott ihr diesen Ort zum Geschenk machte. Weil Maria als die reinste aller Frauen gilt und ihr der Berg geweiht wurde, ist es anderen Frauen verboten, ihn zu betreten – so erklärt es das offizielle Besucherportal „Visit Athos“.

Frauen dürfen dem Ufer nicht näher als 500 Meter kommen. Foto: Maristos – stock.adobe.com

Neugierig geworden? Anreise & Unterkunft

Anreise:
Mehrere deutsche Flughäfen bieten Direktflüge nach Thessaloniki an. Von dort geht es weiter mit dem Mietwagen oder öffentlichen Bussen in das Küstenstädtchen Ouranoupoli. In den Sommermonaten verkehren von hier zweimal täglich Fähren sowie ein Schnellboot zum Hafen Dafni – dem Eingangstor zur Mönchsrepublik Athos. Von Dafni aus gelangen Besucher mit weiteren Schiffen zu den Klöstern an der West- und Südküste. Eine Anreise über Land ist nicht möglich.

Männer sind auf dem Berg willkommen und können, je nach Touristenaufkommen, einige Tage bleiben. Foto: IMAGO/Pond5 Images

Einreise:
Für den Zutritt zur Mönchsrepublik ist eine spezielle Einreisegenehmigung erforderlich. Diese muss im Voraus beim Büro der Heiligen Gemeinde des Athos in Thessaloniki beantragt werden. Frauen bleibt der Zugang grundsätzlich verwehrt – sie dürfen die Halbinsel nicht betreten und die Insel nur aus der Ferne bewundern.

Unterkunft:
Die Klöster sind dazu verpflichtet, Pilger:innen kostenfrei aufzunehmen. Da die Anzahl der Übernachtungsplätze je nach Kloster stark variiert, empfiehlt sich eine telefonische Anfrage im Vorfeld.

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Zeit für neue Regelungen?

Das seit Jahrhunderten geltende Frauenverbot wurde mehrfach infrage gestellt, doch alle Initiativen zur Aufhebung sind bislang gescheitert. Die Europäische Union scheiterte am Traditionsbewusstsein der Mönche, ebenso der Weltkirchenrat, der keine Entscheidungen über eine autonome Region treffen kann. Frauen werden das Kloster wohl auch weiterhin nicht aus der Nähe betrachten können!

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