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Geheimes Juwel: Dieses Berliner Café gibt es seit über 150 Jahren!

Du willst dem Trubel in Berlin entfliehen? Dann haben wir genau das richtige für dich! In diesem Café ticken die Uhren etwas langsamer.

© Cottonbro/via Canva

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Berlin befindet sich ständig im Wandel, doch es gibt Orte, an denen die Uhren etwas langsamer ticken – einer davon ist das Café Liebig in Grünau. Direkt an der Dahme, trifft hier nostalgischer Charme auf über 150 Jahre Kaffeekultur. Die kunstvollen Glas-Ornamente und das knarzende Parkett erzählen von einer Zeit, in der Kaffeehäuser Treffpunkte des gesellschaftlichen Lebens waren. Wer das Café betritt, taucht in eine vergangene Epoche ein und entflieht für einen Moment dem Großstadttrubel. Wir finden: ein echter Hidden Gem! Ob sich ein Besuch lohnt & was dich vor Ort erwartet.

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Hidden Gems: Ein Kaffeehaus mit Tradition

Die Geschichte des Cafés beginnt im Jahr 1870, als Otto Kerger sein „Kaffeehaus mit Konditorei“ in Grünau eröffnete. Damals lag der Ort noch weit vor den Toren Berlins und wurde schnell zur beliebten Ausflugsdestination für Großstädter:innen, die dem Trubel der Industriemetropole entfliehen wollten. Sie genossen frisch gebrühten Kaffee und hausgemachtes Gebäck.

Nach mehr als 30 Jahren erfolgreicher Führung suchte Kerger eine:n Nachfolger:in und entschied sich für Paul und Anna Liebig aus Warmbrunn in Schlesien. 1903 übernahm das Ehepaar das Kaffeehaus und gab ihm eine neue Identität. Besonders nach dem Ersten Weltkrieg, als die Sehnsucht nach der „guten alten Zeit“ wuchs, entschieden sich die Liebigs, das Café im Jugendstil erstrahlen zu lassen.

Von nun an trug es den Namen „Café Liebig“. Sie entwickelten ein Konzept, das bis heute seine Spuren hinterlassen hat: Die prächtigen Glas-Ornamente, Spiegelsäulen, Kristallbusen an der Decke stammen aus Familie Liebigs Zeiten, die Registrierkasse von 1898 und das mächtige Holzbuffet sind noch von Otto Kerger.

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Ein Familienbetrieb über Generationen hinweg

Nach Paul Liebigs Tod im Jahr 1940 blieb das Café in Familienhand. Seine älteste Tochter übernahm die Leitung und führte die Tradition fort. Während der DDR-Zeit bewirtschaftete die HO (Handelsorganisation der DDR) das Café, doch stets war ein Mitglied der Familie Liebig involviert. Bis zuletzt arbeitete Paul Liebigs Enkelin Ingrid im Café mit und hielt das Erbe lebendig.

2019 suchten die Eigentümer:innen erneut nach engagierten Nachfolgern – und fanden sie in Fred und Niklas, einem gebürtigen und einem zugezogenen Berliner. Mit viel Liebe und Geduld restaurierten sie das Café, legten den alten Parkettboden frei und entfernten Schichten von Lack und Tapeten, um die Originaleinrichtung von 1918 wieder zum Vorschein zu bringen. Im Juni 2020, pünktlich zum 150-jährigen Jubiläum, feierte das Café Liebig seine Wiedereröffnung.

Hidden Gems: Ein Café mit Seele

Neugierig geworden? Heute ist das Café Liebig nicht nur ein Ort für Kaffee- und Kuchen-Fans, sondern ein lebendiges Denkmal der Berliner Gastronomiegeschichte. Wer hier einkehrt, spürt die Vergangenheit, die in jedem Detail des liebevoll restaurierten Interieurs steckt. Wer also eine kurze Auszeit braucht und echtes Stück Berliner Kaffeekultur erleben möchte, sollte sich eine Fahrt nach Grünau nicht entgehen lassen.

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