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Lost Places: Kolmanskop in Namibia – die Geisterstadt in der Wüste

Kolmanskop: Zerfallene Gebäude ragen aus dem Sand – warum die Stadt zu den berühmtesten Lost Places der Welt zählt. Alle Informationen.

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Verlassene Häuser ragen aus dem Sand, Fensterhöhlen starren ins Nichts. Der Wind treibt feinen Staub durch leere Räume. Mitten in der ältesten Wüste der Welt, der sogenannten Namib-Desert, befindet sich ein kleiner Ort namens Kolmanskop. Was sich dahinter verbirgt und warum die Stadt zu den beliebtesten Lost Places der Welt gehört. Die spannendsten Facts!

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Lost Places: Die glorreichen Jahre – Diamantenrausch in der Wüste

Anfang des 20. Jahrhunderts haben deutsche Siedler die Stadt Kolmanskop in der Kolonie Deutsch-Südwestafrika gegründet – auf der Suche nach Diamanten und dem großen Glück in der Namib-Wüste.

Tatsächlich machte ein Eisenbahnarbeiter den ersten Fund dann aber eher zufällig. Auf Anweisung seines Vorgesetzten August Stauch hielt er bei den Gleisarbeiten nach ungewöhnlichen Steinen Ausschau – mit durchschlagendem Erfolg.

Der Diamantenrausch hielt etwas mehr als zwei Jahrzehnte an und hatte seinen Höhepunkt kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Foto: Jearu – stock.adobe.com

Sein Diamantenfund löste einen regelrechten Boom aus. Die Deutsche Kolonialgesellschaft ließ daraufhin eine ganze Siedlung errichten, um den Abbau der wertvollen Edelsteine zu koordinieren.

Luxus in der Wüste Namibias

Kolmanskop wuchs schnell und war bald mit allen Annehmlichkeiten ausgestattet, die man sich vorstellen konnte: Es gab ein Krankenhaus, eine Schule, einen Ballsaal und sogar eine Eisfabrik. In den Höchstzeiten des Diamantenbooms befanden sich dort mehrere tausend Menschen.

Die Einwohner:innen lebten im puren Luxus. Häuser im deutschen Kolonialstil säumten die Straßen, und der Wohlstand der Diamantenbarone war allgegenwärtig. Doch diese Glanzzeit sollte nicht lange währen.

Inzwischen zählt Kolmanskop zu den beliebtesten Lost Places der Welt. Foto: Getty Images

Vom Glanz zum Verfall: Wie Kolmanskop zur Geisterstadt wurde

Mit dem Einbruch der Diamantennachfrage nach dem Ersten Weltkrieg und der Entdeckung ertragreicherer Vorkommen begann der Niedergang Kolmanskops. Nach und nach zogen immer mehr Einwohner:innen fort – die letzten in den 1950er-Jahren.

Mit der Zeit eroberte sich die Wüste ihr Territorium zurück. Heute füllt der Sand der Namib die Räume, kriecht durch zerbrochene Fenster und türmt sich in den Gängen der zerfallenen Häuser.

Doch ganz verlassen ist die Stadt nicht: In den 1990er-Jahren kehrte in Kolmanskop neues Leben ein. Der Nachbarort Lüderitz erlebte einen Aufschwung und auch die touristische Bedeutung der verlassenen Siedlung wuchs wieder.

Der Lost Place wird auch Kolmannskuppe oder Kolmanskuppe genannt. Foto: hannesthirion – stock.adobe.com

Lost Places: Ein Paradies für Fotograf:innen und Abenteuerlustige

Um Besucher:innen anzuziehen, wurden mehrere Gebäude in Kolmanskop restauriert – darunter das alte Kasino mit Ballsaal, die Eisfabrik, eine ehemalige Schlachterei, ein Gemischtwarenladen und die Turnhalle mit historischen Geräten.

Ganze 20 Gebäude können von Besucher:innen heute besichtigt werden. Darunter auch ein kleines Museum, das spannende Einblicke in den Alltag der einstigen Diamantenstadt bietet und spektakuläre Schmuggelversuche beleuchtet.

Durch die Restaurierung wurde Kolmanskop zu einem Magneten für neugierige Fotograf:innen und Abenteurer:innen. Die surrealen Bilder der teilweise bis unter die Decke mit Sand gefüllten Gebäude gingen inzwischen um die ganze Welt.

Doch aufgepasst! Der Zugang zu Kolmanskop ist nur mit einer geführten Tour oder einer kostenpflichtigen Fotoerlaubnis möglich.

Tipp: Weitere Informationen rund um Namibia erhältst du auf der offiziellen Webseite des Auswärtigen Amtes.

Hinweis: Lost Places haben eine besondere Anziehungskraft, bergen aber erhebliche Gefahren. Einstürzende Decken, brüchige Böden und scharfe Gegenstände sind keine Seltenheit. Daher: Besichtige diese Orte niemals ohne Genehmigung oder außerhalb geführter Touren – und halte dich an die Regeln: Nichts mitnehmen, keinen Müll hinterlassen, Brandgefahr vermeiden. Wichtig: Respektiere den Lost Place und bewahre seinen Charme für zukünftige Generationen. Beachte, dass unerlaubtes Betreten strafrechtliche Folgen haben kann.