Fasane gibt es auf der kleinen Insel keine, auch, wenn ihr Name es vermuten lässt. Lediglich ein paar Bäume säumen die Sandbank und ein kleines Denkmal, dass an die kuriose Vergangenheit der Insel erinnert. Denn die Fasaneninsel im Fluss Bidasoa befindet sich mitten im Grenzgebiet zwischen Spanien und Frankreich und wechselt alle sechs Monate ihren Besitzer – und das seit über 350 Jahren. Doch was steckt dahinter? Alle spannenden Fakten über das skurrile Reiseziel.
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Reiseziele: 6 Monate spanisch, 6 Monate französisch
Die Fasaneninsel ist 224 Meter lang und 40 Meter breit. Sie befindet sich zwischen den Städten Hendaye in Frankreich und Irún in Spanien. Daher wird sie im spanischen Isla de los Faisanes und im französischen Île des Faisans genannt.
Doch es gibt noch einen weiteren skurrilen Fakt: Sie wechselt alle 6 Monate ihren Besitzer. Grund hierfür sind diplomatischer Verhandlungen, die weit in der Zeit zurückreichen. Der Grenzfluss zwischen Spanien und Frankreich bildete einst die Linie eines jahrhundertelangen Streits zwischen den beiden Ländern.
24 Jahre lang führten Frankreich und Spanien Krieg gegeneinander. Dieser sollte im Jahre 1659 belegt werden, sodass die beiden Herrscher der Länder zu Friedensverhandlungen zusammenkamen, die an keinem anderen Ort stattfanden als der Fasaneninsel.
Die Insel wurde zuerst keinem Land zugeordnet
Drei Monate lang wurde dort der sogenannte Pyrenäenvertrag verhandelt, deren Ziel es war, die bisherigen Grenzen neu zu ziehen. Ludwig XIV. von Frankreich und Philipp IV. von Spanien unterzeichneten am Ende den Vertrag. Die Insel jedoch wurde keinem Land zugeordnet, stattdessen einigten sie sich darauf, dass sie sie zukünftig gemeinsam verwalten werden.
Den Fischern auf der Insel war das nicht Recht, sodass diese immer wieder aneinander gerieten. Infolgedessen gab es eine Zusatzklausel: den Vertrag von Bayonne. Dieser legte 1856 fest, dass es keine Grenze auf der Insel gibt, sondern die Insel die Hälfte des Jahres dem einen Land und die andere Hälfte dem anderen Land gehört.
Der Deal fand seinen Höhepunkt in einer königlichen Hochzeit, als der französische König Ludwig XIV. die Tochter von Philipp IV. von Spanien heiratete. Aktiv wurde die Regelung dann aber erst im Jahre 1901.
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Kurioses Reiseziel: Und wann wechselt sie ihren Besitzer?
Um das Ganze jedoch noch ein wenig komplizierter zu machen, gilt die Regelung nicht vom Beginn bis zum Ende eines Kalenderjahres. Stattdessen gehört die Fasaneninsel vom 1. Februar bis zum 31. Juli zu Spanien. Vom 1. August bis zum 31. Januar ist sie eine französische Insel – also etwas verwirrend das Ganze. Betreten kannst du die Insel im Übrigen nicht, vermutlich weil die Zuständigkeiten im Falle eines Falles nicht eindeutig geklärt wären.
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