Der Weg schlängelt sich durch dichten Lorbeerwald. Moosbewachsene Steinmauern ragen zwischen meterhohen Farnen hervor. Plötzlich öffnen sich die Bäume und geben den Blick auf ein kleines Geisterdorf frei: Sanguinho auf der Azoreninsel São Miguel. Wir verraten dir, welche Geschichte sich hinter dem Ort verbirgt und warum er perfekt für alle ist, die sich beim Backpacking nach außergewöhnliche Lost Places sehen.
Auch interessant: Statt Kanaren: Diese Inselgruppe ist wilder, leerer – und ein echter Geheimtipp
Alles zum Thema „Backpacking & Lost Places“
Backpacking-Tipp: Der Lost Place wurde wieder zum Leben erwacht
Sanguinho liegt oberhalb des kleinen Ortes Faial da Terra im Südosten von São Miguel. Das Dorf wurde im 20. Jahrhundert zunehmend verlassen – viele Bewohner:innen zog es in die Städte oder ins Ausland, auf der Suche nach Arbeit und besseren Lebensbedingungen. Übrig blieb eine Siedlung aus Natursteinhäusern, umgeben von üppiger Vegetation und einer mystischen Atmosphäre.
In den letzten Jahren erlebte Sanguinho eine vorsichtige Wiederbelebung. Einige der Häuser wurden restauriert, ein Wanderweg führt Besucher:innen heute gezielt in das Dorf. Trotzdem hat es seinen ursprünglichen Charme nicht verloren: es gibt keine Hotels, keine Cafés und kein Straßenlärm. Doch für wen lohnt sich ein Abstecher in den Ort?

Der perfekte Ort für alle Wanderfans, die das ursprüngliche São Miguel erleben wollen
Rund um das verlassene Dorf gibt es verschiedene Wanderwege; fast alle starten in dem Ort Faial da Terra. Mit einer Länge von etwa drei bis vier Kilometern und einem spürbaren Anstieg gelten sie als mittelschwer.
Die meisten Wanderwege schlängeln sich durch üppiges, beinahe tropisch anmutendes Grün und führen schließlich zum Salto do Prego – einem malerischen Wasserfall mit natürlichem Pool, der zum Verweilen einlädt. Der Rückweg verläuft als Rundtour durch das charmante Dorf Sanguinho und verbindet auf ideale Weise Naturerlebnis mit einem Hauch regionaler Kultur.
Wer lieber allein unterwegs ist, kann die Route problemlos auf eigene Faust erkunden: Die Strecke ist gut markiert, dennoch solltest du festes Schuhwerk tragen – denn stellenweise wird der Weg steil und rutschig. Mit etwas Glück kreuzen unterwegs Ziegen den Pfad oder du entdeckst seltene Pflanzenarten, die es nur auf den Azoren gibt.

Die Häuser wurden in traditioneller Bauweise errichtet
Sanguinho ist mehr als nur ein verlassener Ort – es ist ein Stück Azorenkultur. Die Häuser wurden in traditioneller Bauweise errichtet, oft aus dem vulkanischen Basaltstein, der typisch für die Region ist. Einige Gebäude sind inzwischen als Ferienhäuser oder Bildungsorte konzipiert, die die ursprüngliche Lebensweise dokumentieren.
Tipp: Wer eine Nacht in der Gegend bleiben will, kann beispielsweise im Casa do sanguinho übernachten. Von dort hast du einen guten Blick auf das Meer und die üppige Vegetation. Bedenke, dass du dort vor allem Ruhe findest und nur wenige Restaurants oder andere Hotels.
Trotz sanfter Entwicklung bleibt Sanguinho ein Geheimtipp für Individualreisende und Wanderfans. Es ist der perfekte Ort, um die Seele baumeln zu lassen und ein wenig zu entschleunigen – ganz ohne touristischen Trubel.

Kurz & knapp: Lohnt sich ein Besuch?
- Lage: Oberhalb von Faial da Terra, Insel São Miguel (Azoren)
- Wanderung: Rundweg ca. 4 km, über den Wasserfall Salto do Prego
- Charakter: Verlassenes, teils restauriertes Dorf inmitten tropischer Vegetation
- Besonderheit: Kein Autoverkehr, keine Infrastruktur – nur Natur & Ruhe
- Tipp: Fotospot am alten Dorfplatz mit Blick auf das Tal
Du magst unsere Themen? Dann lies uns auch bei Google News.
Backpacking: Ein Lost-Place-Highlight abseits der Massen
Wer São Miguel besucht und das ursprüngliche Leben der Azoren spüren will, sollte sich Sanguinho nicht entgehen lassen. Das Dorf lädt dazu ein, in die Geschichte der Azoren einzutauchen und gleichzeitig die unberührte Natur der Insel zu erkunden.
Du hast noch Fragen zu deinem Aufenthalt, der Einreise oder kulturellen Gepflogenheiten? Auf der offiziellen Webseite des Auswärtigen Amts findest du alle wichtigen Informationen.
Die mit dem Einkaufswagen 🛒 gekennzeichneten Links sind Affiliate-Links. Die Produkte werden nach dem besten Wissen unserer Autor:innen recherchiert und teilweise auch aus persönlicher Erfahrung empfohlen. Wenn Du auf so einen Affiliate-Link klickst und darüber etwas kaufst, erhält wmn eine kleine Provision von dem betreffenden Online-Shop. Für Dich als Nutzer:in verändert sich der Preis nicht, es entstehen hierdurch keine zusätzlichen Kosten. Die Einnahmen tragen dazu bei, Dir hochwertigen, unterhaltenden Journalismus kostenlos anbieten zu können.